Originaltitel:Planet of the Dead Episodennummer: Sx05 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 11. April 2009 Erstausstrahlung D: 12. Dezember 2012 Drehbuch: Russell T Davies & Gareth Roberts Regie: James Strong Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Michelle Ryan als Lady Christina de Souza Gastdarsteller:
Lee Evans als Malcolm Taylor,
Noma Dumezweni als Capt. Erisa Magambo,
Adam James als D.I. McMillan,
Glenn Doherty als Sgt. Dennison,
Victoria Alcock als Angela Whittaker,
David Ames als Nathan,
Ellen Thomas als Carmen,
Reginald Tsiboe als Lou,
Daniel Kaluuya als Barclay,
Keith Parry als Bus driver,
James Layton als Sgt. Ian Jenner,
Paul Kasey als Sorvin,
Ruari Mears als Praygat u.a.
Kurzinhalt:
Lady Christina de Souza liebt die Gefahr – und alte Schätze. Eben deshalb hat sie gerade aus einem Museum in London das Herzstück der Sammlung, einen sehr alten Kelch, gestohlen. Auf der Flucht vor der Polizei schleicht sie sich in den Doppeldeckerbus der Linie 200, wo sie kurz darauf die Bekanntschaft des Doctors macht. Als der Bus in einen Tunnel fährt, wird er plötzlich von einem Wurmloch verschwunden – und die Insassen finden sich plötzlich auf einem Wüstenplaneten am anderen Ende der Galaxis wieder. Von der Frage abgesehen, wie sie dort hingelangt sind, und wie sie angesichts der Tatsache, dass der Bus beim Transit schwer beschädigt wurde, nun wieder zurückkehren sollen, mal ganz abgesehen, lauert auf die unfreiwilligen interstellaren Reisende auf dem toten Planeten große Gefahr: Denn das Wurmloch wurde von einem Schwarm gefräßiger, metallischer Kreaturen erschaffen, die dieses dazu nutzen wollen, die nun direkt auf die zusteuern. Letztendlich steht jedoch mehr auf dem Spiel als nur das Schicksal dieser paar Menschen: Denn das eigentliche Ziel des Schwarms ist die Erde…
Review:
"Planet der Toten" kam bei mir besser an als das erste dieser Staffel-Zwischenspiel-Specials "Der andere Doktor", ehe wir uns den positiven Aspekten zuwenden möchte ich aber erst mal meine Kritikpunkte loswerden. So fühlte ich mich da und dort doch recht stark an andere Filme und/oder Serien erinnert. Beim Diebstahl am Anfang musste ich an "Mission: Impossible" denken, und Christina erinnerte mich stark an Lara Croft (oder Catwoman; sucht es euch aus). Das mit dem Bus auf einem fremden, menschenleeren Planeten und einem Schwarm gefräßiger Biester hatte für mich einen starken "Langoliers"-Einschlag. Der Spruch bezüglich des perfekten Designs der Kreaturen weckte wiederum Erinnerungen an eine ganz ähnliche Aussage aus "Aliens". Und generell hatte ich teilweise das Gefühl einer Resteverwertung verschiedenster Filme und Franchises. Unklar war mir auch, warum man am Ende so lang gebraucht hat, das Wurmloch wieder zu schließen. Und auch wenn ich verstehen kann, dass man Michelle Ryan nicht als generelle Begleiterin für die Serie gewinnen konnte, so fand ich dies insofern sehr schade, als sie in meinen Augen einen großartigen – und im Vergleich zu den bisherigen "New Who"-Begleiterinnen auch anderen – Companion abgegeben hat (und hätte).
Womit wir dann auch schon die Brücke zu den positiven Aspekten geschlagen hätten – denn die Tatsache, dass ich von Christina gern mehr gesehen hätte, macht bereits deutlich, dass sie mir als Begleiterin des Doctors, sowohl vom Drehbuch als auch Michelle Ryans Schauspiel her, sehr gut gefallen hat. Noch deutlich aktiver, mutiger und selbständiger als die bisherigen Begleiterinnen, dabei jedoch mindestens ebenso clever (vor allem die Geistesgegenwart, den Knopf zu drücken, als sie von dem Alien-Rochen verfolgt wurde, stach dabei für mich hervor), trug sie mit ihrer lebens- und abenteuerlustigen Art maßgeblich zum Unterhaltungswert des Specials bei. Zudem waren die Dialoge zwischen ihr und dem Doctor sehr gewitzt geschrieben. Und auch das Zusammenspiel zwischen David Tennant und Michelle Ryan konnte mir überaus gut gefallen. Wie gesagt: Von den beiden gemeinsam hätte ich gern noch mehr gesehen! Positiv stach darüber hinaus die Produktionsqualität hervor. Vor allem die Szenen in der Wüste (in Dubai gedreht) sahen für eine TV-Produktion sehr beeindruckend aus. Die schönste Einstellung war aber zweifellos jene, wo im Effektstudio dann noch nachgebessert wurde, und die uns die drei Sonnen des Planeten zeigt. Darüber hinaus hatten es mir vor allem die Masken der Fliegenmenschen sowie die Spezialeffekte rund um den Schwarm angetan. Die Musik von Murray Gold war ebenfalls wieder gelungen, wobei mir vor allem der Bond-Einschlag zu Beginn gefiel. Und das Finale mit dem fliegenden Bus war dann auch ganz lustig – zumal der Doctor Christina wenigstens freigelassen hat, wenn sie sich ihm schon nicht anschließen darf. Man darf jedenfalls gespannt sein, wann und vor allem auch wieso der Doktor seine Meinung bezüglich einer ständigen Begleitung wieder ändern wird (und ich hoffe sehr, dass man seine diesbezügliche Angst dann nicht einfach in Vergessenheit geraten lässt, sondern vielmehr thematisiert).
Fazit:
"Planet der Toten" hat mir von den bisherigen "New Who"-Specials am besten gefallen. Zwar immer noch nicht perfekt und/oder auf einer Stufe mit den besten Folgen der Serie, bot sie doch wenigstens gute Unterhaltung – was an erster Linie am gelungenen Zusammenspiel zwischen Christina und dem Doctor lag. Tatsächlich haben mir die beiden gemeinsam so gut gefallen dass es mir sehr leid tut, dass es sich bei ihr nicht um eine längerfristige Begleitung des Doctors handelt. Tennant und Ryan harmonierten vor der Kamera sehr gut miteinander, und letztere sprach mich mit ihrer sympathischen Ausstrahlung sowie ihrer energiegeladenen, charmanten und spielfreudigen Performance an. Sehr gut gefallen konnte mir darüber hinaus die Produktionsqualität, was insbesondere für die digitalen Landschaftsaufnahmen sowie den Drehort in der Wüste Dubais gilt. Der Plot selbst war zwar nichts Besonderes, aber durchaus brauchbar. Negativ machte sich neben dem etwas enttäuschenden Showdown in erster Linie die Tatsache bemerkbar, dass ich mich da und dort mal weniger, mal aber auch recht stark an andere Filme, Serien usw. erinnert fühlte, wobei sich was das Grundkonzept an sich betrifft insbesondere ein Vergleich mit "Langoliers" aufdrängte, während Christina sehr an Lara Croft erinnerte (nur, dass sie ihre Schätze nicht aus verlassenen Tempeln, sondern Museen stiehlt). Insgesamt war "Planet der Toten" aber durchaus unterhaltsam.