Originaltitel: Rules of Acquisition Episodennummer: 2x07 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 06. November 1993 Erstausstrahlung D: 06. September 1994 Drehbuch: Hilary Bader & Ira Steven Behr Regie: David Livingston Hauptdarsteller:
Avery Brooks als Commander Benjamin Sisko,
Rene Auberjonois als Odo,
Nana Visitor als Major Kira Nerys,
Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax,
Colm Meaney als Chief Miles O'Brien,
Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir,
Cirroc Lofton als Jake Sisko,
Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller:
Hélène Udy als Pel,
Brian Thompson als Inglatu,
Max Grodénchik als Rom,
Emilia Crow als Zyree,
Tiny Ron als Maihar'du,
Wallace Shawn als Zek u.a.
Kurzinhalt:
Quark, Rom, Jadzia sowie der neue Kellern in Quarks Bar, Pel, spielen gerade eine Runde Tongo, als Quark einen Anruf vom großen Nagus erhält. Dieser möchte in Kürze die ersten Geschäftsbeziehungen zwischen den Ferengi und den Bewohnern des Gamma-Quadranten abschließen – und Quark soll ihn bei den Verhandlungen vertreten. Unterstützung erhält er dabei von Pel, der sich in der Vergangenheit schon mit einigen guten Ratschlägen als nützlich – und profitabel – erwiesen hat. Doch die Verhandlungen mit dem Dosi verlaufen zu Beginn alles andere als erfolgversprechend. Schließlich brechen Quark und Pel mit einem Shuttle auf, um sich mit ihnen auf ihrem Planeten zu treffen, und das Geschäft doch noch zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Was Quark jedoch nicht weiß: Bei Pel handelt es sich in Wahrheit um eine Frau, die gegen die Zwänge der Ferengi-Gesellschaft gegenüber den unterdrückten Frauen aufbegehrt, und so wie die Männer nach Profit streben will. Als Pel sich dann zunehmend in Quark zu verlieben beginnt, verkompliziert dies die Lage noch zusätzlich…
Denkwürdige Zitate:"You always know what to expect when you do business with the Ferengi." "Which is why, if you're smart, you don't do business with the Fereng."
(Kira hält sich selbst vor dem großen Nagus mit ihrer Meinung über Ferengi nicht zurück.)
"Why not consider the nitrate as a gift to the people of Bajor." "A gift? That doesn't sound very profitable."
(Der große Nagus wirkt von Siskos Vorschlag anfänglich wenig begeistert.)
"This is not about profit anymore, it's about love." "Spoken like a true female."
(Quark hält von Pels Prioritäten nicht viel.)
"So, Lieutenant, ready for another night of tongo?" "Haven't you lost enough for one day?"
(Dax durchschaut Quarks fröhliche Fassade.)
Review:
Bereits der (englische) Titel nach dem Einlegen der DVD machte mir deutlich, dass ich hier also die nächste Ferengi-zentrierte Folge vor mir habe, die ich von meinem ersten (unvollständigen) Durchlauf der Serie noch in schlimmster Erinnerung habe – ein Eindruck, der von der Ferengi-Episode der ersten Staffel, "Die Nachfolge", dann leider auch voll und ganz bestätigt wurde. Und so sollte es auch nicht weiter verwunderlich sein, dass meinen Lippen als ich den Episodentitel sah ein Teletubbie-artiges "Oh oh!" entfleuchte. Letztendlich sollte sich "Profit oder Partner!" zwar als deutlich besser als "Die Nachfolge" bzw. von mir erwartet erweisen – aber ausgehend von diesem geringen Niveau ist "deutlich besser" dennoch nicht gleichbedeutend mit "gut". Positiv sticht in erster Linie die – kritische – Betrachtung der frauenfeindlichen Ferengi-Gesellschaft hervor. Quark darf zudem, auch wenn er sich so verhält wie man es von ihm erwarten würde, wenigstens Reue und Bedauern erkennen, und gewinnt dadurch als Figur an Profil bzw. zeigt neue Facetten. Und vor allem auch der eine oder andere Höhepunkt (wie z.B. die Art und Weise, wie man die Szene umgesetzt hat, in der Quark Pels Geheimnis erfährt) stach für mich durchaus positiv hervor.
Insgesamt war mir die Episode aber auf der einen Seite doch wieder etwas zu fad. Wirklich gepackt hat mich das Geschehen nie, und generell fand ich die Handlung wenig interessant. Zudem hatte ich teilweise auch das Gefühl, dass sich die Geschichte doch recht langsam fortbewegt hat. Auf der anderen Seite sehe ich auch den Inhalt der Folge selbst etwas kritisch. So wäre es – so nett die Thematisierung der Unterdrückung von Frauen auch sein mag – in meinen Augen wesentlich fortschrittlicher gewesen, wäre Pel ein Mann gewesen, und hätte man uns damit die erste positiv dargestellte homosexuelle Figur der "Star Trek"-Geschichte beschert. Im gleichen Atemzug fällt halt leider auch negativ auf, dass die Episode in einzelnen Szenen ihren Humor daraus bezieht, dass Pel Quark Avancen macht, und dieser sie für einen männlichen Ferengi hält – was insbesondere für die Szene in ihrem Quartier auf Dosi betrifft. Das kann man nun lustig finden, oder es durchaus kritisch hinterfragen – ich war diesbezüglich offen gestanden etwas zwiegespalten. Und auch wenn ich nicht ausschließe, dass mir die Folge irgendwie noch im Hinterkopf in Erinnerung war, so war zumindest für mich die Tatsache, dass es sich bei Pel um eine Frau handelt, viel zu offensichtlich. Hier hätten sich die Macher etwas mehr Mühe geben können, damit es a) wirklich überraschend ist und b) die Figuren nicht wie völlige Idioten wirken, weil sie es nicht bemerkten (selbst Jadzia, die wenigstens Pels Gefühle gegenüber Quark erkannt hat, ist ob dieser Offenbarung ja überrascht). Zuletzt fiel mir auch noch die Erwähnung des Dominion negativ auf. So positiv es grundsätzlich auch ist, diese Gruppe, die in weiterer Rolle eine bestimmende Rolle in der Serie spielen wird, so früh einzuführen, wird dennoch klar, dass man zum Zeitpunkt von "Profit oder Partner!" noch keine Ahnung hatte, wie diese aussehen soll – weshalb ihre Darstellung hier als eine Art wirtschaftliches Konsortium nicht wirklich zum Rest der Serie passen will.
Fazit:
"Profit oder Partner!" war zwar wesentlich besser als "Die Nachfolge", aber deshalb noch lange nicht wirklich gut. Die kritische Betrachtung der frauenfeindlichen Ferengi-Gesellschaft war zwar grundsätzlich nett und hatte so ihre Momente, und profitierte zusätzlich davon, dass Quark hier einmal eine andere Seite zeigen durfte. Der Humor – der mir in bestimmten Szenen zudem auf Kosten von Homosexualität zu gehen schien – hat für mich aber teilweise leider wieder einmal nicht so recht gezündet. Generell halte ich die Folge in gewisser Weise für eine vertane Chance, Homosexualität zu thematisieren – weshalb es mir fast lieber gewesen wäre, wenn sich Pel nicht als weibliche Ferengi herausgestellt hätte. Denn so sagt uns "Profit oder Partner!" zwar einiges über die Ferengi-Gesellschaft, aber vergleichsweise wenig über unsere. Am schwersten wiegt aber letztendlich ohnehin der mangelnde Unterhaltungswert. Die Handlung plätscherte viel zu gemächlich vor sich hin und schaffte es nie so recht, mich zu interessieren, geschweige denn zu packen. Weshalb ich "Profit oder Partner!" zwischendurch leider doch als eher öde empfand.