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Grandiose Filmkunst aus deutschem Lande Kategorie: Filme - Autor: Björn Flügel - Datum: Freitag, 04 Dezember 2015
 
 
Victoria
Originaltitel: Victoria
Produktionsland/jahr: D 2015
Bewertung:
Studio/Verleih: Radical Media/Senator Film
Regie: Sebastian Schipper
Produzenten: U.a. Catherine Baikousis, Jan Dressler, David Keitsch, Anatol Nitschke & Sebastian Schipper
Drehbuch: Sebastian Schipper, Olivia Neergaard-Holm & Eike Frederik Schulz
Filmmusik: Nils Frahm
Kamera: Sturla Brandth Grøvlen
Schnitt: Olivia Neergaard-Holm
Genre: Drama/Thriller
Kinostart Deutschland: 11. Juni 2015
Kinostart USA: 09. Oktober 2015
Laufzeit: 138 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Laia Costa, Frederick Lau, Franz Rogowski, Burak Yigit, Max Mauff u.a.


Kurzinhalt: Die Spanierin Victoria begegnet eines Nachts in Berlin nach einer rauschenden Party den vier Freunden "Boxer", "Sonne", "Blinker" und "Fuß". Sie beschließen, die Nacht mit einigem Bier auf dem Dach eines Hochhauses ausklingen zu lassen. Sonne begleitet Victoria noch ins Café, in dem sie arbeitet. Während sie sich näher kennenlernen und ineinander verlieben, stößt die restliche Gruppe hinzu. Die jungen Männer haben noch in der selben Nacht einen Banküberfall zu begehen, um Boxers Schuld bei einer alten Bekanntschaft aus dem Knast zu begleichen. Da Fuß mittlerweile zu betrunken ist, überredet Sonne sie dazu, als Fahrerin des Fluchtwagens einzuspringen…

Review: Szenenbild. Ich habe an manch anderer Stelle bereits erwähnt, dass das deutsche Kino derzeit sein goldenes Zeitalter erlebt. In den vergangenen Jahren sind einige herausragende Streifen entstanden, die nicht nur ausgesprochen innovativ waren, sondern auch beträchtliche Erfolge einfahren konnten und damit an den Kinokassen selbst die größten Blockbuster in den Schatten stellten. Unsere Filmemacher strotzen vor Kreativität und Experimentierfreude und treffen mit der Auswahl ihrer Themen präzise den Nerv der Zuschauer hierzulande. Allein darüber ließe sich eine umfassende Abhandlung verfassen. An dieser Stelle jedoch leite ich zum Abräumer der diesjährigen Verleihung des Deutschen Filmpreises über, auf den die genannten Attribute wie auf keinen anderen Film zutreffen: Sebastian Schippers "Victoria", ausgezeichnet in sechs Kategorien, darunter als bester Spielfilm, für die beste Regie und die beste Kamera.

Einen kompletten Spielfilm in Echtzeit, mit nur einer Kameraeinstellung und ohne auch nur einen einzigen Schnitt zu drehen, ist nicht nur im Hinblick auf die Dramaturgie, sondern auch logistisch gesehen eine echte Herausforderung und im Falle von "Victoria" eine Meisterleistung. Sebastian Schipper nutzt die sich daraus ergebenden Möglichkeiten gekonnt, um den Zuschauer ganz nah an die Protagonisten und an das Geschehen heranzubringen. Man taucht gemeinsam mit den Figuren in das Berliner Nachtleben ein, erlebt völlig greifbare Situationen und begegnet authentischen Typen. Die Perspektive des Zuschauers ist die gleiche wie die der Figuren: Man verfügt über kein zusätzliches Wissen, so dass man ebenso unvorbereitet wie die Gruppe in das Geschehen hineingeworfen wird. Schnell vergisst man, dass der Film doch nur Fiktion ist. Eher scheint es so, als dokumentiere Sturla Brandth Grøvlens Kamera reales Geschehen. Die unverfälschten, einzigartigen Einblicke in das nächtliche Berlin, die stimmungsvolle Inszenierung der stets wechselnden Schauplätze, insgesamt die immens dynamischen Bilder machen das Ambiente und schließlich die Ästhetik des Films aus. Es ist ebenso der Verdienst der ausgezeichneten Darsteller, allen voran Laia Costa als "Victoria" und Frederick Lau als "Sonne", dass der Film derart besticht. Voll und ganz verinnerlichen sie ihre Rollen, und mit Bravour gelingt es ihnen, die notwendigen Improvisationen zu meistern. Tatsächlich liegt dem Film ein lediglich zwölf Seiten umfassendes Drehbuch zugrunde, weshalb er größtenteils aus dem Stegreif entstanden ist. Diese Voraussetzung verlangt den Schauspielern Höchstleistungen ab, und die liefern sie ab.

Fazit: Mit "Victoria" schöpft Sebastian Schipper die Möglichkeiten des "Scripted Reality" - Formats vollends aus und erweist sich dabei als virtuoser Filmemacher. Das nächtliche Großstadtporträt ist abwechslungsreich und unvorhersehbar wie das Leben selbst. Man kann nicht anders, als sich mitreißen zu lassen.

Wertung:9 von 10 Punkten
Björn Flügel
(Bilder © 2015 Senator Film)


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