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Der rote Garten Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel:Der rote Garten
Episodennummer: Sx06
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 15. November 2009
Erstausstrahlung D: 12. Dezember 2012
Drehbuch: Russell T Davies & Phil Ford
Regie: Graeme Harper
Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Lindsay Duncan als Adelaide Brooke
Gastdarsteller: Peter O'Brien als Ed Gold, Aleksander Mikic als Yuri Kerenski, Gemma Chan als Mia Bennett, Sharon Duncan Brewster als Maggie Cain, Chook Sibtain als Tarak Ital, Alan Ruscoe als Andy Stone, Cosima Shaw als Steffi Ehrlich, Michael Goldsmith als Roman Groom, Lily Bevan als Emily, Max Bollinger als Mikhail, Charlie De'Ath als Adelaide's father, Rachel Fewell als Young Adelaide, Anouska Strahnz als Ulrika Ehrlich, Zofia Strahnz als Lisette Ehrlich, Paul Kasey als Ood Sigma u.a.

Kurzinhalt: Der Doktor stattet der ersten von Menschen errichteten Basis auf dem Mars einen Besuch ab – hat sich dafür jedoch einen denkbar ungünstigen Tag ausgesucht. Denn just heute steht eine schreckliche Katastrophe bevor. Üblicherweise hat der Doktor ja nichts dagegen, sich einzumischen und helfend einzugreifen, doch bei den nun kommenden tragischen Ereignissen handelt es sich um einen fixen Punkt in der Zeit, der sich in weiterer Folge als entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Menschheit herausstellen soll. Dem Doktor sind daher die Hände gebunden. Doch kann er wirklich einfach so hilflos mit ansehen, wie sich die Tragödie vor seinen Augen entfaltet? Oder wird er letzten Endes der Versuchung nicht widerstehen können, einzugreifen – auf die Gefahr hin, damit die Zukunft zu verändern?


Review: Episodenbild (c) BBC Da ich SF-Stoffe historischen Settings vorziehe, war ich zu Beginn gleich mal positiv überrascht (und sehr angetan), dass wir nach dem Alien-Schwarm in "Planet der Toten" (auch wenn die Folge ja genau genommen eh in der Gegenwart spielte – allerdings halt eben auf einem fremden Planeten) hier nun eine weitere Science Fiction-Folge präsentiert bekamen. Bereits die ersten Minuten konnten mir dabei sehr gut gefallen, mit den sehr imposanten – und toll getricksten – Landschaftsaufnahmen vom Mars (digitale Hintergründe hat die SFX-Firma der Serie mittlerweile definitiv gelernt), sowie der Vorstellung der Crew der Mars-Station. So richtig dreht die Episode dann aber natürlich auf, als der Doktor erkannt, wo – oder vielmehr wann – er da hineingeraten ist. Schon (vermeintlich) zu wissen, wie eine Episode ausgehen wird, kann ja auch mal in die Hose gehen. Hier hat es allerdings prima funktioniert, einerseits, weil so ein ständiges Gefühl des drohenden Untergangs über dem Geschehen schwebte, und andererseits, da es uns natürlich nur so möglich war, das Dilemma des Doktors nachzuvollziehen. Denn so wie ihm waren auch mir die meisten Crewmitglieder rasch sympathisch, und wollte ich nicht, dass diese in Kürze das Zeitliche segnen.

So clever wie originell fand ich dabei auch die gewählte Bedrohung umgesetzt: Wasser! Auf die Idee muss man erst einmal kommen. Nicht nur erlaubte das dem Team, mit einem Minimum an Produktionsaufwand auszukommen, es erwies sich zudem als ausgesprochen effektiv. Und zumindest ich könnte mich auf die Schnelle nicht daran erinnern, eine ähnliche Idee schon einmal so umgesetzt gesehen zu haben. Was ebenfalls viel zum Gelingen der Episode beiträgt, sind die Figuren, wobei dies natürlich in erster Linie für Adelaide gilt, die von Lindsay Duncan phantastisch gespielt wird. Die gemeinsamen Szenen zwischen ihr und dem Doktor sind absolut phantastisch. Besonders angetan hat es mir dabei das Gespräch, als sie die Wasserproben analysieren, sowie später dann natürlich die ungemein dramatische Szene in der Luftschleuse. Das war einfach ungemein intensiv und emotional. Generell gab es im weiteren Verlauf der Handlung einige hochdramatische und auch durchaus tragische Momente. Vor allem auch, wie der Doktor ihre Bemühungen, doch noch zu entkommen, hilflos mit ansieht (im sicheren Wissen, dass sie scheitern werden), oder auch wie er später der Basis den Rücken kehrt und mit anhören muss, wie einer nach dem anderen umkommt, war wirklich sehr stark. Gut gefallen haben mir darüber hinaus die Rückgriffe auf die Kontinuität, wie z.B. Adelaides Kindheitserinnerungen, oder auch, wie sich der Doktor an die Feuer von Pompeji erinnert, und damit das Dilemma seiner Existenz auf den Punkt bringt: Wie kann er eingreifen und versuchen, sie zu retten bzw. die Katastrophe zu verhindern, wenn die Möglichkeit besteht, dass er diese dann durch sein Einschreiten vielmehr erst auslöst? Von den Folgen auf die Zeitlinie ganz zu schweigen. Mein einziger echter Kritikpunkt ist der lustige Roboter (und seinem nicht minder lustigen Bediener), den ich nicht wirklich gebraucht hätte – das allein reicht aber nicht, um "Der rote Garten" die Höchstwertung vorzuenthalten.

Episodenbild (c) BBC Unsicher bin ich hingegen wie ich gestehen muss noch, was den Ausgang des Geschehens betrifft. Es war jetzt zwar nicht grundsätzlich schlecht; ich mochte die düstere Seite des Doktors, die hier zum Vorschein kam, durchaus, und bin mir sicher, dass es für die weitere Entwicklung der Figur – im Hinblick auf die letzten beiden Specials von Russell T. Davies – sehr wichtig war. Wie arrogant er hier am Ende wirkt, und er sich einfach so über den Lauf der Zeit hinwegsetzt, weil er ist ja ein Time Lord, das hatte schon was, und war durchaus düster. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob es mir nicht lieber gewesen wäre, wenn der Doktor den tragischen Ausgang des Geschehens hilflos hätte mit ansehen müssen. Wenn er sich dem Schicksal ergeben und erkannt hätte, dass das einzige was er tun kann, ist, Zeuge dieser Tragödie zu werden. Ich finde, das hatte einfach auch einen Charme, diese Hilflosigkeit – gerade auch beim Doktor, der sonst ja immer alles und jeden rettet. Adelaides Selbstmord hebelte diesen Kritikpunkt dann jedoch wieder aus, und das Erscheinen des Ood und der damit einhergehenden Schuldeingeständnis des Doktors bot einen düsteren Ausblick auf das, was nun wohl noch kommt.

Fazit: Zugegeben, ich bin mir nicht sicher, ob mir ein anderer Ausgang des Geschehens nicht doch lieber gewesen wäre. Und der lustige Roboter war doch etwas nervig. Letztendlich hat mich dieses Specials aber abseits dieser Mankos so sehr begeistert, dass selbst diese an der Höchstwertung nicht mehr rütteln können. Das war einfach nur phantastisch; phänomenal inszeniert, mit gänsehauterzeugender Musik von Murray Gold untermalt, einem packenden zentralen Dilemma, einer cleveren, originellen und großartig umgesetzten Bedrohung, tollen schauspielerischen Leistungen, sowie einigen hochdramatischen und teils sehr bewegenden Szenen. Nach den ersten beiden zwar netten, aber nicht überragenden Specials hat Russell T. Davies somit nun mit "Der rote Garten" all das eingelöst, was ich mir vom Abschluss seiner Ära erhofft hatte. Bleibt nur abzuwarten, ob es dem abschließenden Zweiteiler gelingen wird, daran noch einmal anzuknüpfen.

Wertung: 5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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