Originaltitel: Maneuvers Episodennummer: 2x11 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 27. November 1995 Erstausstrahlung D: 31. Januar 1997 Drehbuch: Lisa Klink, Michael Jan Friedman & Kevin J. Ryan Regie: Winrich Kolbe Hauptdarsteller:
Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway,
Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres,
Jennifer Lien als Kes,
Robert Duncan McNeill als Tom Paris,
Ethan Phillips als Neelix,
Robert Picardo als The Doctor,
Tim Russ als Tuvok,
Garrett Wang als Harry Kim.
Gastdarsteller:
Joel Grey als Caylem,
Alan Scarfe als Augris,
Tom Todoroff als Darod,
Glenn Morshower als Mokra guard u.a.
Kurzinhalt:
Ein Außenteam der Voyager stattet der Heimatwelt der Mokra einen Besuch ab, hält sich dabei jedoch aufgrund des dort herrschenden, totalitären Regimes verdeckt. Jedoch: Während sie auf einem Marktplatz versuchen, ein Geschäft über den Erwerb von Tellerium abzuschließen, fliegt die Gruppe rund um Captain Janeway auf. Während es Neelix gerade noch so gelingt, unterzutauchen, werden B'Elanna und Tuvok von den Sicherheitskräften gefangen genommen und in ein Gefängnis gesperrt. Kathryn Janeway wiederum wird beim Gerangel verletzt – nur dank der Hilfe eines lokalen Bewohners, Caylem, gelingt ihr die Flucht. Dieser erweist sich schon bald als verwirrt, hält er Janeway doch für seine Tochter. Sein psychischer Zustand scheint dabei auf das Trauma zurückzuführen zu sein, sowohl seine Frau als auch seine Tochter an das totalitäre Regime verloren zu haben. Janeway gelingt es, sich ihre Hilfe zu sichern und einen Versuch zu unternehmen, ihre gefangenen Kameraden aus dem Gefängnis zu befreien. Doch damit die Flucht gelingt, ist sie auf Hilfe von der Voyager angewiesen…
Denkwürdige Zitate:"Vulcans are capable of suppressing certain levels of physical pain. Beyond that, we must simply endure the experience."
(Tuvok instruiert B'Elanna bezüglich der vulkanischen Widerstandsfähigkeit.)
"Ralkana! He said you'd been shot…" "He was lying to you, father. I'm allright." "And your mother?" "Fine. She was so happy to get your letters. She wants me to tell you something. She forgives you. We both do."
(Um den sterbenden Caylem zu trösten, schlüpft Janeway in die Rolle seiner Tochter.)
Review:
Mit "Die Resistance" tat ich mir leider ein bisschen schwer. Ich kann objektiv betrachtet grundsätzlich anerkennen, was die Serienmacher mit dieser Folge beabsichtigt haben – leider aber ist es ihnen nie gelungen, mich mit der Handlung oder den Figuren so richtig anzusprechen. Ein Hauptgrund dafür könnte sein, dass wir recht unvermittelt und unvorbereitet in die Geschichte geworfen werden, und einfach zu wenig über die politischen Verhältnisse und/oder das unterdrückende Regime wissen. Zwar erfahren wir im Verlauf der Folge einiges über ihre Schandtaten, aber zumindest in meinem Fall blieb all dies doch eher abstrakt. Es hilft auch nicht, dass zumindest mir von vornherein bewusst war, was mit Caylems Frau und Tochter passiert ist (und dass er eben deshalb den Verstand verloren hat, und sich nun einbildet, Janeway wäre seine Tochter) – weshalb die entsprechende Offenbarung am Ende ihre vermeintlich gewünschte schockierende Wirkung bei mir verfehlte. Generell ist "Die Resistance" leider wieder einmal eine jener "Star Trek"-folgen, die weniger die uns bekannten Figuren, sondern vielmehr einen Gastcharakter ins Zentrum stellen, den wir bislang nicht kennen, und auch danach nie wieder sehen werden. Das kann in seltenen Fällen gut gehen – und auch in "Die Resistance" gab es ja trotz allem einige gelungene Momente – aber insgesamt ziehe ich doch jene Folgen, bei denen die uns bekannten Figuren im Mittelpunkt stehen, vor.
Womit wir in gewisser Weise auch schon beim nächsten Punkt sind: Denn in der Nebenhandlung rund um Torres und Tuvok, wo sich eben die Möglichkeit geboten hätte, diese beiden Figuren im Allgemeinen und ihre – bislang ja nicht immer unproblematische – Beziehung zueinander im Besonderen zu beleuchten, einiges an Potential verschenkt. Insgesamt hätte ich es wohl vorgezogen, wenn dieser Nebenplot keine Randnotiz, sondern eine von der Gewichtung her ebenbürtige B-Story gewesen wäre. Last but not least sei auch noch festgehalten, dass es einer solchen Folge auch nicht unbedingt zuträglich ist, wenn jemand in den Credits als "Special Guest Star" aufgeführt wird – und sich der Zuschauer den Kopf kratzt und sich fragt: Wer? Gut möglich, dass euch Joel Grey was sagen mag – mir war er sowohl davor als auch danach gänzlich unbekannt. Zudem dachte ich angesichts der Clown-Szene in der Mitte, er wäre Komiker, dem man diesen Moment auf den Leib geschrieben hätte. Insofern könnt ihr euch meine Überraschung vorstellen, als ich ihn dann geimdbt habe, und herausfand, dass es sich um einen oscarprämierten Darsteller (der jedoch in erster Linie für seine Arbeiten am Broadway bekannt ist) handelt! Jedenfalls, unabhängig ob mir bekannt oder nicht – und damit hätten wir dann auch endlich die Brücke zu den positiven Elementen geschlagen – konnte smir seine Leistung jedenfalls absolut gefallen. Gleiches gilt übrigens auch wieder einmal für Kate Mulgrew. Generell sehe ich in den gemeinsamen Szenen zwischen Janeway und Caylem das Herzstück der Folge, mit dem tragischen Ausgang des Geschehens dann als absolutem Highlight. Darüber hinaus stachen mir in erster Linie noch die nette Umsetzung des Markplatzes sowie die amüsante Szene, in der sich Janeway als Prostituierte ausgibt, hervor. Abseits dieser einzelnen Highlights hielt sich meine Begeisterung jedoch eher in Grenzen.
Fazit:
Ich kann ja durchaus anerkennen, was man bei "Die Resistance" erreichen wollte – leider aber hat die Folge für mich letztendlich nur bedingt funktioniert. Problematisch waren dabei für mich einerseits der Schwerpunkt auf eine Gastfigur, und andererseits, dass die Bedrohung durch das totalitäre Regime wenig greifbar war. Auch aus der gemeinsamen Gefangenschaft von Torres und Tuvok hätte man in meinen Augen mehr tun können. Und dass zumindest mir der Name des groß beworbenen "Special Guest Stars" unbekannt war, hat mich ebenfalls ein bisschen irritiert. Immerhin, die Geschichte an sich ist soweit ganz gut umgesetzt, wobei vor allem die gemeinsamen Szenen von Janeway und Caylem gefallen konnten. Auch die schauspielerischen Leistungen – vor allem von Kate Mulgrew und Joel Grey – konnten sich absolut sehen lassen. Und das Ende der Geschichte war das durchaus berührend. Dennoch: Wirklich begeistert hat mich "Die Resistance" leider nicht.