Mit: Lina Larissa Strahl, Lisa-Marie Koroll, Charly Hübner, Kostja Ullmann, Alissa Wilms, Katharina Thalbach, Max von der Groeben, Detlev Buck u.a.
Kurzinhalt:
Während der Sommerferien gibt es auf Gut Falkenstein ein Zeltlager, an dem auch mehrere Austauschschüler teilnehmen. Highlight ist eine moderne Schnitzeljagd, eine Geocaching-Challenge. Dabei kommt es zu Reibereien zwischen den Mädchen und Jungs. Während sich Alex auf die Seite des Jungs-Teams unter Führung des Machos Urs schlägt, nehmen die Mädchen den charmanten Franzosen Francois in ihr Team auf. Doch Urs ist jedes unlautere Mittel recht, um die Challenge zu gewinnen. Als Bibi dann auch noch ihre Hexenkräfte verliert, droht die Situation zu eskalieren…
Review:
Angesichts des Erfolges der bisherigen "Bibi & Tina"-Filme, die Detlev Buck 2014 und 2015 auf die Leinwand brachte, ist es keine Überraschung, dass der dritte Teil des beliebten Spin-offs von "Bibi Blocksberg" nicht lange auf sich warten ließ. Zum einen ist die Zielgruppe noch genau in dem richtigen Alter, um Eltern, Freunde oder wen auch immer zu einem Kinobesuch zu bewegen, zum anderen sind die vorangegangen Filme immer noch in bester Erinnerung. Nicht zu leugnen ist auch die Tatsache, dass die beiden Hauptdarstellerinnen Lina Larissa Strahl (Bibi) und Lisa-Marie Koroll (Tina) schon in wenigen Jahren schlicht und ergreifend zu alt (sprich: zu erwachsen) sind, um die Rollen noch überzeugend darstellen zu können. Insofern war Eile geboten! Glücklicherweise verzichtet Regisseur Detlev Buck darauf, Altbewährtes einfach nur solange zu wiederholen, bis es keinen mehr interessiert. Ihm ist klar, dass nicht nur die Hauptdarstellerinnen heranwachsen, sondern mit ihnen auch die Filmfiguren. Aus den Kindern Bibi und Tina, die uns noch im ersten Teil begegneten, sind mittlerweile Jugendliche geworden. Und damit haben sie auch dementsprechende Situationen und Problemstellungen zu bewältigen. Im neuen Film geht es um Liebe und Beziehungen, aber auch um Zweifel und den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens. Auch die Dialoge, Wortspiele und die Situationskomik sind gereift. Ganz deutlich spricht Detlev Buck nicht die kleinsten Zuschauerinnen und Zuschauer an, sondern er setzt eine gewisse Erfahrung mit dem Medium Film voraus.
Besonders gefällig ist - wieder einmal - der ausgezeichnete Cast. Es ist erkennbar, dass die jugendlichen Darsteller wie Lina Larissa Strahl, Lisa-Marie Koroll und Louis Held (Alexander von Falkenstein) mittlerweile weitaus routinierter vor der Kamera agieren und sich als Schauspieler weiterentwickelt haben. Die Neuzugänge wie Kostja Ullmann (als eifriger Camp-Leiter Leo Schmackes), Tilman Pörtzgen (als charmanter Franzose Francois) und der populäre YouTube-Star Philipp Laude (als Macho und Widersacher Urs) stehen ihnen in nichts nach und liefern eine ebenso exzellente Performance ab. Und obwohl sie nur Nebenrollen bekleiden, tragen auch Michael Maertens als exzentrischer Graf Falko von Falkenstein, Michael Wittenborn als gehandicapter Dr. Dr. Krähwinkel und nicht zuletzt Charly Hübner als geläuterter Ex-Schurke Hans Kakmann ganz erheblich zum Gelingen des Films bei. Wie auch schon in den früheren Filmen schleicht sich erneut eine weitere prominente Gastdarstellerin ein. Den Spaß, sie zu entdecken, möchte ich Euch aber nicht nehmen…
Herzstück des Films sind wie gewohnt die Songs u.a. aus der Feder des Ex-Rosenstolzlers Peter Plate. Sie sind toll geschrieben und arrangiert und machen als Soundtrack auch außerhalb des Films großen Spaß. Und ich bin davon überzeugt, dass der Abspann in beinahe jedem Kino für lautstarken Mitgesang sorgen wird! Hervorzuheben ist darüber hinaus, dass sie diesmal besser in die Filmhandlung integriert sind. Intermezzi wie beispielsweise das völlig zusammenhangslose Lied über das Kuchenbacken im 2. Film sucht man hier vergeblich.
Fazit:
Mir persönlich gefällt Teil 3 der "Bibi & Tina"-Reihe noch einmal eine Spur besser als die vorangegangenen Filme. Da ich dem 2. Teil vor einem Jahr gute 7 Punkte gegeben habe, sind die heutigen 8 Punkte also nur konsequent, aber auch völlig berechtigt. "Mädchen gegen Jungs" bietet alles, was einen gelungenen Familienfilm ausmacht: Abenteuer, Romantik, Humor, tolle Musik, aber auch ein bisschen Action und Drama.