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Scream 3 Drucken E-Mail
Ein maues, enttäuschendes "Threequel" Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Mittwoch, 21 Oktober 2015
 
Halloween-SPECiAL

 
Scream 3
Originaltitel: Scream 3
Produktionsland/jahr: USA 2000
Bewertung:
Studio/Verleih: Dimension Films/Kinowelt
Regie: Wes Craven
Produzenten: U.a. Cathy Konrad, Marianne Maddalena & Kevin Williamson
Drehbuch: Ehren Kruger
Filmmusik: Marco Beltrami
Kamera: Peter Deming
Schnitt: Patrick Lussier
Genre: Horror/Thriller
Kinostart Deutschland: 22. Juni 2000
Kinostart USA: 04. Februar 2000
Laufzeit: 116 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Neve Campbell, Courteney Cox, David Arquette, Liev Schreiber, Patrick Dempsey, Emily Mortimer, Parker Posey, Jenny McCarthy, Lance Henriksen, Scott Foley u.a.


Kurzinhalt: Nachdem sie zwei brutale Mordserien überlebt hat, lebt Sydney Prescott zurückgezogen und von der Öffentlichkeit abgeschieden in Woodsboro, wo sie von zu Hause aus für eine Krisenhotline arbeitet. In Hollywood finden indes die Dreharbeiten zu "Stab 3", dem abschließenden Teil der Filmtrilogie die auf den Woodsboro-Morden basiert, statt. Doch schon bald werden die Dreharbeiten von einem weiteren Killer heimgesucht, der die SchauspielerInnen in der Reihenfolge, in der sie im Film sterben, zu töten scheint. Die Polizei möchte Sydney zu den Morden befragen, und schließlich entscheidet sie sich, nach Hollywood – und damit in die Höhle des Löwen – zu kommen. Was sie nicht weiß: Genau darauf hat der Killer gehofft – hat er es doch in erster Linie auf sie abgesehen. Die weiteren Ereignisse werden schließlich nicht nur ein lang verborgenes Geheimnis, sondern auch die wahren Hintergründe hinter dem Mord an Sydneys Mutter zu Tage fördern…

Review: Szenenbild. Fast könnte man meinen, dass man es bei "Scream 3" insofern mit den Meta-Ansatz zu weit getrieben hat, als man hier die üblichen, oftmals enttäuschenden oder zumindest die Qualität der Vorgänger nicht mehr erreichenden dritten Teile von Trilogien/Filmreihen ("Alien³", "Batman Forever", "The Dark Knight Rises", "Zurück in die Zukunft III", "Mad Max: Jenseits der Donnerkuppel", "Matrix: Revolutions", "Der Pate – Teil 3", "Jurassic Park III", "Superman 3", "Star Trek III – Auf der Suche nach Mr. Spock", "Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1", "Spider-Man 3", "Terminator 3 – Rebellion der Maschinen", "X-Men 3: Der letzte Widerstand", "Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere"… um nur einige zu nennen; und dabei sind jene Filmreihen, wo der Absturz bereits mit den zweiten Teil begann, noch gar nicht berücksichtigt) kommentiert, in dem man selbst ein enttäuschendes, den Vorgängern weit unterlegenes "Threequel" abliefert. Dies würde jedoch implizieren, dass sie absichtlich einen mäßigen Film abgeliefert haben, und daran glaube ich eigentlich nicht. Vielmehr ist es ihnen, so wie bei so manchen dritten Teilen einer Filmreihe, wohl ganz einfach irgendwie passiert.

Einer der Hauptgründe dafür ist in meinen Augen, dass das Drehbuch nicht wie bei den Vorgängern – und dann auch wieder bei Teil vier – für Kevin Williamson geschrieben wurde, was man wie ich finde doch spürt bzw. merkt. Wann immer man versucht, ähnlich zu clever zu sein wie in den ersten beiden, fällt man damit zumeist auf die Nase. Was die ersten beiden u.a. so unterhaltsam gemacht hat, waren nicht einfach nur die witzigen Analysen der typischen Regeln von Horrorfilmen, sondern vor allem auch, dass sie damit überwiegend und offensichtlich recht hatten. Hier versucht man aber nun krampfhaft Regeln für die abschließenden Teile von Trilogien herauszufinden, die zumindest ich nicht wirklich bestätigen könnte – und generell fühlte sich vieles davon einfach nur verkrampft an. Wie z.B. alles rund um die Offenbarung im dritten über etwas, dass im ersten passiert ist, und alles in ein neues Licht rückt. Statt dass man sich hier dann denkt "Ah! Ja, da haben sie eigentlich recht!" war da sfür mich vielmehr ein "Tatsächlich? Wüsste ich gar nicht"-Moment, und wenn ihr mal so über die dritten Teile drüberschaut die ich euch oben angeführt habe, wird die besagte Regeln wohl bei den wenigsten davon zutreffen, oder? In Wahrheit ist diese Aussage natürlich in erster Linie dafür da, die entsprechende Entwicklung bei "Scream 3" anzukündigen. Damit hat man aber irgendwie den Sinn der Sache verfehlt. Von der extrem konstruierten Art und Weise, wie die Protagonisten über die angeblich typischen Regeln zu "Threequels" informiert werden, ganz zu schweigen. Ehrlich: Alles rund um das Video hätte man sich in meinen Augen sparen sollen.

Szenenbild. Noch viel schwerer wiegt hingegen ihr Versagen, was den Ton des Films betrifft. Während in den ersten beiden die parodistischen und die Horror-Elemente ausgeglichen waren und erstere nie auf Kosten der Spannung gingen, schlägt das Pendel in "Scream 3" nun viel zu sehr in Richtung des Humors aus, was ihn teilweise mehr wie eine "Scary Movie" denn eine "Scream"-Fortsetzung wirken lässt. Zudem war das ganze teilweise zu humoristisch überzeichnet, wie z.B. mit den teils völlig hysterischen Reaktionen von Parker Posey und Emily Mortimer (zu schade, dass sie Tori Spelling nicht noch einmal überreden konnten). Auch auf die Jay und Silent Bob-Cameo hätte ich gut und gern verzichten können (ernsthaft, WTF?). Und generell gab es einfach zu viel Humor und zu wenig Spannung. Nach den großartigen Einstiegen der ersten beiden hat mich zudem auch der Anfang hier doch ziemlich enttäuscht. Dass Ghostface nun auch die Stimmen anderer nachmachen kann, war zwar zugegebenermaßen wenigstens mal eine neue Idee – allerdings war es meines Erachtens zugleich eine blöde Idee, insofern gibt's leider auch dafür keine Pluspunkte. Auch auf den Flirt mit dem Übersinnlichen (wenn sich dies am Ende auch als Irrtum herausstellt) hätte ich lieber verzichtet.

Zwei weitere Kritikpunkte teilt sich "Scream 3" dann schließlich mit seinen Vorgängern: So wie bei diesen hat mich auch hier die Motivation des Killers leider wieder nicht 100%ig überzeugt. Und das letzte Aufbäumen des Killers hat mir schon beim ersten nicht gefallen, geht mir jedoch mit jedem Film der Reihe mehr und mehr auf die Nerven. Mittlerweile ist es einfach nur mehr ein dämliches Klischee, und gerade auch angesichts der Tatsache, wie schön ich die "Abschiedsszene" unmittelbar davor als Abschluss des Films gefunden hätte, hat es mich bei "Scream 3" ganz besonders geärgert. Der letzte große Kritikpunkt ist dann die dämliche Art und Weise, wie man die Story hier mit dem Mord an Sydneys Mutter aus (bzw. genauer gesagt vor) dem ersten Teil verbunden hat – in meinen Augen eine weitere saublöde Idee in einem Film, dem es an eben diesen leider nicht gerade mangelt. Gänzlich schlecht ist "Scream 3" jedoch trotz all dieser Schwächen letztendlich dann doch nicht. So muss ich ihm in erster Linie einen soliden Unterhaltungswert bescheinigen. Die schauspielerischen Leistungen waren ebenfalls wieder sehr gelungen, wobei ich Neve Campbell, die mir in den Vorgängern ja bereits gut gefallen konnte, hier sogar noch eine Spur besser fand. Die Besetzung sticht ebenfalls wieder einmal hervor, mit dem gewohnten Mix aus von der Reihe bekannten, generell im Filmbereich etablierten (Lance Henriksen) oder damals noch recht frischen Gesichtern (Parker Posey, Emily Mortimer, Patrick Dempsey), die in weiterer Folge durchstarten sollten. Und auch den Gastauftritt von Carrie Fisher fand ich toll.

Szenenbild. Gut gefallen hat mir auch die Idee, dass Sydney für eine Krisenhotline arbeitet. Eine der größten Stärken des Films war für mich zudem, dass Sydney diesmal nicht einfach nur in die Geschehnisse hineingezogen wird, sondern vielmehr die Entscheidung trifft, nach Hollywood zu reisen und sich der Bedrohung zu stellen. Im Vergleich zu den Vorgängern nimmt sie hier somit eine deutlich aktivere Rolle ein (wenn dies auch zugegebenermaßen ohne den Anruf des Killers bei ihr zu Hause noch besser funktioniert und noch aussagekräftiger gewesen wäre). Und bei aller angemessener Kritik an einigen der hier aufgestellten Threequel-Regeln, die ich nicht wirklich nachvollziehen konnte, gab es doch auch ein paar nette Beobachtungen und/oder Kritik an Hollywood, wie die 35-jährige die eine 21-jährige spielt, oder John Miltons Aussage, dass Hollywood kein Ort für Unschuld sei. Und auch aus der Idee des Films im Film zieht man ein paar nette Ideen (wie z.B. wenn man nicht genau weiß, nach welcher Drehbuchfassung der Killer vorgeht). Die größte Stärke von "Scream 3" ist für mich aber die Szene am Woodboro-Set ca. in der Mitte des Films. Es war der einzige wirklich spannende Moment des Films, und stach durch die surreale Atmosphäre und so Einfälle wie, dass ein Set direkt ins nächste übergeht, wirklich hervor. In meinen Augen war dies die einzige Szene des kompletten Films, die an die Vorgänger anknüpfen konnte.

Fazit: Wie so viele dritte Teile von Filmreihen vor ihm, gelingt es auch "Scream 3" nicht, an die Qualität der Vorgänger anzuknüpfen, und erweist sich der Film leider insgesamt als ziemlich maues Threequel, dass ein unwürdiger Abschluss der "Scream"-Reihe gewesen wäre. Ganz missraten ist der Film dabei nicht: Aus dem Film-im-Film-Konzept zieht man die eine oder andere interessante Idee, die schauspielerischen Leistungen sind wieder überwiegend sehr gut, mir gefiel, wie Sydney diesmal von sich aus die Entscheidung trifft, sich in das Spiel des Killers hineinziehen zu lassen, und die Szene mit ihr und dem sie verfolgenden Killer am Set war wirklich spannend, originell, und mit Abstand der beste Moment des Films. Dennoch überwiegen die negativen Aspekte: Die Analysen rund um Trilogien sind längst nicht so gelungen, aufschlussreich und vor allem auch zutreffend wie dies bei den Vorgängen über Horrorfilme oder Fortsetzungen der Fall war. Den Video-Auftritt einer toten Figur hätte man sich schenken sollen. Generell ist das Drehbuch längst nicht so clever wie bei den Vorgängern. Auf die Wendung rund um den Tod von Sydneys Mutter hätte ich verzichten können. Die Idee mit dem Stimmenimitator hat mich auch nicht wirklich überzeugt. Vor allem aber leidet "Scream 3" darunter, dass er – im Gegensatz zu den Vorgängern – zu viel Wert auf Humor und zu wenig Wert auf Horror bzw. Spannung setzt. Weshalb der Film auf mich insgesamt mehr wie eine "Scary Movie"- denn eine "Scream"-Fortsetzung gewirkt hat. Ich mag zwar schon schlechtere dritte Teile von Filmreihen gesehen haben… dennoch reiht sich "Scream 3" bedauerlicherweise in die lange Riege enttäuschender Threequels ein.

Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2000 Kinowelt)


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