Kurzinhalt
Nach einem vermeintlichen Terroranschlag fliegen Mulder und Scully nach Saudi Arabien, um der örtlichen Polizei bei den Ermittlungen zu helfen. Was sie ursprünglich für einen ganz gewöhnlichen Fall halten, offenbart schon bald interessante Verknüpfungen zu früheren X-Akten. So findet Mulder Hinweise auf einen Zeitverlust, und steht kurz darauf völlig unerwartet dem totgeglaubten Alex Krycek gegenüber. Scully wiederum erkennt während ihres Besuchs der Opfer im Krankenhaus, dass das schwarze Öl mit den Ereignissen in Saudi Arabien in Verbindung steht. Als dieses etwas später die Kontrolle über Mulder übernimmt, wendet sie sich an Skinner. Gemeinsam versuchen sie, Mulder zu retten…
Review:
So wie der erste Sammelband der zehnten "Akte X"-Staffel in Comicform, "Believers", erzählt auch "Pilgrims" wieder eine auf fünf Einzelbände verteilte, zusammenhängende Geschichte. Diese orientiert sich wieder sehr stark an der Serie, und greift zahlreiche daraus bekannte Elemente, Ereignisse, Figuren und Schauplätze auf. Joe Harris scheint dabei sein bestes zu versuchen, einige offene Fragen aus der Serie aufzugreifen und all die verschiedenen Elemente, wie die Verschwörer, die Außerirdischen, das schwarze Öl usw. sinnvoll miteinander in Zusammenhang zu setzen – etwas, an dem zuvor selbst Serienschöpfer Chris Carter gescheitert ist (siehe das Serienfinale "Die Wahrheit"). Leider ist es mittlerweile entweder schon wieder zu lange her, dass ich die Serie gesehen habe (wobei wir da eigentlich eh "nur" von zwei Jahren sprechen), oder mir sind wesentliche Informationen nicht in Erinnerung geblieben, aber zumindest mir erging es so, dass ich mich selbst bei diesem Erklärungsversuch da und dort etwas verloren fühlte, und diesen teilweise als konfus und verwirrend empfand. Leute mit fast enzyklopädischem Gedächtnis, was "Akte X" anbelangt, dürfte es wohl besser ergehen als mir – es wäre aber schön, wenn dieses keine Grundvoraussetzung gewesen wäre.
Sehr enttäuscht war ich auch wieder einmal vom grafischen Stil, der meinen persönlichen Geschmack einfach nicht traf. Statt eines realistischen setzt man vielmehr wieder einmal auf einen sehr stilistischen Zugang, wobei zumindest ich fand, dass die Comics hier optisch wenig bis gar nichts mit der Serie verbindet. Und auch die Farben waren mir teilweise wieder zu ausgewaschen. Trotz dieser Kritikpunkte hat mir "Pilgrims" insgesamt aber wieder gut gefallen, und war definitiv besser als "Believers" (wenn auch nicht ganz so wie gut "Chitter"). Gut fand ich vor allem, dass wir hier endlich mal beginnen, ein paar Antworten zu erhalten, gerade auch was die Rückkehr einiger doch eigentlich im Verlauf der Serie gestorbenen Figuren betrifft. Dies macht mich hoffnungsvoll, dass die Geschichte in den verbleibenden beiden Sammelausgaben einen halbwegs vernünftigen Abschluss erhalten wird. Und auch wenn es "Pilgrims" mir nicht wirklich vermochte, mir plausibel zu erklären, wie die einzelnen hier aus der "Akte X"-Mythologie vertretenen Elemente zusammenpassen, so fand ich es nichtsdestotrotz sehr positiv, dass diese hier aufgegriffen wurden - was dem Comic teilweise ein herrliches Retro-Feeling verlieh. Und auch die Dialoge zwischen den Figuren fand ich sehr gut geschrieben.
Fazit:
"Pilgrims" setzt die in "Believers" begonnene Handlung nun fort, und bringt dabei auch zahlreiche in der Serie etablierte Elemente ins Spiel. Inwiefern sich diese schlüssig zusammenfügen, traue ich mich jedoch offen gestanden nicht zu sagen, da mich das eine oder andere doch eher verwirrt hat; offenbar war mir die Serie dafür dann doch nicht mehr gut genug in Erinnerung. Positiv fand ich diese Übernahme bekannter Elemente von der "Akte X"-Mtyhologie aber durchaus. Sehr gut fand ich zudem, dass wir hier nun langsam aber sicher beginnen, Antworten auf offene Fragen zu erhalten, was mich bezüglich der verbliebenen zwei Sammelbände gleich wieder um einiges hoffnungsvoller macht. Mein größter Kritikpunkt – neben der meines Erachtens teils konfusen Handlung – war leider auch hier wieder die optische Gestaltung, die meinen persönlichen Geschmack kaum traf, wobei ich vor allem die schlichte Farbgebung bedauerlich fand. Generell hätte man sich in meinen Augen ruhig stärker an der Serie orientieren können, statt einen derart starken künstlerischen Zugang zu verfolgen. Inhaltlich machte "Pilgrims" auf mich aber einen durchaus ordentlichen Eindruck.
Bewertung:
3/5 Punkten
Christian Siegel
Artikel kommentieren
Kommentar schreiben
Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.