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Star Trek: Planet der Affen Drucken E-Mail
Gelungenes Comic-Crossover der beiden 60s-Ikonen Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 11 Januar 2016
 
Cover (c) CrossCult
Titel: "Star Trek: Planet der Affen"
Originaltitel: "Star Trek: Planet of the Apes"
Bewertung:
Autoren: Scott Tipton & David Tipton
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Zeichnungen: Rachael Stott
Tusche: Rachael Stott
Farben: Charlie Kirchoff
Lettering: Amigo Grafik
Umfang: 128 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 21. September 2015
ISBN: 978-3-86425-685-1
Kaufen: Softcover (D), Kindle (D), Softcover (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Angesichts des Vertrages von Organia suchen die Klingonen nach neuen Territorien, die sie ohne Einmischung durch die übermächtigen, körperlosen Wesen erobern können. Ein außerirdisches Portal ermöglicht ihnen die Reise in ein Paralleluniversum, wo sie die Erde aufsuchen. Diese ist längst nicht auf dem technologischen Stand der Föderation, und wird statt von Menschen vielmehr von intelligenten Affen beherrscht. Um sich die Unterstützung der Affen zu sitzen und in weiterer Folge die Ressourcen des Planeten plündern zu können, verkaufen sie ihnen Gewehre, um die rebellischen Menschen unter Kontrolle zu bekommen. Als die Föderation vom Portal erfährt, schickt sie die Enterprise los, um die Klingonen aufzuhalten. Nach einer Schlacht verfolgt man einen fliehenden klingonischen Kreuzer durchs Portal, wo die Enterprise dann schließlich ebenfalls auf den Planeten der Affen stößt. Doch um die Pläne der Klingonen zu vereiteln, sind Captain Kirk und seine Mannschaft auf die Hilfe von Taylor, Cornelius, Zira und Dr. Zaius angewiesen…

Review: Crossover-Comics sind nach wie vor in Mode. Nach dem Vorreiter "Aliens vs. Predator" und zahlreichen Nachahmern (mir selbst ist u.a. noch das Crossover zwischen "Akte X" und "30 Days of Night" bekannt) hat es nun also, wie der Titel schon offenbart, "Star Trek" und "Planet der Affen" erwischt. Auf den ersten Blick jetzt nicht unbedingt eine Kombination, die sich anbietet, weshalb ich im Vorfeld doch etwas skeptisch war. Letztendlich hat mich der Comic von Scott und David Tipton aber (inhaltlich) voll und ganz überzeugt. Positiv empfand ich dabei zuallererst, dass es auch tatsächlich die Crew der alten, klassischen Serie auf den Planeten der Affen verschlägt, und wir somit kein Abenteuer aus dem J.J.-Reboot-Universum vor uns haben. Macht zwar genau genommen eh viel mehr Sinn, da die klassische Serie und der Film ja aus der gleichen Epoche stammen, nachdem zuletzt jedoch die meisten neuen Comics auf die neue Zeitlinie basierten, für mich nichtsdestotrotz eine überaus positive Überraschung. Den wohl größten Pluspunkte sammelte "Star Trek: Planet der Affen" aber in der Art und Weise, wie stimmig sich die Geschichten in beide Universum einfügen. Oftmals finden solche Crossovers ja außerhalb der bekannten Kontinuität statt, doch in diesem Fall passen sie nicht einfach nur perfekt in eben diese hinein, sondern erklären sogar den einen oder anderen Logik- bzw. Kontinuitätsfehler zwischen dem ersten und dem zweiten "Planet der Affen"-Film. Das ist dann wirklich schon die hohe Schule der Crossover-Kunst, und für mich auch der größte Geniestreich dieses Comics.

Aber auch davon abgesehen fand ich "Star Trek: Planet der Affen" sehr charmant und inhaltlich gelungen. So ziemlich alles, was man sich von einem solchen Crossover erwarten und erhoffen würde, haben die beiden Autoren hier eingebaut – wobei ich nichts davon hier vorwegnehmen will; das sollt ihr lieber selbst entdecken. Mein einziger kleiner inhaltlicher Kritikpunkt ist, dass die beiden Autoren zum Ende hin eine etwas gar ungewöhnlich und unplausibel lange Raumschlacht einbauen müssen, um den gewünschten Schlusspunkt setzen zu können. Da ich diesen jedoch überaus gelungen fand, kann ich selbst darüber wohlwollend hinwegsehen. Was nun die künstlerische Gestaltung betrifft, macht "Star Trek: Planet der Affen" zwar ebenfalls einen sehr guten, allerdings nicht unbedingt überragenden Eindruck. Die Zeichnungen selbst konnten mir dabei grundsätzlich sehr gut gefallen; wobei mir gerade auch auf den ersten Seiten James T. Kirk teilweise mehr wie Chris Pine denn wie William Shatner auszusehen schien. Dies verdeutlicht aber wohl nur, wie ähnlich sich die beiden sehen. Davon abgesehen sind die Zeichnungen aber schön detailliert und hochwertig. Die Farbgebung hätte für meinen Geschmack jedoch noch etwas ausgefeilter und/oder knalliger sein dürfen, mit stärkeren Schattierungen usw. Insgesamt sieht "Star Trek: Planet der Affen" zwar sehr gut aus, den Wow-Effekt erlebt man jedoch nur inhaltlich, und nicht optisch. Hier wäre also noch ein bisschen Luft nach oben gewesen.

Fazit: "Star Trek: Planet der Affen" ist ein überaus gelungenes Crossover der beiden SF-Universen. Vor allem inhaltlich stach der Comic dabei für mich insoweit hervor, als er sich nicht einfach nur stimmig und schlüssig in die bekannten Handlungen der Serie bzw. der Filmreihe einfügt, sondern was letztere betrifft sogar die eine oder andere aus dem nichts kommende Entwicklung zwischen dem ersten und dem zweiten Film erklärt und damit potentielle Logiklöcher schließt. Besser geht's nun wirklich nicht mehr. Und auch davon abgesehen sollte "Star Trek: Planet der Affen" die Wünsche beider Fangruppen an dieses Crossover voll und ganz erfüllen. Einzig optisch wäre aus meiner Sicht noch etwas mehr möglich gewesen, gerade auch was die Farbgebung betrifft. Die Zeichnungen sind hingegen durchaus gelungen, und vor allem auch schön detailliert. Trotzdem, der wahre Star dieses Crossovers war für mich die extrem wohldurchdachte Handlung, die beiden Vorlagen gerecht wird.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel


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