Kurzinhalt:
Kyle Katarn absolviert die Ausbildung an der imperialen Akademie auf Carida, als er die Nachricht vom Tod seines Vaters Morgan erhält. Dieser sei bei einem hinterhältigen Angriff der Rebellen ums Leben gekommen. Solcherarts motiviert, stürzt er sich in seine Abschlussprüfung, die zugleich seinen ersten Einsatz als Kommandanten eines Stoßtrupps darstellt. Dank seines taktischen Geschicks gelingt es ihm, die Mission zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen, so dass er bei der Abschlusszeremonie sogar die Tapferkeitsmedaille erhält. Doch gerade jetzt, wo er seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, kommen ihm zunehmend Zweifel an den skrupel- und rücksichtslosen Methoden des Imperiums. Als er dann schließlich von der jungen Rebellin Jan Ors die Wahrheit über den Tod seines Vaters erfährt, schließt er sich den Rebellen an, um bittere Rache zu nehmen. Seine erste Mission führt ihn nach Danuta, wo er die Pläne des Todessterns stehlen soll…
Review:
Als "Dark Forces" 1995 veröffentlicht wurde, war es schon eine kleine Revolution. Der erste Ego-Shooter im "Star Wars"-Universum! Das Spiel selbst hielt dann auch – abseits der nervigen Beschränkung, nicht frei speichern zu können, was das Game teilweise sehr frustrierend machen konnte und den Spielspaß somit ordentlich trübte – weitestgehend, was man sich von ihm erwartete, und war eine harmlosere und unblutigere Alternative zu den großen Klassikern des Genres, die vor ihm kamen (wie z.B. "Doom"). Mit dem Spiel selbst werden wir uns allerdings erst an späterer Stelle befassen; hier ging es mir in erster Linie mal darum, klarzustellen, dass ich die Reihe gespielt und auch sehr gemocht habe – und mich eben gerade der vielen vor dem PC-Schirm verbrachten Stunden, in denen ich als Kyle Katarn durch finstere Gänge schlich, mit der Figur mehr verbindet als mit so manch anderen aus dem Erweiterten Universum. Insofern habe ich mich schon sehr darauf gefreut, mir nun endlich zum ersten Mal auch "Soldier for the Empire" vorknöpfen zu können, und alles in allem hat das Buch meine Erwartungen auch durchaus erfüllt.
"Soldier for the Empire" wurde zwar von Dark Horse Comics veröffentlicht, dennoch handelt es sich nicht um einen Comic bzw. eine Graphic Novel. Der Verlag selbst bezeichnet das Buch als "Graphic Story Album" – letztendlich verbirgt sich dahinter nichts weiter als eine Novelle, die um einige Illustrationen bereichert wurde. Besagte Illustrationen waren zwar durchaus nett anzusehen, da man jedoch das Aussehen der meisten Figuren ohnehin aus den Spielen kennt, hielt sich der Mehrheit in meinen Augen eher in Grenzen. Dafür konnte mir die Handlung sehr gut gefallen. "Soldier for the Empire" erzählt die Vorgeschichte zum ersten "Dark Forces"-Spiel, und leitet praktisch direkt in dieses über (wird doch im letzten Kapitel die erste Mission aus dem Spiel quasi nacherzählt). Damit erfahren wir somit endlich die Hintergründe von Kyle Katarns Dienst beim Imperium, wie er Jan Ors kennenlernte, wieso er sich den Rebellen anschloss, und so weiter. Ich persönlich empfand dies als sehr interessante Ergänzung zum PC-Spiel – wobei für mich vor allem einzelne Kapitel, wie z.B. Katarns packend geschilderter erster Einsatz, oder dann vor allem auch alles rund um seine Mission auf Danuta, hervorstach. Zudem fand ich die Geschichte von William C. Dietz sehr gut geschrieben. Aufgrund der Kürze des Inhalts – es handelt sich eben im Wesentlichen doch eher um eine Kurzgeschichte, und keinen vollwertigen Roman – muss man zwar was Länge, Tiefe und Komplexität betrifft Abstriche machen, und das Preis-Leistungsverhältnis passt nicht ganz (halber Inhalt + Illustrationen = doppelter Preis – im Vergleich zu einem durchschnittlichen "Star Wars"-Taschenbuch – ist dann doch etwas schwer zu schlucken). Davon abgesehen hat mich "Soldier for the Empire" aber sehr gut unterhalten.
Fazit:
Gerade auch angesichts der Tatsache, dass "Soldier for the Empire" längst ausverkauft ist und daher – meist für einen netten Betrag – nur mehr aus zweiter Hand zu bekommen ist, sollte sich jeder potentielle Käufer vor Augen halten, dass es sich hier weder um einen Comic noch um einen vollwertigen Roman handelt, sondern um eine Novelle mit einigen Illustrationen. Letztere sind zwar durchaus gelungen und werten das Buch für mich grundsätzlich durchaus auf, aber den höheren Preis bei geringerem Inhalt konnten sie zumindest für mich nicht aufwiegen. Sieht man von diesem Manko ab, halte ich "Soldier for the Empire" aber für einen sehr gelungenen Eintrag ins Erweiterte "Star Wars"-Universum. Vor allem auch als großer Fan der Spielereihe hat es mir gefallen, die Vorgeschichte zu "Dark Forces" zu lesen, und so mehr über Kyle Katarns Werdegang zu erfahren. Zumal die Novelle von Willam C. Dietz sehr gut geschrieben ist, und mit einigen packenden und/oder dramatischen Momenten aufwarten kann. Ich bin jedenfalls sehr froh, auch diese Geschichte nun endlich gelesen zu haben, und würde "Soldier for the Empire" – ein preislich vertretbares Angebot vorausgesetzt – vor allem auch Fans der Spielereihe durchaus empfehlen.
Bewertung:
3.5/5 Punkten
Christian Siegel
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