Besetzung:
Hans-Georg Panczak als Luke Skywalker,
Wolfgang Pampel als Han Solo,
Susanna Bonaséwicz als Prinzessin Leia Organa,
Heinz Petruo als Darth Vader,
Wilhelm Borchert als Obi-Wan Kenobi,
Joachim Tennstedt als C-3PO,
Friedrich Schönfelder als Gouverneur Tarkin,
Joachim Kerzel als Erzähler u.a.
Inhalt:
Vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis wird ein Rebellenschiff von einem Sternenzerstörer des bösen galaktischen Imperiums aufgegriffen. Prinzessin Leia gelingt es in letzter Sekunde, die erbeuteten Pläne der neuesten schrecklichen Kampfstation des Imperiums, dem Todesstern, in den Eingeweiden des Droiden R2D2 zu verstecken, der kurz darauf mit seinem Begleiter C-3PO in einer Rettungskapsel startet, und auf dem nahegelegenen Planeten Tatooine landet. Dort fallen die beiden nach einigen Umwegen dem Farmerjungen Luke Skywalker in die Hände, der schon lange davon träumt, den Wüstenplaneten hinter sich zu lassen, im Weltall Abenteuer zu erleben, und sich der Rebellion gegen das Imperium anzuschließen. Als die imperialen Sturmtruppen die Farm seines Onkels zerstören, erhält er eben dazu Gelegenheit: Zusammen mit dem einstigen Jedi-Ritter Obi-Wan Kenobi sowie dem Schmuggler Han Solo und dessen treuen Weggefährten Chewbacca bricht er gemeinsam mit den beiden Droiden auf, um die Pläne nach Alderaan zu bringen…
Review:
Im Jahr 2004 knöpften sich die Hörspielexperten von Folgenreich die klassische Star Wars-Trilogie vor, um auf Basis der Filme Hörspiele zu erschaffen. Und zumindest mal im Falle von "Neue Hoffnung", wie die Umsetzung des allerersten "Star Wars"-Films (wobei diesem Hörspiel die Special Edition-Fassung zugrunde lag) heißt, ist dies grundsätzlich auch durchaus gut gelungen; später entstandenen "Star Wars"-Hörspielen die ich mir bereits zuvor vorgeknöpft hatte, nämlich "Labyrinth des Bösen" und "Dunkler Lord", ist "Neue Hoffnung" jedoch in meinen Ohren doch unterlegen. So meine ich zu merken, dass Oliver Döring und sein Team insofern in weiterer Folge dazugelernt haben, als Joachim Kerzel als Erzähler hier noch viel zu oft und zu dominant in Erscheinung tritt. Was ich schon allein deshalb für problematisch – und unnötig – halte, als ich mir kaum vorstellen kann, dass sich jemand dieses Hörspiel vorknöpft, ohne den dazugehörigen Film zu kennen. Insofern hätte man eigentlich davon ausgehen können, dass der Hörer ohnehin an jeder Stelle genau weiß, was passiert. Statt jedoch die Musik und die Geräusche für sich stehen und so – entweder aus der Phantasie oder auch einfach nur der Erinnerung heraus – die passenden Bilder im Kopf des Zuhörers entstehen zu lassen, spricht einem Joachim Kerzel vielmehr ganz genau vor, was man sich gerade vorzustellen hat. Was ich gerade auch bei Szenen wie dem Untergang der Doppelsonnen, wo die Gefühle dieser Szene aufgrund seines Gequassels leider überhaupt nicht nur Geltung kommt, sehr bedauerlich fand.
Mein zweiter großer Kritikpunkt ist, dass man für das Hörspiel die Handlung aus dem Film auf eine Stunde zurechtgestutzt hat. Nun gebe ich zwar unumwunden zu, von vornherein überrascht gewesen zu sein als ich sah, dass das Hörspiel aus nur einer CD besteht, dies jedoch grundsätzlich aufgrund zahlreicher Szenen nur mit Musik und Geräuschen, jedoch ohne echter Handlung – also halt den ganzen Actionmomenten aus dem Film – durchaus Sinn machen würde. Einfach, da diese in einem Hörspiel natürlich längst nicht so gut funktionieren wie mit den dazugehörigen Bildern. Jedoch: Die volle Länge von 80 Minuten, die eine handelsübliche CD anbietet, hätte man schon ausreizen können. Denn so bleibt doch der eine oder andere Moment auf der Strecke, bzw. wird teilweise auch ziemlich durch die Handlung gehastet. Die Viertelstunde mehr hätte hier Abhilfe schaffen können. Von diesen Punkten abgesehen konnte mir die Hörspielumsetzung des ersten "Star Wars"-Kinofilms aber gut gefallen. Wie auch von den späteren Hörspielen des gleichen Teams gewohnt, ist die Umsetzung von der Produktion her überaus hochwertig – wobei man schon auch anmerken muss, dass man es hier vergleichsweise leichter hatte, im Vergleich zur Adaption der Romane, da einem mit dem Ton des Films ja quasi schon eine vollständige Vorlage vorlag, die man dann nur mehr entsprechend kürzen und um einen beschreibenden Kommentar von Joachim Kerzel ergänzen musste. Wobei "Neue Hoffnung" von der Audioqualität unter dem noch nicht optimal abgemischten DVD-Ton der hier als Grundlage diente leidet, was dazu führt, dass die Dialogqualität teilweise von einem Satz auf den nächsten stark schwankt (mal kratzt es, dann klingt es wieder ganz klar; und auch die Lautstärke schwankt). Da hätte man ev. noch etwas nachbessern können. Da und dort fällt zudem auf, dass in kleineren Rollen die Stimmen bzw. Sprecher ausgetauscht wurden. Dennoch: Nicht zuletzt aufgrund der grandiosen, mitreißenden Story hat auch diese Hörspielumsetzung durchaus Spaß gemacht.
Fazit:
So ich nichts übersehen habe, war "Neue Hoffnung" die erste "Star Wars"-Hörspielumsetzung des Teams von Folgenreich. Im Vergleich zu den Hörspieladaptionen der beiden "Star Wars"-Romane "Dunkler Lord" und "Labyrinth des Bösen", die mir davor bereits angehört hatte, ist dabei eine bestimmte Lernkurve unverkennbar. So ist hier der Erzähler Joachim Kerzel noch übermächtig, werden – gerade auch angesichts der Tatsache, dass jeder Hörer die Vorlage ja ohnehin bestens kennen sollte – die Szenen viel zu genau beschrieben, als dem Hörer zu erlauben, in der Stimmung einzelner Momente zu schwelgen und/oder seine eigenen Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Auch die Kürzung auf eine Stunde fällt da und dort negativ auf. Dass es wenig Sinn gemacht hätte, zwei CDs aus dem Film herauszuquetschen, leuchtet mir zwar ein, aber zumindest 15 Minuten mehr hätten in meinen Ohren gut getan. Und auch die nicht optimale Tonqualität der Vorlage, die Oliver Döring und seinem Team zur Verfügung stand, ist da und dort bemerkbar. Davon abgesehen ist die Hörspielumsetzung aber durchaus gelungen. "Neue Hoffnung" profitiert dabei in erster Linie davon, dass die Originalaufnahmen des Films zur Verfügung standen und nicht etwa alles noch einmal – vielleicht sogar mit neuen Sprechern – neu aufgenommen werden musste. Zudem profitiert das Hörspiel natürlich auch von der tollen Geschichte, die eben auch in dieser Erzählform immer noch sehr gut zu unterhalten wusste. Der zugrundeliegenden Filmvorlage ist "Neue Hoffnung" aber leider doch recht deutlich unterlegen.