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Der Symbiont PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Invasive Procedures
Episodennummer: 2x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 17. Oktober 1993
Erstausstrahlung D: 01. September 1994
Drehbuch: John Whelpley & Robert Hewitt Wolfe
Regie: Les Landau
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Commander Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: John Glover als Verad, Megan Gallagher als Mareel, Tim Russ als T'Kar, Steven Rankin als Yeto u.a.

Kurzinhalt: Aufgrund eines vorbeiziehenden Plasmasturms wird Deep Space Nine weitgehend evakuiert – lediglich eine Rumpfcrew, bestehend aus Commander Sisko, Major Kira, Chief O'Brian, Jadzia Dax, Doktor Bashir, Odo und Quark bleibt zurück. Als ein vorbeifliegendes Schiff in Not gerät, rettet man dieses aus dem Sturm, und hilft ihm dabei, an der Station anzudocken. Doch statt um Hilfesuchenden handelt es sich bei ihnen vielmehr um eine bunt gemischte Söldnertruppe, die von Verad, einem unvereinigten Trill, damit beauftragt wurde, die Station zu übernehmen und die Kommandocrew als Geiseln zu halten. So will er Jadzia Dax dazu zwingen, ihren Symbionten aufzugeben, und Doktor Bashir, diesen aus ihr zu entnehmen und in ihn einzusetzen. Da ein einmal vereinigter Trill ohne den Symbionten nicht überleben kann, würde dies zugleich Jadzias Tod bedeuten. Doch Jadzia kann nicht dabei zusehen, wie ihre Freunde bedroht werden, und erklärt sich zur Prozedur bereit. Die Transplantation verläuft erfolgreich, und zumindest vorerst gelingt es Doktor Bashir noch, Jadzia stabil zu halten und damit Commander Sisko und dem Rest der Crew etwas Zeit zu verschaffen, um Verad und sein Team zu überwältigen, und Jadzias Leben so doch noch zu retten…

Denkwürdige Zitate: "Don't try to tell me you've been sitting out here all this time pining for Rom."
"I know, I know. He couldn't find a cup of water if you dropped him in a lake, but even if he is an idiot, he's still my brother."
"And you'd betray him in a second if it suited your interests."
"That doesn't mean I don't love him!"
(Quark vermisst – angeblich – seinen Bruder.)

"I'm sorry about all this. Please, believe me, I wish I didn't have to do this."
"Then don't."
(Sisko macht Verad einen sehr einfachen Lösungsvorschlag.)


Review von Christian Siegel: Episodenbild (c) CBS Der Einstieg die Episode hat mich gleich mal irritiert, und insgesamt halte ich die Folge aus diesem Grund schlecht platziert: Weil am Ende von "Die Belagerung" sind gerade erst alle wieder auf die Station zurückgekehrt, und nun ist sie schon wieder evakuiert. Ich finde, man hätte mit "Der Symbiont" entweder gleich an "Die Belagerung" anknüpfen sollen, noch bevor wieder alle auf die Station kommen, oder aber mit der Episode etwas länger warten sollen. Weil so war's, von einer Folge zur nächsten, schon ein ziemlich schräger Übergang. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum mich "Der Symbiont" nicht so recht überzeugt hat. So leidet die Episode wieder einmal daran, dass man eine Figur in Gefahr bringt, wo jedoch von vornherein klar ist, dass am Ende alles gut ausgehen wird. Hätte man nicht etabliert, dass der Wirt bei der Entnahme des Symbionten stirbt, wäre vielleicht zumindest ein kleiner Restzweifel übrig geblieben, ob Verad nicht vielleicht doch erfolgreich sein wird. Aber so war ein anderer Ausgang als jener, den die Folge letztendlich nahm – nämlich, dass Dax wieder mit Jadzia verbunden wird – von vornherein ausgeschlossen. Was der Spannung und dem Unterhaltungswert der Folge doch merklich schadete.

Etwas schwer tat ich mir offen gestanden auch mit Dax Reaktion auf all das. Dass er sich seinem neuen Wirten einfach so beugt, nachdem dieser darauf bestanden hat, ihn gewaltsam aus Jadzia zu entfernen – was wenn sie länger getrennt geblieben wären ja ihren Tod zur Folge gehabt hätte – machte mir Jadzias Symbionten jetzt nicht unbedingt sympathisch. Etwas mehr Widerstand bzw. Zwiegespräch mit Verad hätte ich mir hier schon gewünscht, als sich seinem Schicksal einfach so zu ergeben. Ich finde zudem, dass Quark diesmal doch eine Grenze überschritten daran, deren Überschreitung ich ihm zudem – so profitgierig und rücksichtslos er auch sein mag – nicht wirklich zutraue. Zugegeben, er wusste natürlich nicht, dass die Angreifer Dax wollen; zudem tut er in weiterer Folge sein Bestes, um seine Taten ungeschehen zu machen und Sisko & Co. dabei zu helfen, die Besetzer auszuschalten. Dennoch wollte es mir nicht so recht zur Figur, die zuletzt ja in erster Linie zur humoristischen Auflockerung gedient hat, nicht so recht passen. Und auch das Finale hat mich dann leider nicht wirklich überzeugt – was insbesondere dafür gilt, dass es Sisko gelingt, Mareel auf seine Seite zu ziehen. Immerhin verdankt diese Verad ihr Leben – man sollte meinen, dass sie selbstlos zu ihm hält, selbst wenn sie ihn dadurch verliert. Und generell mag ich sowas halt nicht, wenn es den Guten in einer Geschichte gelingt, den Bösen ihre schlimmen Taten auszureden.

Episodenbild (c) CBS Alles war dann aber doch auch nicht schlecht. Die Effekte leiden zwar unter der geringen Auflösung bzw. generell der eher schwachen DVD-Abtastung, aber davon abgesehen konnten mir die Aufnahmen der Station im Plasmasturm sehr gut gefallen. Auch die Vorgehensweise der Söldner – inklusive dem Wegsperren von Odo in einen Behälter – war sehr clever und gelungen, so dass sich die DS9-Crew nicht wie Vollidioten aufführen mussten, damit die Übernahme der Station gelingt. Die Kämpfe zwischen den Angreifern und der Crew waren zudem gut gemacht, wobei ich vor allem jenen zwischen Kira und Mareel gut umgesetzt fand. Sehr gefreut habe ich mich zudem darüber, dass bezüglich der Phaserbetäubung die Kontinuität mit der "Next Generation"-Folge "Odan, der Sonderbotschafter" gewahrt wurde (nämlich, dass dies für den Symbionten gefährlich und im schlimmsten Fall tödlich sein kann) – auch wenn ich mir nicht sicher bin, inwieweit man sich daran in weiterer Folge dann gehalten hat (wurde Jadzia echt nie betäubt?); aber das ist dann allfälligerweise das Problem der späteren Folgen, und nicht von "Der Symbiont". Des Weiteren seien auch noch die schauspielerischen Leistungen positiv erwähnt, wobei für mich vor allem John Glover hervorstach, da es ihm gelang, beide Persönlichkeiten sehr überzeugend zu spielen. Und zuletzt hat mir dann vor allem auch noch der Gedanke gefallen, mit dem die Folge abgeschlossen wird ("He'll always be with me" – war dies doch ziemlich (und schön) düster.

Fazit: Die Grundidee von "Der Symbiont" ist ja gar nicht mal schlecht. Allerdings leidet die Folge praktisch von Anfang an darunter, dass man einen Tod Jadzias – und damit einen Erfolg von Verads Mission – nicht ernstlich in Betracht zieht, was doch ordentlich auf die Spannung gedrückt hat. Zudem fand ich, dass wir jetzt nicht unbedingt viel mehr über die Trill-Vereinigung erfahren haben – auch diesbezüglich hätte man aus der Folge mehr herausholen können. Zumal mir auch nicht klar war, wie der Dax-Symbiont dieses brutale Vorgehen in weiterer Folge akzeptieren, wenn nicht gar gutheißen, kann. Quarks Verrat ging mir zudem – gerade auch nach seiner kürzlichen Ausrichtung, zunehmend hin zum Comic Relief – doch etwas zu weit. Dass sich Mareel mit ein paar geschickt platzierten Worten doch noch auf Siskos Seite ziehen kann, fand ich auch eher schade – bin ich doch generell kein Freund solcher Szenen, wo den Bösen ihre Taten ausgeredet werden. Und zum Drüberstreuen fand ich die Folge insofen schlecht platziert, als die Station zu Beginn wie ausgestorben war – und das just, nachdem am Ende von "Die Belagerung" alle wieder nach Deep Space Nine zurückgekehrt sind. Positiv stachen für mich in erster Linie die netten Einstellungen von Deep Space Nine im Plasmasturm hervor. Die Übernahme der Station durch die Angreifer war dank ihrem cleveren Vorgehen zudem durchaus plausibel. Die schauspielerischen Leistungen – insbesondere von John Glover – konnten mir ebenfalls sehr gut gefallen. Und vor allem auch, dass man die Folge mit einem düsteren Gedanken abschließen lässt (wenn man leider auch schon genau weiß, dass man an diesen im weiteren wohl nie wieder anknüpfen wird), wertete die Episode noch einmal merklich auf. Wirkliches Highlight war "Der Symbiont" in meinen Augen aber keins.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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