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Nostalgischer Trip in die 90er der 80er Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Mittwoch, 23 Dezember 2015
 
Advents-SPECiAL

 
Turbo Kid
Originaltitel: Turbo Kid
Produktionsland/jahr: Kanada/USA/Neuseeland 2015
Bewertung:
Studio/Verleih: EMA Films/Ledick Filmhandel
Regie: François Simard, Anouk Whissell & Yoann-Karl Whissell
Produzenten: U.a. Benoit Beaulieu , Anne-Marie Gélinas, Tim Riley & Ant Timpson
Drehbuch: François Simard, Anouk Whissell & Yoann-Karl Whissell
Filmmusik: Le Matos
Kamera: Jean-Philippe Bernier
Schnitt: Luke Haigh
Genre: Science Fiction/Action/Komödie
DVD-Premiere Deutschland: 13. November 2015
Kinostart USA: 28. August 2015
Laufzeit: 93 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Munro Chambers, Laurence Leboeuf, Michael Ironside, Edwin Wright, Aaron Jeffrey u.a.


Kurzinhalt: In der postapokalyptischen Zukunft des Jahres 1997 ist Wasser Mangelware. Ein junger Teenager, nur als The Kid bekannt, schlägt sich mehr schlecht als recht durch, und tauscht Fundstücke gegen Wasser ein. Eines Tages trifft er auf einem Spielplatz während er ein Comicabenteuer von seinem großen Helden und Vorbild Turbo Rider liest, auf die fröhlich-aufgeweckte Apple, und zwischen den beiden entsteht rasch eine enge Freundschaft. Doch eines schicksalhaften Tages wird Apple von den Schergen des bösen Tyrannen Zeus gefangen genommen. Um sie aus dessen Fängen zu befreien, legt er die Rüstung seines großen Idols Turbo Rider an, und wird zu Turbo Kid. Doch damit beginnt das Abenteuer erst so richtig…

Review: Szenenbild. Mit seinem Setting in der postapokalyptischen Welt der "fernen Zukunft des Jahres 1997", der BMX-Action (was, wenn man mal darüber nachdenkt, eigentlich in diesem Setting sehr viel Sinn macht, und deutlich logischer und klüger wirkt, als nach dem letzten Tropfen Benzin zu jagen – nimm das, "Mad Max!), dem großartigen Titelsong ist bester 80er-Jahre-Tradition hatte mich "Turbo Kid" – wie man bei "Jerry Maguire so schön sagt – schon beim "Hallo". Doch so großartig der Einstieg auch schon sein mag – so richtig dreht "Turbo Kid" eigentlich erst auf, wenn The Kid auf Apple trifft. Diese ist eine derartig großartige, quirlige, aufgeweckte und enthusiastische Figur, dass sie mein Herz im Sturm erobert hat. Wie sie dieser trostlosen, postapokalyptischen Welt mit schon fast kindlicher Begeisterung begegnet, hatte einen ungeheuren Charme. Jedenfalls fand ich ihre herrliche Fröhlichkeit ungemein ansteckend. Dabei ist sie nicht einfach nur gut geschrieben, sondern wird vor allem auch von Laurence Leboeuf absolut phantastisch und derart energiegeladen gespielt, dass sie alle anderen weit in den Schatten stellte.

Nicht, dass sich die anderen Schauspieler und/oder Figuren nicht ebenfalls sehen lassen könnten. Munro Chambers gibt seinen Turbo Kid überaus überzeugend, und mit der richtigen Portion aus Heldenmut und Überforderung. Michael Ironside spielt einen – typisch 80er – völlig übertriebenen Bösewicht, und hatte an seiner over-the-top Performance sichtlich Spaß. Einzig Aaron Jeffrey fällt ein wenig ab, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob seine Figur unbedingt nötig war – aber das ist dann auch schon egal. Nicht vergessen werden darf auch die Riege an Handlanger, die Zeus zur Seite stehen, und unter die sich ebenfalls einige denkwürdige Figuren und Designs eingeschlichen haben. Schon allein was das betrifft könnten sich einige moderne Filme, wo eben diese Nebenfiguren oftmals absolut austauschbar sind, eine dicke Scheibe abschneiden. Abseits von Apple sind die echten Stars des Films aber das Drehbuch, die Inszenierung, und der übergreifende Stil und die Atmosphäre des Films. "Turbo Kid" ist ungemein witzig, aber das nicht nur wegen reiner, simpler Gags (obwohl sich diese hier natürlich ebenfalls finden lassen). Stattdessen bezieht er viel an Humor als der Nostalgie, die er verströmt, sowie aus den Figuren und ihren Interaktionen, und auch dem köstlich-trashigen Ton des Films. Zusätzlich angereichert wird dieser herrliche nostalgische Trip dann durch in einem solchen Film in ihrem Ausmaß und "Härte" durchaus überraschenden Splattereffekten, die dann auch so ziemlich der einzige Aspekt sind, die ihn dem einen oder anderen eventuell verleiden könnten. Da jedoch aufgrund des witzigen Grundtons und ihrer völligen Überzeichnung deutlich wird, dass auch diese nicht ernst zu nehmen sind, werteten sie zumindest für mich den Film dann nochmal zunehmend auf. Zumal sie uns einige großartige "kills" einbringen, die mir noch lange in Erinnerung bleiben werden (Stichwort "Regenschirm").

Szenenbild. Neben Handlung, Inszenierung und den schauspielerischen Leistungen stach für mich dann neben dem schon erwähnten, köstlichen und typisch-80er-Jahre-Titelsong in erster Linie noch der absolut phantastische Retro-Synthie-Score von Le Matos ins Auge (bzw. Ohr). Absolut wundervoll und großartig – ich wünschte wirklich, es gäbe ihn auf CD. Die letzte Stärke des Films sind dann die immer wieder eingestreuten, köstlichen Anspielungen auf die Filme der Epoche, in der "Turbo Kid" ja vermeintlich entstanden sein soll, sowie der großartige fiktive Superheld "Turbo Rider", der derart durchdacht und überzeugend umgesetzt war, dass ich im Anschluss an die Kinovorstellung gleich googeln musste, ob es den etwa wirklich gegeben hat. Wenn es überhaupt etwas gibt, dass ich an "Turbo Kid" kritisieren würde, dann ist es eine Entwicklung zum Ende hin, von der ich mir immer noch nicht sicher bin, ob sie mir nun gefällt, oder ob ich nicht vielleicht doch einen anderen Ausgang des Geschehens vorgezogen hätte. Davon abgesehen war "Turbo Kid" für mich aber ganz klar eines meiner absoluten Highlights des heurigen Kino- bzw. Filmjahres!

Fazit: "Turbo Kid" zählt für mich ganz klar zu den unterhaltsamsten und besten Filmen des Jahres. In ihrer köstlich-nostalgischen Hommage an das Kino der 80er lassen François Simard, Anouk Whissell und Yoann-Karl Whissell die Zukunft der Vergangenheit wieder aufleben. Mit seinem BMX-Thema, der "Mad Max"-artigen postapokalyptischen Welt, bewusst überzeichneten Charakteren, dem absolut geilen Synthie-Score nach alter Schule, sowie dem grandios-trashigen Titelsong sieht, hört und fühlt sich "Turbo Kid" an wie ein Film, der in den 80ern produziert und gedreht wurde, danach für rund 30 Jahre in der Versenkung verschwunden und in Vergessenheit geraten ist, um nun nach all der Zeit endlich wieder aufzutauchen. Das Endprodukt begeistert mit tollen Figuren (wobei vor allem Apple alles und alle anderen überstrahlt), und ist dank zahlreicher witziger Szenen und tollen Ideen ungemein unterhaltsam. Einzig an den teils heftigen (wenn auch derart überzeichneten, dass man sie ohnehin nicht wirklich ernst nehmen kann – oder soll) Splatterszenen mag sich der eine oder anderen stören. Davon abgesehen kann ich allen Kindern der 80er – aber durchaus auch den früher und später geborenen – nur empfehlen, euer BMX-Rad abzustauben und Turbo Kid auf seinem nostalgischen Trip in die futuristische, apokalyptische Einöde des Jahres 1997 zu begleiten!

Wertung:9 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Ledick Filmhandel)


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