Kurzinhalt:
Um seine Schulden beim Gangster Solly abzubezahlen, soll Han Solo für ihn einen Droiden der ihm vom Imperium gestohlen wurde zurückholen. Chewbacca verbleibt währenddessen als Pfand bei Solly, und muss in Gladiatorenkämpfen antreten. Während Han Solo sich um seinen Freund sorgt, bekommt er mit Billal Batross einen neuen Partner und Kopiloten zur Seite gestellt, den er noch aus seiner Zeit beim Gauner Shrike kennt. Gemeinsam brechen sie in die planetare Basis des Imperiums ein, um den Droiden zu stehlen. Doch nicht nur hat Billal andere Pläne, das Imperium kommt ihnen zudem auf die Schliche, und nimmt sie gefangen…
Review:
Ein kleines Geständnis zu Beginn: Ich hatte im Vorfeld keine Ahnung, dass sich die "Star Wars Adventures" – ähnlich zu den "Clone Wars Adventures" in erster Linie an Kinder richtet. Denn eigentlich habe ich diesen ganzen Kinder- und Young Adult-Kram in meiner weitestgehend chronologischen Betrachtung des Erweiterten Universums ja ausgelassen (Ausnahmen wie die "Jedi Quest"-Serie bestätigen die Regel), da ich ansonsten wohl noch einmal 2 Jahre länger gebraucht hätte. Und natürlich auch, weil ich nicht wirklich die Zielgruppe dafür bin. Bei "Star Wars Adventures" habe ich diese Ausrichtung aber leider irgendwie verpasst, was bedeutet, dass ich mich in weiterer Folge auch noch durch die restlichen Comics der Reihe durchkämpfen werde (wenn ich jetzt schon den Sammelband zu Hause stehen habe), und ihr euch danach – zumindest sofern die erste Ausgabe ein zuverlässiger Indikator ist – mein Lamentieren darüber durchlesen könnt. Denn "Han Solo and the Hollow Moon of Khorya" war jedenfalls schon mal ein überaus mauer Einstieg in die Reihe.
Was den Inhalt betrifft, zählt er definitiv zu den dürftigeren "Star Wars"-Comics, die ich bislang gelesen habe. Positiv stechen eigentlich nur die netten Interaktionen zwischen Han und Chewie sowie die Anspielung auf die "Han Solo"-Trilogie von A.C. Crispin heraus, da Ganster Shrike kurz erwähnt wird. Aber selbst das leidet darunter, dass wir wiederum Billal von dort nicht kennen. Davon abgesehen ist die Story aber äußerst schwach, ergibt teilweise nicht wirklich Sinn, und lässt es gänzlich an Spannung vermissen – wobei ich die Chewie-Handlung rund um die Gladiatorenkämpfe und den späteren Aufstand noch einmal deutlich schwächer fand als die ohnehin schon nicht überragende Story rund um Han und Billal. Noch mehr enttäuscht als vom Inhalt war ich jedoch von der künstlerischen Gestaltung. Offenbar denkt man bei Dark Horse Comcis, dass Kinder nicht nur keine überaus komplexen Geschichten verstehen und man die Story daher möglichst einfach gestalten muss, sondern auch, dass sie eine hochwertige künstlerische Gestaltung ohnehin nicht zu schätzen wüssten. Das Einzige, was ich den Zeichnungen attestieren kann, ist dass sie stylisch sind. Leider aber hat mir eben dieser Stil überhaupt nicht gefallen, wirkte zu kindlich, bzw. ging mir teilweise zu sehr in die Manga-Richtung (sprach der Comic- und insbesondere auch Manga-Laie, erschlagt mich also bitte nicht, wenn es sich hierbei um eine Fehleinschätzung meinerseits handeln sollte). Die Zeichnungen wirken zudem teilweise recht schlampig, oder zumindest wenig detailliert. Die Konturlinien waren mir persönlich viel zu stark, und die Kolorierung ebenfalls recht schlicht und fad gehalten. Mitte der 90er wäre dieser Look ja noch halbwegs ok und jedenfalls zeitgemäß gewesen – aber für einen Comic aus dem Jahr 2009? Vielleicht bin ich ja auch einfach von den ganzen toll aussehenden "Star Wars"-Comics der letzten Jahre zu verwöhnt, aber… meins war der hier gewählte Stil jedenfalls nicht.
Fazit:
Zugegeben, wenn ich von vornherein gewusst hätte, dass sich die "Star Wars Adventures"-Comicreihe in erster Linie an Kinder richtet, hätte ich sie wohl ausgelassen. Insofern kann man es als unfair empfinden, dass ich sie bespreche und beurteile, bin ich doch definitiv nicht (mehr) die Zielgruppe. Andererseits gibt es unter den "Star Wars"-Fans wohl mehr Erwachsene als Kinder, und an eben die richte ich mich wenn ich sage: Kann ich nicht wirklich empfehlen. Die Interaktionen zwischen Han und Chewie waren ganz nett (leiden aber darunter, dass die beiden einen Großteil des Comics getrennt verbringen), und als EU-Verfechter freute ich mich über die Anspielung auf "Han Solo – Der Pilot", aber das war's dann auch schon. Die Geschichte selbst ist eher dürftig, wobei ich vor allem alles rund um Chewie, die Gladiatorenkämpfe und den Aufstand sehr schwach fand. Und insbesondere die künstlerische Gestaltung des Comics hat mich ungemein enttäuscht. Ich finde, da war man anno 2009 von "Star Wars" aber schon wesentlich besseres gewohnt. Mal schauen, wie die weiteren Teile der Reihe werden (die jedoch dann erst während der Original-Trilogie angesiedelt sind und dementsprechend erst nächstes Jahr folgen werden), aber "Han Solo and the Hollow Moon of Khorya" war jedenfalls mal ein überaus mauer Einstieg in die Reihe.
Bewertung:
1.5/5 Punkten
Christian Siegel
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