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Monsters: Dark Continent Drucken E-Mail
Lahme Fortsetzung des SF-Überraschungshits Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 21 Dezember 2015
 
Advents-SPECiAL

 
Monsters: Dark Continent
Originaltitel: Monsters: Dark Continent
Produktionsland/jahr: USA 2014
Bewertung:
Studio/Verleih: Vertigo Films/Universum Film
Regie: Tom Green
Produzenten: U.a. Rory Aitken, Allan Niblo, Rupert Preston, Ben Pugh & James Richardson
Drehbuch: Tom Green & Jay Basu
Filmmusik: Neil Davidge
Kamera: Christopher Ross
Schnitt: Richard Graham
Genre: Science Fiction/Kriegsdrama
DVD-Premiere Deutschland: 11. September 2015
Kinostart USA: 17. April 2015
Laufzeit: 119 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Johnny Harris, Sam Keeley, Joe Dempsie, Kyle Soller, Nicholas Pinnock, Parker Sawyers, Philip Arditti, Sofia Boutella u.a.


Kurzinhalt: Zehn Jahre nach ihrer ersten Ankunft gibt es mittlerweile weltweit von Monstern infizierte Zonen. Das Militär sorgt auch weiterhin dafür, dass sich diese nicht über ihre Zonen hinweg ausbreiten, doch es scheint, als würden die Menschen auf verlorenem Posten kämpfen. Vier junge Soldaten aus Chicago verpflichten sich zum Militärdienst, und werden in den Nahen Osten versetzt, wo eine weitere infizierte Zone entstanden ist. Schon bald nach ihrer Ankunft werden sie dazu abkommandiert, fünf Soldaten zu retten, die tief in der infizierten Zone unter Beschuss geraten sind. Ein höllischer Einsatz, der sie mit den Schrecken des Krieges konfrontiert und dafür sorgen wird, dass sie den fortwährenden Kampf gegen die Außerirdischen in einem neuen Licht sehen…

Review: Szenenbild. Von Gareth Edwards erstem Langfilm, dem Indie-SF-Kleinod "Monsters", war ich anno 2010 ja sehr angetan – nicht zuletzt schaffte er es im damaligen Jahresrückblick immerhin auf den zwölften Platz. Großer Erfolg an den Kinokassen war dem Film zwar nicht beschienen, allerdings war er billig genug bzw. erreichte einen ausreichend großen Insider-Kultstatus, um eine Fortsetzung zu rechtfertigen. Da Edwards zu diesem Zeitpunkt schon längst mit einem ganz anderen Monster beschäftigt war, fiel die Aufgabe mit Tom Green einem weiteren Neuling zu, der bis dahin in erster Linie im TV-Bereich tätig war. Und auch wenn "Monsters" nur einen kleinen Einblick in eine faszinierende Welt bot, die sicherlich dazu einlädt, sie in weiteren Geschichten näher zu erforschen, waren meine Erwartungen an dieses hierzulande auf den DTV-Grabbeltisch verbannte Sequel offen gestanden nicht gerade sonderlich groß – und selbst diese wurden leider letztendlich von "Dark Continent" noch einmal unterboten. Immerhin, was ich ihm zugutehalten muss, ist, keine einfache Kopie des Vorgängers zu sein, sondern den Kampf gegen die Monster aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

Das Problem daran ist halt nur, dass mich persönlich die Geschichte rund um die Zivilisten, die es in die infizierte Zone verschlägt, deutlich mehr angesprochen hat, als der hier gewählte Zugang, die Ereignisse aus Sicht von Soldaten – genauer gesagt neuen Rekruten – zu erzählen. Nun fand sich ja bereits im ersten einiges an interessantem Subtext, der dazu einlud, das Geschehen teilweise auf reale Ereignisse umzulegen und zu interpretieren. Auch dies kann man "Monsters: Dark Continent" durchaus attestieren. Leider aber reduziert sich die Aussage letztendlich – abseits der Frage nach den wahren Hintergründen eines militärischen Einsatzes im Nahen Osten – auf ein schlichtes, wenig revolutionäres "Krieg ist die Hölle". Und auch wenn das durchaus eine Message ist, die man nicht oft genug wiederholen kann, schafft es "Monsters: Dark Continent" nicht, ihr neue Erkenntnisse abzugewinnen, oder auch eine ähnlich starke Wirkung zu erzielen wie die vielen gelungenen Filme der letzter Zeit, die ebenfalls diese zentrale Aussage verbreiteten – was dem Film letztendlich für mich den Eindruck einer leisen Stimme in einem lauten Chor vermittelte. Generell fand ich die Analogie auf die jüngeren Kriege der USA im Nahen Osten teilweise etwas verkrampft und/oder zu aufdringlich. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass ich da und dort während des Films immer wieder an andere Kriegsfilme – wie "Saving Private Ryan" oder, als jüngeres Beispiel, "American Sniper" – denken musste (von der John Woo-Gedächtnis-Taube ganz abgesehen). Problematisch auch, dass es dem Film trotz eines ausgedehnten (sprich: langweiligen) Einstiegs nicht gelang, mich eine Verbindung zu den Figuren aufbauen zu lassen. Generell hielt sich der Unterhaltungswert abseits einzelner, gelungener Szenen leider sehr in Grenzen. Und vor allem auch der viel zu häufige Voice Over-Kommentar (ein Stilmittel, dass ich ja generell eher kritisch sehe), der uns mit Worten das vermittelt, was eigentlich die Handlung, die Bilder und die Musik von allein schaffen sollten, hat mich mit der Zeit doch ziemlich genervt.

Szenenbild. Der letzte wesentliche Kritikpunkt ist dann mein Eindruck, dass "Dark Continent" ursprünglich nicht als "Monsters"-Fortsetzung, sondern als ganz gewöhnlicher Kriegsfilm geplant war. Denn alles rund um die Außerirdischen wirkt wie ein Nebengedanke; so, als hätte er es nachträglich eingefügt, weil er für seinen ursprünglich geplanten Kriegsfilm keine finanzielle Unterstützung bekam. Nun traten die Monster im Vorgänger zwar zugegebenermaßen ebenfalls nur sehr sporadisch auf, waren aber dennoch eine stete, die Handlung des Films bestimmende Präsenz. Hier kämpft das Militär teilweise gegen menschliche Rebellen, was "Dark Continent" zwischendurch wie einen stinknormalen Kriegsfilm wirken lässt. Was ihn trotz all dieser Kritikpunkte noch ansatzweise rettet, ist die visuelle Umsetzung. Kameramann Christopher Ross beschert uns einige wunderschöne Bilder und Einstellungen, wie die (wenn auch vom ersten Teil fast 1:1 kopierte) Monster-Sexszene bei Nacht (inklusive "Avatar"-like herumfliegenden Sporen), oder auch den Sonnenaufgang gegen Ende. Und auch die Monster-Effekte waren wieder sehr gut gemacht. Wenn also schon sonst nichts (oder zumindest nicht viel), so war er wenigstens teilweise sehr schön anzusehen.

Fazit: "Ein schöner Scheiß" – so könnte man meine Meinung zu "Monsters: Dark Continent" in knappen Worten zusammenfassen. Denn hübsch anzusehen war der Film zweifellos, und präsentiert einige nette Momente und vor allem ein paar wunderschöne Einstellungen und Bilder. Davon abgesehen hatte er mir nur halt leider herzlich wenig zu bieten. Die neue Perspektive kann ich ihm zwar anerkennen, was aber auch nichts daran ändert, dass ich die Handlung des ersten aus Sicht von gewöhnlichen Zivilisten interessanter fand. Zudem fand ich die Analogie auf die letzten Kriege der USA im Nahen Osten teilweise sehr aufgesetzt. Im Großen und Ganzen beschränkt sich "Monsters: Dark Continent" zudem auf eine zwar wertvolle, letztendlich aber wenig revolutionäre "Krieg ist die Hölle"-Message. Vor allem aber hatte ich als ich mir den Film ansah zunehmend das Gefühl, dass er ursprünglich gar nicht als "Monsters"-Sequel, sondern vielmehr als reiner Kriegsfilm geplant war, und erst nachträglich umgemodelt wurde. Die Monster-Szenen wirken jedenfalls wie ein nachträglicher Einfall, und auch wenn der erste ebenfalls schon mit diesen gegeizt hat, hat es dort für mich aufgrund der Handlung, des Konzepts und der Ausgangssituation dort wesentlich besser für mich funktioniert als hier. Wenn er mal auf Netflix, im Prime-Angebot oder im Free-TV landet, könnt ihr ruhig mal reinschauen, aber Geld würde ich für ihn nicht (nochmal) ausgeben.

Wertung:3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Universum Film)


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