Originaltitel:The End of Time (Part 1) Episodennummer: Sx07 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 25. Dezember 2009 Erstausstrahlung D: 19. Dezember 2012 Drehbuch: Russell T Davies Regie: Euros Lyn Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, John Simm als The Master, Bernard Cribbins als Wilfred Mott Gastdarsteller:
Catherine Tate als Donna Noble,
Jacqueline King als Sylvia Noble,
Jessica Hynes als Verity Newman,
Russell Tovey als Midshipman Alonso Frame,
Thomas Knight als Luke Smith,
June Whitfield als Minnie Hooper,
Claire Bloom als The Woman,
David Harewood als Joshua Naismith,
Tracy Ifeachor als Abigail Naismith u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem sich der Doctor über den Willen der Zeit hinweggesetzt hat, stattet er dem Planeten der Ood einen Besuch ab, die ihm einst prophezeiten, dass sein Ende durch vier Klopfzeichen eingeläutet wird. Von diesen erfährt er, dass der Master nicht völlig vernichtet wurde, sondern ein Teil von ihm, in einem Ring gespeichert, überlebte. Eben dies machen sich seine treu ergebenen Diener nun zu Nutze, um ihn wieder zum Leben zu erwecken. Daraufhin begibt sich der Master zur Erde, wo er sich an der Menschheit rächen will. Wilfred Mott, Donnas Großvater, ist indes besorgt, da einige in seiner Umgebung zunehmend von Alpträumen berichten. Außerdem sucht ihn mehrmals eine geheimnisvolle Frau auf, die nur er sehen kann, und die ihm offenbart, dass der Doctor seine Hilfe braucht. Mit Hilfe seiner "Spitzel" gelingt es ihm, diesen ausfindig zu machen. Gemeinsam machen sie sich daran, den Master aufzuspüren und aufzuhalten. Doch sie sind nicht die einzigen, die nach ihm suchen…
Review:
Der erste Teil dieser Doppelfolge, welche die Ära von Russell T. Davies als Showrunner von "Doctor Who" nun endgültig abschließt, war ok, hat mich jedoch jetzt nicht übermäßig vom Hocker gerissen. Grundsätzlich bot die Folge soweit gute Unterhaltung. Mir gefiel auch, dass die Wiederbelebung des Masters aufgrund des Einschreitens seiner "Witwe" nicht nach Plan verläuft. Gut fand ich auch, dass das mit den Trommeln die er hört wieder aufgegriffen wurde, und hier nun ein Bezug zwischen dem und der düsteren Ankündigung der Ood, was das Ende des Doktors betrifft, hergestellt wird. Auch einzelne Momente haben mir sehr gut gefallen, wobei für mich hier vor allem das Gespräch zwischen Wilfred und dem Doktor im Café hervorstach, wo auch noch einmal auf die Tragik rund um Donna eingegangen wurde. Die Effekte konnten sich wieder einmal sehen lassen. Der Erzähler war zwar ungewohnt, gab dem ganzen aber vor allem zu Beginn irgendwie ein "Weihnachtsgeschichte"-Feeling. Und als sich dieser dann als Timothy Dalton offenbarte, war ich überhaupt kurz baff. Das fand ich schon sehr cool.
Kritischer sehe ich hingegen die Offenbarung am Ende, dass es sich bei ihm um einen Timelord handelt, und diese generell nun wieder zurückkehren. Die Trauer des Doctors ob der Tatsache, dass sich die Timelords im Krieg gegen die Daleks opferten und er der letzte seiner Art war, war eine derart wichtige Charaktereigenschaft, die ihn in diesen vier Staffeln stark geprägt hat, dass ich diesen "Ätsch, reingelegt, doch nicht!"-Rückzieher schon etwas schade finde. Gleiches gilt übrigens dafür, dass sich Donna hier nun doch wieder zu erinnern beginnt. Zwar bedeutet dies für sie natürlich große Gefahr, aber ich fand einfach den Abschluss für die Figur so schön, dass sie all diese Heldentaten vollbringt und sich dann nicht mehr daran erinnern kann, dass ich ein Zurückrudern auch hier sehr bedauerlich finden würde Aber gut, schauen wir mal, wie es damit – und mit der Rückkehr der Timelords – im zweiten Teil der Geschichte weitergeht. Was für mich ebenfalls nur bedingt funktioniert hat, war der Cliffhanger. Zwar wird es interessant sein, zu sehen, wie der Doctor den durch den Master angerichteten Schaden wieder beheben wird, aber genau das ist die Crux: Wenn nicht weniger als das Schicksal der Erde auf dem Spiel steht, weiß man einfach schon, dass er erfolgreich sein und dieser Transfer wieder rückgängig gemacht werden wird. Sonderlich spannend finde ich die Ausgangssituation daher jetzt nicht unbedingt. Etwas kritisch sehe ich auch den kurzen Besuch auf dem Planeten der Ood, der letztendlich nur dazu da war, damit diese als "Basil Exposition" dienen und die Handlung ins Rollen bringen konnten. Und insgesamt fand ich den ersten Teil der Geschichte noch eher gemächlich, unspektakulär und wenig packend – was zumindest teilweise auch daran liegen mag, dass uns die Pläne der einzelnen Personen erst recht spät offenbart wurden, und wir somit für lange Zeit nicht wussten, was genau denn eigentlich auf dem Spiel steht. Jedenfalls: Vorerst bin ich noch skeptisch, ob es dem zweiten Teil gelingen wird, noch einmal eine ähnliche (emotionale) Intensität zu erreichen wie "Das Ende der Reise" und "Der rote Garten". Die Voraussetzungen für ein packendes Finale sind nach diesem ersten Teil aber grundsätzlich zweifellos gegeben.
Fazit:
Nachdem es in den letzten beiden Specials kontinuierlich aufwärts ging, stellte zumindest Mal der erste Teil von "Das Ende der Zeit" für mich eher wieder einen Rückschritt dar. Über die Rückkehr des Masters habe ich mich zwar grundsätzlich gefreut, und die Offenbarung der Verknüpfung zwischen dessen Trommeln im Kopf und der Prophezeiung der Ood, was das viermalige Klopfen betrifft, war genial. Zudem gab es den einen oder anderen amüsanten Moment, sowie vereinzelte starke Szenen (wie das Gespräch zwischen dem Doctor und Wilfred im Café). Insgesamt empfand ich den ersten Teil der Geschichte aber noch als wenig mitreißend, gemächlich, und doch eher unspektakulär. Der Cliffhanger ist zudem wieder einmal einer jener Sorte, wo man genau weiß, dass dies in weiterer Folge natürlich wieder umgekehrt werden wird, und damit für mich nur bedingt effektiv. Und den einen oder anderen Rückzieher im Vergleich zu früheren Entwicklungen – wie Donnas Erinnerungen oder die Rückkehr der Timelords – sehe ich vorläufig auch noch eher skeptisch. Insofern bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob "Das Ende der Zeit" jenes Grande Finale wird, auf das ich gehofft hatte. Der erste Teil war es jedenfalls vorerst einmal noch nicht.