Originaltitel: The Stolen Earth Episodennummer: 4x12 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 28. Juni 2008 Erstausstrahlung D: 28. November 2012 Drehbuch: Russell T Davies Regie: Graeme Harper Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Catherine Tate als Donna Noble Gastdarsteller:
Billie Piper als Rose Tyler,
Freema Agyeman als Martha Jones,
John Barrowman als Jack Harkness,
Elisabeth Sladen als Sarah Jane Smith,
Penelope Wilton als Harriet Jones,
Gareth David-Lloyd als Ianto Jones,
Eve Myles als Gwen Cooper,
Thomas Knight als Luke Smith,
Bernard Cribbins als Wilfred Mott,
Jacqueline King als Sylvia Noble,
Adjoa Andoh als Francine Jones,
Julian Bleach als Davros,
Michael Brandon als General Sanchez,
Andrea Harris als Suzanne,
Lachele Carl als Trinity Wells,
Nicholas Briggs als Dalek voices u.a.
Kurzinhalt:
Durch Donnas jüngste Erfahrungen wird der Doctor davor gewarnt, dass das Ende der Welt kurz bevorsteht. Sofort begeben sie sich in die TARDIS, um zur Erde zu reisen. Doch noch scheint alles in Ordnung zu sein. Während der Doctor jedoch noch diesbezüglich grübelt, ist plötzlich die Erde verschwunden. Offenbar wurden sie von jemandem gestohlen – doch von wem, und warum? Während sich der Doctor und Donna zur Shadow Proclamation begeben, um den Diebstahl der Erde anzuzeigen und herauszufinden, wohin sie gebracht wurde, offenbaren sich den Bewohnern der Erde die Daleks als die Urheber der Katastrophe. Die Erde selbst ist dabei nur einer von insgesamt siebenundzwanzig Planeten, mit deren Hilfe die Daleks das gesamte Universum auslöschen wollen. Frühere Begleiter und Weggefährten des Doctors tun sich daraufhin zusammen, um eben dies zu verhindern: Sarah Jane Smith, die für UNIT arbeitende Martha Jones, der Leiter des Torchwood-Instituts Jack Harkness, die frühere Premierministerin Harriet Jones sowie Rose Tyler nehmen den Kampf gegen die Daleks auf…
Review:
Nun da ich diese Episode kenne verstehe ich glaube ich, warum Russell T. Davies vor dem Staffelfinale Donna Noble noch einmal quasi eine eigene Folge spendiert hat. Denn "Die gestohlene Erde" erweist sich als riesiges Crossover, dass so ziemlich alle bisherigen aus der "New Who"-Ära (und teils, dank Sarah Jane, sogar darüber hinaus) bekannten Begleiter des Doctors im Kampf gegen die Daleks vereint. Ich bin mir nicht sicher, oder genauer gesagt glaube ich zwar nicht, dass Russell T. Davies eben dieses Finale schon praktisch von der ersten Folge an genau so geplant hat, dennoch gelingt es "Die gestohlene Erde" auf phantastische und sehr überzeugende Art und Weise, dem Zuschauer das Gefühl zu vermitteln, dass auf eben diese Begegnung kontinuierlich hingearbeitet wurde. Die einzelnen Elemente bzw. Figuren fügen sich darüber hinaus zu einem stimmigen Ganzen zusammen – und machen zugleich auch deutlich, wie viel sich in den vier Staffeln der Serie bislang ereignet hat (und dies klammert die von mir nicht gesehenen Spin-Offs aus).
Doch so sehr ich mich über die Rückkehr von Martha Jones, Sarah Jane und Jack Harkness auch gefreut haben mag, mein persönliches Highlight war ganz klar die Rückkehr von Rose Tyler (inklusive "BFG"), die für mich – nicht zuletzt aufgrund der romantischen Gefühle zwischen ihr und dem Doktor – für mich nach wie vor unter allen Weggefährten des Doctors eine Ausnahmestellung einnimmt. "Die gestohlene Erde" stellte mich dabei, was die eben deshalb von mir erhoffte Wiedervereinigung der beiden betrifft, lange – und überaus effektiv – auf die Folter. Tatsächlich befürchtete ich aufgrund der Tatsache, dass Rose zu Beginn von den Beratungen noch ausgeschlossen und von allen anderen – außer Donnas Familie – isoliert ist, dass man sich für einen "Ironie des Schicksals"-artigen Zugang entscheiden könnte, wo sich die beiden trotz ihrer Rückkehr aus der Parallelwelt ständig verpassen, oder so. Umso erfreuter war ich dann darüber, als es am Ende der Folge doch tatsächlich so weit war - wobei auch dieses Wiedersehen dann angesichts der Tatsache, dass der Doctor angeschossen wurde, nicht ungetrübt verlief. Wenigstens hat es nicht – wie ich an dieser Stelle schon befürchtet hatte – Rose erwischt. Jedenfalls fand ich diese Szene einfach nur phantastisch – das war wirklich Gänsehaut pur, als sich die beiden zum ersten Mal nach all der Zeit wieder erblickt haben. Einer meiner wenigen Kritikpunkte an der Folge war dann, dass zumindest mir nicht ganz klar war, warum Rose so dagegen ist, dass sich der Doctor regeneriert. Ist ja immerhin nicht so, als hätte er schon immer so ausgesehen, wie jetzt. Verliebt hat sie sich bereits in ihn, da sah er noch so aus wie Christopher Eccleston – und jetzt scheint sie auf sein David Tennant-Äußeres fixiert zu sein. Das fand ich schon etwas schräg.
Und wenn ich schon dabei bin, muss ich auch gleich erwähnen, dass ich mit der Rückkehr der Daleks so meine Probleme hatte. Ich halte sie – als jemand, der erst bei "New Who" eingestiegen ist – für wenig interessante Gegner, und kann auch ihren Kultcharakter nicht ganz nachvollziehen. Den "Master" aus der dritten Staffel fand ich da wesentlich besser. Und generell dachte ich als sie sich offenbarten in erster Linie mal "Schon wieder"? Dann wurde mir allerdings bewusst, dass a) ihr letzter Auftritt schon wieder eine ganze Weile zurückliegt, und b) sie irgendwie wohl auch zu Rose und dem Doctor dazugehören, und somit in gewisser Weise wohl die logische Wahl waren. Zumal man ihnen hier mit ihrem Schöpfer wenigstens auch mal ein Gesicht gibt. Und so habe ich mich letztendlich doch noch mit ihrem neuerlichen Auftritt hier abgefunden. Und abseits dieser beiden kleinen Kritikpunkte war "Die gestohlene Erde" ohnehin phantastisch, angefangen beim herrlichen Crossover, über die spannende und mysteriöse Handlung, den zwischendurch immer wieder eingestreuten köstlichen Humor ("What day is it?" "Saturday" | "Do you wanna swap?"), die quantitativ und qualitativ wieder einmal überaus netten Effekte, bis hin zu den unheilverkündenden Andeutungen, was Donnas weiteres Schicksal betrifft. Bis jetzt deutet jedenfalls alles darauf hin, dass uns mit der nächsten Folge ein grandioses Finale der Davies-Ära bevorsteht!
Fazit:
"Die gestohlene Erde" war ein großartiger Crossover-Event, der mir plausibel das (vermeintlich trügerische) Gefühl vermittelte, dass eben dies seitens Russell T. Davies von langer Hand geplant war. Wie hier gleich mehrere frühere Begleiter des Doctors zusammenkamen, um dieses Abenteuer gemeinsam zu bestreiten, fand ich jedenfalls phantastisch – wobei ich persönlich mich am meisten über die Rückkehr von Rose Tyler gefreut habe. Kurzzeitig befürchtete ich noch, man würde diese nie mit den anderen Figuren zusammenbringen – umso erhebender und emotionaler war für mich dann die lang ersehnte Wiedervereinigung mit dem Doctor. Aber auch ehe es soweit war vermochte mich "Die gestohlene Erde" bestens zu unterhalten. Etwas schräg fand ich lediglich, dass Rose ob der drohenden Regeneration des Doctors gar so verstört ist – immerhin kannte sie ihn als Christopher Eccleston genauso lang wie als David Tennant. Zudem brauchte ich als nicht der größte Dalek-Feind ein bisschen, ehe ich mich mit ihrer neuerlichen Rückkehr abgefunden hatte. Da das Staffelfinale jedoch quasi den Kreis über die Davies-Ära schließen soll, macht es aber zugegebenermaßen durchaus Sinn. Nach "Die gestohlene Erde" sind nun jedenfalls alle Figuren auf ihren Platz für das große – und vermeintlich großartige – Finale der Staffel!
