Originaltitel: Ghosts of Mortis Episodennummer: 3x17 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 11. Februar 2011 Erstausstrahlung D: 30. April 2011 Drehbuch: Christian Taylor Regie: Steward Lee Besetzung:
Matt Lanter/Wanja Gerick als Anakin Skywalker,
James Arnold Taylor/Philipp Moog als Obi-Wan Kenobi,
Ashley Eckstein/Josephine Schmidt als Ahsoka Tano,
Sam Witwer/Jan Odle als Son,
Lloyd Sherr/Bert Franzke als Father,
Liam Neeson/Bernd Rumpf als Qui-Gon Jinn,
Catherine Taber/Manja Doering als Padmé Amidala,
Dee Bradly Baker/Martin Keßler als Rex,
Tom Kane/Uli Krohm als Erzähler u.a.
Kurzinhalt:
Nach dem Tod der Tochter der Macht, die der hellen Seite zugetan war, muss Anakin nun den Sohn töten, um zu verhindern, dass die Macht aus dem Gleichgewicht gerät, und die gesamte Galaxis von der dunklen Seite verschlungen wird. Doch als er sich dem Sohn stellt, zeigt ihm dieser sein Schicksal – woraufhin Anakin selbst der dunklen Seite der Macht verfällt. Nun ist es an Obi-Wan, Ashoka und dem Vater, Anakin zu retten, so dass dieser sein Schicksal erfüllen und der Mach das Gleichgewicht wieder zurückgeben kann…
Review:
Beginnen wir gleich mit meinen beiden Kritikpunkten: Wie schon bei den Folgen zuvor tat ich mir auch hier wieder mit der vermeintlichen Interpretation des Gleichgewichts der Macht schwer, da sie einfach nicht meiner entspricht; mehr will ich dazu gar nicht mehr sagen, sonst lest ihr zum dritten Mal das gleiche. Und auch wenn ich verstehen kann, warum es notwendig war, fand ich es doch sehr schade, dass Anakin die Erinnerungen an die Vision, die ihm der Sohn gezeigt hat, genommen wurde. Denn somit waren sie narrativ völlig überflüssig und haben keine Auswirkungen auf die Figuren – was deutlich macht, dass sie in erster Linie für den Zuschauer gedacht waren. Und das fand ich schon etwas schade, und reduzierte für mich rückwirkend auch ein bisschen die Wirkung dieser Szene. Trotz dieses Mankos war jedoch der Moment, wo sich Anakin dem Sohn stellt und eine Vision seines Schicksals erhält, zweifellos der Höhepunkt dieser Episode. Einerseits natürlich, da es durchaus berührend war, und andererseits, dass man es phantastisch inszenierte, mit den Geräuschen, den Dialogzitaten, sowie der Art und Weise, wie sich Vaders Helm über Anakin im Rauch abzeichnete. Vom Rest der Folge losgelöst und die Tatsache, dass er die Vision dann wieder vergessen hat, nicht beachtend, mag das gut und gern die bisher beste Szene der "Clone Wars"-Serie gewesen sein. Und auch abseits der Mission war das Aufeinandertreffen von Anakin mit dem Sohn nett gemacht – nicht zuletzt aufgrund des Schauplatzes, mit dem man die spätere Konfrontation auf Mustafar optisch vorwegzunehmen schien. Großartig war auch wieder die Musik, wo Kiner wie schon bei den letzten beiden Folgen noch mehr als sonst auf John Williams' unvergleichliche und unvergessliche Kompositionen zurückgegriffen hat. Und auch der Auftritt von Qui-Gon war wunderbar. Und das Finale – mit dem Vater, der sich opfert, und so Anakin die Möglichkeit gibt, auch den Sohn zu töten – war ebenfalls nett. Dass sich die ganzen drei Folgen binnen eines Augenblicks abgespielt haben soll, überzeugt mich zwar wieder weniger, sei angesichts des hohen Unterhaltungswerts sowohl der Episode im Speziellen als auch des Dreiteilers im Allgemeinen verziehen.
Fazit:
"Vergessene Zukunft" schließt den "Macht-Familien"-Dreiteiler auf gelungene Art und Weise ab. Vor allem die Szene mit Anakins Vision der Zukunft, die phänomenal inszeniert wurde, stach dabei hervor. Generell bot die Folge wieder gute Unterhaltung, und hob sich durch Schauplatz und Thematik vom Rest der Serie wohltuend ab, da diese von der eigentlichen Klonkriegs-Handlung losgelöst ist und daher mal etwas Abwechslung bot. Und die einzelnen Kämpfe und Konfrontationen waren auch sehr gut umgesetzt. Nicht überzeugt hat mich allerdings, wie schon bei den vorangegangenen Folgen, die Interpretation des Gleichgewichts der Macht, die hier zur Anwendung kommt. Und auch wenn ich die Notwendigkeit dahinter verstehen kann, fand ich es schade, dass Anakin die Visionen der Zukunft wieder vergessen hat – was dieser schönen Szene sämtlichen erzähltechnischen Sinn raubte, und allzu deutlich machte, dass dieser wohl in erster Linie für die Zuschauer (statt für die Figuren) da war. Dennoch bot dieser Dreiteiler insgesamt überdurchschnittliches "Clone Wars"-Niveau; solche Schwenks weg von der eigentlichen Klonkriegs-Handlung würde ich mir demnach in Zukunft öfter wünschen!