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Star Wars: Der Todeskreuzer Drucken E-Mail
Zombies machen einen Sternenzerstörer unsicher Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 15 November 2015
 
Titel: "Der Todeskreuzer"
Originaltitel: "Death Troopers"
Bewertung:
Autor: Joe Schreiber
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Umfang: 288 Seiten
Verlag: Blanvalet (D), Del Rey (E)
Veröffentlicht: 16. August 2010 (D), 2009 (E)
ISBN: 978-3-442-37560-8
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Seit einigen Wochen fliegt der Gefangenentransporter Sühne mit allen möglichen Gefangenen, Wärtern, Sturmtruppen, Ärzten etc. an Bord, nun durchs All. Schon bald soll er seinen Bestimmungsort erreichen. Als die Triebwerke zu versagen drohen, entdeckt man wie durch einen Zufall im gleichen Sektor einen antriebslos im All schwebenden Sternenzerstörer. Der Kommandant der Sühne, Direktor Kloth, schickt Jareth Sartoris und sein Einsatzkommando an Bord, um die Triebwerke zu plündern und so die Sühne wieder reparieren zu können. Doch während ihres Aufenthalts an Bord des Sternenzerstörers stecken sich die Sturmtruppen mit einem tödlichen Zombie-Virus an, und bringen diesen zurück auf die Sühne. Die wenigen Überlebenden, die gegen die Seuche immun sind – darunter Sartoris, die Ärztin Zahara Cody, das inhaftierte Brüderpaar Kale und Trig, sowie der Schmuggler Han Solo und sein treuer Weggefährte Chewbacca – müssen nun, umringt von blutrünstigen Zombies, einen Weg finden, um das Schiff heil zu verlassen…

Review: "Der Todeskreuzer" war der erste Horror-Roman im "Star Wars"-Bereich, wurde jedoch von mir – da ich das Erweiterte Universum ja so chronologisch wie möglich bespreche – erst nach Joe Schreibers nachfolgendem Prequel-Roman "Darth Scabrous", der den Ursprung der Zombie-Seuche aufklärte, gelesen. Was mittlerweile auch schon wieder über zwei Jahre her ist, weshalb, so fürchte ich, zwischen den beiden kaum mehr einen Vergleich ziehen kann. "Der Todeskreuzer" selbst hat mir jedenfalls soweit ganz gut gefallen. Unabhängig davon, ob einem die hier erzählte Geschichte sowie Joe Schreibers Schreibstil, der mit teils sehr plastischen und kein blutiges Detail auslassenden Beschreibungen der sich auf der Sühne in weiterer Folge abspielenden Grauens nicht hinterm Berg hält, nun zusagt oder nicht – und ich verstehe jeden, der damit wenig bis gar nichts anfangen konnte – ist ihm sein Versuch, frischen Wind in die "Star Wars"-Romanwelt zu bringen und mal etwas Neues zu probieren, zweifellos hoch anzurechnen. Wie schon bei "Darth Scabrous" kann ich jedoch letztendlich das Endprodukt weniger lobend anerkennen, als die Intention dahinter.

Was ihm immerhin besser gelingt als bei "Darth Scabrous" war, mich zumindest zu einigen der Protagonisten eine Verbindung aufbauen zu lassen. Vor allem den beiden Brüdern Kale und Trig sowie der Ärztin Zahara Cody wurde ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt, ehe die Hölle losbricht, so dass ich in weiterer Folge dann durchaus mit ihnen mitfieberte. Jareth Sartoris hingegen war mir persönlich etwas zu klischeehaft umgesetzt – aus Spoilergründen will ich die typische Horror- bzw. Katastrophenfilm-Rolle, die er hier ausfüllt, jedoch nicht näher benennen. Vergleichsweise leicht macht er es sich, was unsere Identifikation mit den Figuren betrifft, natürlich mit dem Auftritt von Han und Chewie (der zumindest für mich unerwartet kam). Zugleich stellt er sich jedoch damit insofern selbst ein Bein, als bei ihnen – im Gegensatz zu den von ihm neu geschaffenen Figuren – ein Ableben nie in Frage kam. Was in den Szenen mit ihnen die Spannung ein wenig reduzierte. Generell gelang es Schreiber trotz der Ausgangssituation irgendwie nicht so recht, sonderlich viel Spannung zu erzeugen. Der Vergleich hinkt zugegebenermaßen, aber… was die Grundidee "Zombies im All" betrifft, fand ich, dass es Claudia Kern bei ihrer "Homo Sapiens 404"-Reihe deutlich besser gelungen ist, zwischendurch immer wieder für packende Momente zu sorgen. Und zumindest ich fand den Showdown teilweise ein wenig konfus und verwirrend beschrieben, so dass ich just an diesem vermeintlichen Höhepunkt nur mehr bedingt mitfiebern konnte.

Gut umgesetzt fand ich in erster Linie die düster-trostlos-aussichtslose Stimmung, die sich zunehmend an Bord verbreitet. Auch die Aufklärung rund um den Ursprung der Seuche konnte mir gefallen, wobei es Joe Schreiber hier vor allem auch hoch anzurechnen ist, dass er nicht einfach nur gewöhnliche Zombies durch die Gänge schlurfen lässt, sondern vielmehr auf diesem Mythos aufbauend seine Kreaturen um einige für Zombies doch eher ungewöhnliche Eigenschaften zu bereichern. So sind sie z.B. noch schwerer umzubringen, werden je länger sie existieren immer cleverer, und behalten einige Verhaltensweisen aus ihrem früheren Leben bei – weshalb sie z.B. teilweise auch mit Blastern herumschießen. All dies sorgt dafür, dass sich die Wesen hier ausreichend vom 08/15-Zombie abheben. Zudem schafft Joe Schreiber im Verlauf seines Romans einige grauslich-denkwürdige Bilder, die mir wohl noch einige Zeit lang in Erinnerung bleiben wird. Und mit 288 Seiten war der Roman kurz und knackig genug, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Das erhoffte, große Horror-Highlight im "Star Wars"-Universum ist "Der Todeskreuzer" aber zumindest meiner Ansicht nach leider nicht geworden.

Fazit: An "Der Todeskreuzer" muss ich in erster Linie die originelle Idee lobend anerkennen, mal aus dem üblichen Muster für "Star Wars"-Romane auszubrechen und vielmehr eine waschechte Horrorgeschichte zu erzählen. Dank einiger durchaus origineller Einfälle im Hinblick auf die hier auftauchenden Zombies grenzt Joe Schreiber seine Erzählung zudem auch vom dort vorherrschenden Einheitsbrei ab. Was ihm hier zudem besser gelang als bei "Darth Scabrous" war es, mich zumindest zu einigen der Figuren eine Bindung aufbauen zu lassen und somit in weiterer Folge mit ihnen mitzufiebern. Sehr gut gefallen hat mir darüber hinaus die düster-trostlose Stimmung, die der Roman in weiterer Folge verströmte. Und dank des flotten Erzähltempos und der nicht allzu großen Länge des Romans wurde dieser auch nie langweilig. Wo er sich hingegen in meinen Augen ein bisschen ein Ei gelegt hat, war mit dem Auftritt von Han und Chewie, da bei diesen beiden ein Ableben von vornherein ausgeschlossen war. Generell ließ es "Der Todeskreuzer" teilweise ein wenig an echter Spannung vermissen. Der eine oder andere Moment war zudem für meinen Geschmack etwas zu verwirrend geschrieben, so dass ich da und dort nicht so recht in die Handlung eintauchen konnte. Und vor allem auch die teils etwas klischeehafte Umsetzung der Figuren stieß mir ein wenig sauer auf. Seinen den Ursprung der Zombie-Seuche erklärenden, eher mittelmäßigen Roman "Darth Scabrous" lässt Joe Schreiber mit "Der Todeskreuzer" jedoch insgesamt dann doch noch knapp hinter sicher.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel





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