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Metamorphosen PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Rivals
Episodennummer: 2x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 09. Januar 1994
Erstausstrahlung D: 13. September 1994
Drehbuch: Jim Trombetta & Bill Dial
Regie: David Carson
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Commander Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: James Sloyan als Dr. Mora Pol, Matt McKenzie als Dr. Weld Ram u.a.

Kurzinhalt: Dr. Mora, jener bajoranische Wissenschaftler, der Odo nachdem dieser in einem Asteroidengürtel gefunden wurde erforscht und ihm dabei geholfen hat, seine Fähigkeiten zu entdecken und seine annähernd menschliche Form anzunehmen, stattet Deep Space Nine einen Besuch ab. Er glaubt, Hinweise auf eine Zivilisation von Formwandlern im Gamma-Quadranten gefunden zu haben. In der Hoffnung, endlich mehr über seinen Ursprung zu erfahren, schließt sich Odo der Expedition an. Auf dem Planeten findet man dann schließlich Ruinen vor, wobei man einen Obelisken zur weiteren Erforschung an Bord beamt. Zudem entdeckt man eine Lebensform, die wie eine Art Flechte aussieht, und deren DNA jener von Odo ähnelt, und die man ebenfalls einsammelt. Doch kurz nachdem der Obelisk entfernt wurde kommt es zu Erdbeben, bei denen ein für menschliche Wesen gefährliches Gas austritt. Zwar gelingt es allen Expeditionsteilnehmern, rechtzeitig zu entkommen, doch nach der Rückkehr auf die Station müssen die meisten von ihnen erstmal eine Zeit in der Krankenstation verbringen. Einzig Odo scheint das Gas nichts ausgemacht zu haben. Kurz nach ihrer Rückkehr bricht die eingesammelte Lebensform dann schließlich aus dem Labor aus. Daraufhin kommt es immer wieder zu Sichtungen eines scheinbar außer Kontrolle geratenen Formwandlers. Odo nimmt die Ermittlungen auf…

Denkwürdige Zitate: "When my father became ill I can remember how small and weak he looked lying there in the bed. He'd been so strong, so independent. It always seemed to me there was nothing that he couldn't do. But in the end, I realised that there was nothing that he could do, and nothing I could do to help him."
(Sisko erinnert sich in Gegenwart von Dr. Mora an eine schwere Krankheit seines Vater.)

"Feel like getting a raktajino before we call it a night?"
"My replicator or yours?"
(Julian gibt bei Jadzia wohl nie auf.)

"I prescribe rest, because it's hard for a doctor to go wrong with that one."
(Ein etwas ratloser Bashir zu Odo am Ende der Folge.)


Review: Episodenbild (c) CBS Beginnen wir mit den weniger gelungenen Aspekten, und kommen wir somit auch gleich zum Finale der Episode. Ich kann mir zwar denken, dass die vermeintlich geniale Auflösung der eigentliche Aufhänger war, wegen dem sie "Metamorphosen" überhaupt erst gemacht haben, für mich war sie aber offen gestanden aber eigentlich so ziemlich der uninteressanteste Aspekt daran – lebte die Folge doch in meinen Augen in erster Linie von ganz anderen Sachen. Zumal auch der Schwerpunkt eigentlich gar nicht auf dem Mysterium rund um den fremden Formwandler lag, und es somit eine Offenbarung ohne Rätsel, oder eine Antwort ohne Frage war. So nett die Idee auf dem Papier auch klingen mag, aber mich ließ diese Wendung eher kalt, tat ich sie doch mit einen Schulterzucken ab. Zumal ich mir auch nicht sicher bin, wie sehr sie mich denn nun eigentlich überzeugt. Klar ist der Gedanke, dass sich Odo quasi selber jagt, ganz nett, aber… dass sich die Gasinfektion nur während seiner Ruhephasen äußert, und er dann vor allen Dingen so gänzlich anders aussieht, wie man das sonst von ihm – und damit meine ich natürlich seine flüssige Form – gewohnt war (natürlich, da die Auflösung aus Sicht der Macher sonst wohl zu offensichtlich gewesen wäre), erfordert schon einiges an "willing suspension of disbelief".

Generell wirkt diese Wendung auf mich irgendwie wie ein Gag ob des Gags willen, aber ohne große Auswirkungen, oder auch einfach Wirkung. War er halt hinter sich selber her – na und? Zumal der Showdown – trotz David Carsons Inszenierung, der wirklich sein bestes tut, um jedes verfügbare Fünkchen Spannung herauszupressen – leider alles andere als packend war, da zumindest ich keine Sekunde davon ausging, dass die Odo – selbst in dieser unkontrollierten, "besessenen" Form – Dr. Mora umbringen lassen. Die ersten zwei Drittel der Folge fand ich da schon deutlich gelungener. So fand ich es schon mal interessant, Dr. Mora endlich mal kennenzulernen. Zugleich erlaubte und dies, ein weiteres Mal (nach "Die Ermittlung") einen Blick in Odos Vergangenheit zu werfen, der für mich zweifellos – nicht zuletzt aufgrund des Mysteriums rund um seine Herkunft – zu den interessantesten Figuren an Bord von DS9 zählt. Eben dieses Rätsel rückte in weiterer Folge dann auch kurz mal in den Mittelpunkt, mit der Erforschung des Planeten. Eine definitive Antwort bleibt uns zwar auch "Metamorphosen" noch schuldig, aber wenigstens vermittelte mir die Folge plausibel das Gefühl, dass die Macher eine solche in der Hinterhand haben, und nun langsam auf diese hinarbeiten. Die Szenen auf dem Planeten waren zudem nett gemacht (wenn auch der gemalte Hintergrund aufgrund der statischen Wolken etwas gar deutlich als solcher erkennbar war). Auch die eine oder andere amüsant-auflockernde Szene zwischen durch (wie O'Brien im Schacht) wertete die Folge für mich auf. Herzstück von "Metamorphosen" waren für mich aber ganz klar die gemeinsamen Szenen zwischen Dr. Mora und Odo, wobei ersterer teilweise fast wie ein (stolzer) Vater wirkt. Zugleich hat man bei ihren Interaktionen unweigerlich den Eindruck, dass zwischen den beiden böses Blut herrscht(e) – ehe man sich zuletzt dann doch noch versöhnt. Jedenfalls fand ich alles rund um Odo und Mora überwiegend sehr gelungen.

Fazit: Episodenbild (c) CBS An "Metamorphosen" gefiel mir in erster Linie, dass wir wieder einen Blick in die Vergangenheit von Odo – für mich zweifellos eine der interessantesten Figuren an Bord der Station – werfen konnten, sowie die weiteren kleinen Hinweise auf seinen Ursprung. Eine Auflösung bleibt man uns zwar weiterhin schuldig, aber diese kleinen Häppchen vermittelten mir wenigstens plausibel das Gefühl, dass sich der entsprechende Handlungsstrang vorwärtsbewegt. Darüber hinaus konnten mir vor allem noch die gemeinsamen Szenen zwischen Odo und Dr. Mora, sowie einzelne witzige Momente zwischendurch gefallen. Eher wenig interessant fand ich hingegen das Mysterium rund um den wildgewordenen Formwandler, der auf der Station sein Unwesen treibt. Das Rätsel um dessen Identität selbst kam kaum zur Geltung, weshalb auch die Offenbarung rund um Odo bei mir die gewünschte Wirkung überwiegend verfehlte. Und trotz David Carsons kompetenter Inszenierung wollte bei mir beim Showdown irgendwie keine rechte Spannung aufkommen. Insgesamt war "Metamorphosen" aber eine durchaus solide Folge, welche die fortlaufende Handlung rund um Odo bzw. das Dominion wieder einen kleinen Schritt nach vorn brachte.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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