Mit: Erich Anderson, Judie Aronson, Peter Barton, Kimberly Beck, Tom Everett, Crispin Glover, Corey Feldman, Joan Freeman, Lisa Freeman u.a.
Kurzinhalt:
Für tot gehalten und ins Leichenschauhaus gebracht, erwacht Jason Vorhees dort plötzlich und unerwartet wieder zum Leben. Nach seiner Flucht kehrt er neuerlich nach Crystal Lake zurück, um an den dortigen Anrainern und jugendlichen Urlaubern bittere Rache zu nehmen. Scheinbar ungehindert setzt er seine Mordserie fort, und wieder einmal verlieren einige Teenager auf brutale Art und Weise ihr Leben. Doch als er darüber hinaus auch die seit Jahren dort lebende Jarvis-Familie angreift, schaufelt sich Jason damit unbewusst sein eigenes Grab…
Review:
Wie schon der dritte knüpft nun auch der vierte Teil direkt an den Vorgänger an (weshalb auch die Vorgeschichte der gesamten Reihe in den ersten paar Minuten noch einmal kurz mit Rückblenden aufgerollt ist). Der Sinn dahinter erschließt sich mir aber leider nach wie vor nicht, denn neuerlich konnte ich keine nennenswerten Verknüpfungen zu den Teilen davon ausmachen. Ich hätte es z.B. mal cool gefunden – und es wäre auch etwas anderes gewesen – wenn sich die Überlebenden von Teil 2 und 3 als sie davon erfahren, dass Jason neuerlich geflohen ist, zusammengetan hätten, um ihm ein für alle Mal den Garaus zu machen. So erweist sich die Tatsache, dass auch Teil vier wieder unmittelbar an den Vorgänger anknüpft, als nichts weiter als ein unnötiges Gimmick, das den Film in keinster Weise aufwertet. Generell finde ich, dass sich das Konzept mittlerweile doch ein bisschen abnutzt. Die bisherigen Sequels der "Freitag der 13."-Reihe waren eigentlich weniger Fortsetzungen zum als vielmehr Remakes des ersten Teils. Es ist immer das Gleiche: Eine Gruppe von Jugendlichen (wobei Jason ja grundsätzlich jeden hinrichtet, ob Jugendlicher oder nicht, der sich in die Nähe des Sees wagt) kommt nach Crystal Lake, verhält sich dort mehr oder weniger unzüchtig (sprich: auch hier wird wieder nicht mit nackter Haut gegeizt), und wird dann nacheinander von Jason ermordet.
Ja, ich weiß, das ist halt nun mal das Grundkonzept von Slashern, aber ich finde, man hätte sich ruhig etwas mehr einfallen lassen können, um die Fortsetzungen jeweils von ihren Vorgängern abzugrenzen, anstatt im Prinzip vier Mal hintereinander – mit wenigen Abweichungen – den gleichen Film zu präsentieren. Denn gerade auch, wenn man sie sich – so wie ich – in recht kurzen Abständen hintereinander anschaut, wird es mir der Zeit doch ein wenig fad. Neben den doch etwas zu großen Ähnlichkeiten mit den Vorgängern stach mir diesmal zudem – und, mit Ausnahme der Biker im letzten Teil, zum ersten Mal so richtig innerhalb der Reihe – zum ersten Mal die eine oder andere Figur ins Auge, wo ich das Gefühl hatte, dass die Macher wollen dass wir nicht etwa mit ihr mit-, sondern vielmehr ihrem Tod entgegenfiebern. Allen voran natürlich beim Leichenbeschauer – was für ein Widerling! Und dann landet der doch tatsächlich fast noch bei seiner Kollegin. Der eine Typ von den Jugendlichen, der Crispin Glover ständig als "dead fuck" beschimpft (was generell mit der Zeit einfach nur genervt hat) und ihm so gute Tipps auf dem Weg gibt als nie zwei Mal mit dem gleichen Mädel zu schlafen, war auch nicht gerade ein Sympathieträger. Und ich weiß natürlich, dass "Freitag der 14 – Teil 4" nicht der einzige Slasher-Film ist, der in diese Richtung geht; und wenn es sich um einen Fun-Slasher oder -Splatter handelt, habe ich auch kein Problem damit, mich auch mal über den möglichst brutalen Tod einer nervigen Figur zu amüsieren. Aber "Das letzte Kapitel" ist ja trotz allem in erster Linie nach wie vor ein ernster Horrorfilm, und da ziehe ich jene, wo wir angehalten sind, mit den Opfern mitzufiebern, entschieden vor – während ich den umgekehrten Fall doch etwas problematisch finde.
Schade fand ich zudem, dass der Film noch mehr als die Vorgänger in Häusern statt draußen in der Natur stattgefunden hat. Gerade auch das Setting im Wald hat die Vorgänger für mich etwas von anderen Slashern – wie z.B. der "Halloween"-Reihe – abgehoben. Die Dialoge sind teilweise ebenfalls jenseits von Gut und Böse (wie z.B. "I tell you where I'm going: I'm going crazy!"). Wie schon bei den Vorgängern hat es auch der neue Regisseur Joseph Zito wieder nicht geschafft, mich mit einem seiner falschen Alarme (wie z.B. dem Wanderer mit der Machete, dessen Schatten sich im Zelt abzeichnete) hereinzulegen oder mich mit einem Schockeffekt zu überraschen. Dies mag anno dazumal bei der Erstveröffentlichung noch anders gewesen sein, aber mittlerweile kenne selbst ich als nicht der größte Horrorfan den typischen Aufbau zu gut, um auf die doch eher standardisierten Mechaniken hier noch hereinzufallen, und es nicht schon meilenweit im Voraus kommen zu sehen. Die eine oder andere Szene war zudem auf trashige Art und Weise unfreiwillig komisch ("He's killing me. Run!").
Wo man im Vergleich zum Vorgänger ebenfalls einen ziemlichen Bock schießt, ist das extrem enttäuschende Final Girl. Denn gerade die verhältnismäßig clevere, proaktiv agierende Chris hat bei mir beim Vorgänger noch so einiges herausgerissen – von Trish kann ich das leider nicht behaupten. Obwohl wenige Sekunden zuvor ihr Wanderer-Typ im Keller umgebracht wurde, beschließt sie noch einmal kurz runterzugehen, anstatt aus dem Haus zu fliehen. Unmittelbar darauf verlässt sie dieses nicht, weil eine Leiche vor der Tür liegt. Ich versteh natürlich schon, dass das ein grausiger Anblick ist, aber in dieser Auf-Leben-und-Tod-Situation hätte ich an ihrer Stelle nun mal echt auf meine Skrupel geschissen und wäre einfach drübergestiegen, und fertig. Dann versucht sie doch tatsächlich, die Tür zuzunageln, und so weiter. Als Final Girl war sie jedenfalls wirklich schwach. Nun könnte man allerdings zugegebenermaßen argumentieren, dass "Das letzte Kapitel" weniger mit einem Final Girl, als vielmehr mit einem Final Boy – in Form von Tommy, dargestellt von Corey Feldman – aufwarten kann. Und zugegeben, das war wenigstens mal etwas neues bzw. anderes. Leider aber traute ich dem Film den Mord an einem Kind nie zu. Und vor allem auch fand ich das Ende – sowohl Jasons vermeintliches endgültiges Ableben im Haus, als auch das klischeehafte "Ist es wirklich schon vorbei?"-Ende im Krankenhaus, welches ich gerade auch angesichts des Titels des Films unpassend fand – doch eher dämlich, und wenig überzeugend.
Ein paar gute Elemente gab's dann aber doch auch noch. So habe ich mich über das "Wiedersehen" mit Corey Feldman und vor allem auch Crispin Glover (nur einen Tag nach dem "Back to the Future-Day") durchaus gefreut. Was ich dem Film zusätzlich anrechnen muss, ist dass ich mit meiner Vorhersage bezüglich des Final Girls (dachte ich doch, diese Rolle würde an die vergleichsweise züchtige Sara gehen – wobei sie mit ihren Ex in der Dusche wohl zugleich ihr Slasher-typisches Todesurteil unterzeichnet hat) falsch lag. Positiv stachen zudem einzelne nette Einstellungen (wie z.B., wie sich einer der Morde nur als vom Blitz erhellten Schatten an der Wand des Hauses abzeichnet) sowie die eine oder andere nette Sterbeszene (wie z.B. der Wurf aus dem Fenster) hervor. Generell hat mir diesmal – im Gegensatz zum Vorgänger – der Mittelteil eigentlich am besten gefallen. Dort konnte mich der Film wenigstens noch ansatzweise unterhalten. Sowohl den Einstieg als dann auch das Finale (letzteres ist natürlich besonders problematisch) fand ich halt nur leider doch eher schwach, weshalb mich "Freitag der 13., Teil 4 – Das letzte Kapitel" von allen bisherigen Filmen der Reihe insgesamt leider doch am wenigstens überzeugen konnte.
Fazit:
Ursprünglich hatte ich ja eigentlich vor gehabt, die komplette "Freitag der 13."-Reihe heuer zu besprechen. Mittlerweile – nachdem ich viermal hintereinander mehr oder weniger den gleichen Film gesehen habe, und das noch dazu überwiegend mit abnehmendem Unterhaltungswert – bin ich hingegen ganz froh, nun eine knapp einjährige Pause einlegen zu können, ehe ich mich über die nächsten vier Filme der Reihe stürze. Und ich könnte mir vorstellen, die Filme selbst – bzw. mein Urteil über sie – könnte davon ebenfalls präsentieren, denn beim mittlerweile vierten fast identischen Film in Folge begann sich das Konzept der Reihe doch langsam aber sicher abzunutzen. Erschwerend kam hier nun noch ein extrem schwaches Final Girl sowie ein generell mäßiges Finale, die eine oder andere unsympathische Figur wo der Zuschauer angehalten scheint, ihren Tod eher herbeizusehnen als sich davor zu fürchten, sowie ein in meinen Augen doch eher dämliches und wenig überzeugendes Ende hinzu. Die wenigen positiven Aspekte beschränken sich auf Jasons mittlerweile seit dem letzten Film komplettierten ikonischen Auftreten, vereinzelten netten Bildern und/oder Einstellungen, der einen oder anderen netten Einstellung, sowie einem recht unterhaltsamen Mittelteil. Insgesamt war "Freitag der 13. – Teil 4: Das letzte Kapitel" – wie ich das im Vorfeld schon bezüglich der gesamten Reihe befürchtet hatte – aber leider eher weniger mein Fall.