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Crimson Peak Drucken E-Mail
Gothik-Romanze mit Gruselelementen Kategorie: Filme - Autor: Marcel Wetzel - Datum: Donnerstag, 15 Oktober 2015
 
 
Crimson Peak
Originaltitel: Crimson Peak
Produktionsland/jahr: USA 2015
Bewertung:
Studio/Verleih: Legendary Pictures/Universal Pictures International
Regie: Guillermo del Toro
Produzenten: U.a. Guillermo del Toro, Callum Greene, Jon Jashni & Thomas Tull
Drehbuch: Guillermo del Toro & Matthew Robbins
Filmmusik: Fernando Velázquez
Kamera: Dan Laustsen
Schnitt: Bernat Vilaplana
Genre: Horror
Kinostart Deutschland: 15. Oktober 2015
Kinostart USA: 16. Oktober 2015
Laufzeit: 119 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Mia Wasikowska, Jessica Chastain, Tom Hiddleston, Charlie Hunman, Jim Beaver, Burn Gorman, Leslie Hope, Doug Jones, Jonathan Hyde, Bruce Gray u.a.


Kurzinhalt: Geister sind real. Das weiß die Schriftstellerin Edith Cushing bereits seit ihrer frühen Kindheit. Damals verstarb ihre Mutter an Cholera, nur um sie kurz darauf als Geist heimzusuchen und sie vor Crimson Peak zu warnen. Der Sinn ihrer Botschaft erschließt sich Edith allerdings erst Jahre später, nachdem sie sich in Baronet Sir Thomas Sharpe verliebt, sodann heiratet und kurz darauf mit ihm in seine Heimat zieht, um fortan mit dessen unnahbarer Schwester auf deren heruntergekommenen Anwesen ihr Dasein zu fristen. Zwar lebt sich Edith mit der Zeit ein, jedoch lassen sie merkwürdige Geistererscheinungen sowie die Warnung der Schwester, einige Bereiche des Hauses zu meiden, bald an den wahren Absichten der beiden Geschwister zweifeln. Unbemerkt von den beiden versucht sie, den düsteren Geheimnissen von Crimson Peak auf die Spur zu kommen…

Review: Szenenbild. "Crimson Peak" ist also das frische Werk des mexikanischen Filmproduzenten, Schriftstellers, Drehbuchautors, Regisseurs und quasi Alleskönners Guillermo Del Toro, der in der Vergangenheit mit Filmen unterschiedlichster Richtungen bereits (fast) ohne Ende Erfolge zu verbuchen hatte. An dieser Stelle seien nur Filme wie "Pacific Rim", zu dem mittlerweile ein Sequel angekündigt worden ist (YES!), "Hellboy" oder der 2006 erschienene "Pans Labyrinth". Premiere feiert hier jedoch hingegen Del Toro's Omnipräsenz während der Entstehung des Filmes, da er hier erstmals nicht nur die Regie übernahm, sondern auch das Drehbuch schrieb und für die Produktion verantwortlich war. Mehr Del Toro in einem Film geht also nicht, es sei denn er würde noch eine Hauptrolle spielen. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen, vor allem deshalb, weil sich "Crimson Peak" merklich an der Bildsprache von "Pans Labyrinth" orientiert, die mir damals schon aufgrund ihrer Stimmigkeit durch das Spiel von Licht, Schatten und Farben gut gefallen hat. Doch die ist bei "Crimson Peak" nicht das Einzige, was in dieser Hinsicht hervorzuheben ist. Das 19. Jahrhundert wurde bisher wohl selten in einer solchen Detailverliebtheit dargestellt und zudem mit unzähligen technischen Spielereien angereichert, die in dieser Zeitepoche zwar eher unwahrscheinlich vorhanden gewesen sein dürften, aber dennoch irgendwie erstaunlich gut in das Setting passen, ein bisschen Steampunk lässt grüßen.

Die Besetzung der Rollen hätte ebenfalls passender nicht sein können. Genannt seien hier der in seiner Rolle als Loki in "The Avengers" zu Ruhm und Ehre gelangte Tom Hiddleston ("Thor", "Only Lovers Left Alive"), der den erfolglosen Unternehmer Sir Baronette Thomas Sharpe ebenso souverän verkörpert wie Jessica Chastain ("Der Marsianer - Rettet Mark Watney", "Interstellar") ihre Rolle als unterkühlte Schwester, die sichtbar damit kämpft, ihre Wutausbrüche unter Kontrolle zu halten. Mia Wasikowska ("Alice im Wunderland", "Madame Bovary"), die die Hauptfigur Edith Cushing wunderbar als naives Blondchen spielt, was erst im Laufe der Geschichte hinter die Geheimnisse des Anwesens kommt, tut ihr Übriges. Unterstrichen wird das stimmige Gesamtbild zusätzlich durch die musikalische Untermalung von Fernando Velázquez, der in der Vergangenheit schon den Score zu gute Laune Filmen wie "Mama" oder "Das Waisenhaus" geliefert hat. Leider haben die Trailer im Vorfeld aber zumindest bei mir eine etwas andere Erwartungshaltung hervorgerufen, da durch sie der Eindruck erweckt wird, der Fokus des Films läge hier vor allem auf den Gruselelementen, gewisserweise im Stile eines Haunted-House Horrorstreifens. Dem ist jedoch leider nicht so. Edith wird zwar durchaus das ein oder andere Mal von finster bis garstig aussehenden Geistern heimgesucht, der Sinn des Ganzen besteht dabei aber nicht etwa, den Zuschauern das Gruseln zu lehren. Vielmehr wird durch diese Begegnungen die Story vorangetrieben, die sich vornehmlich um Edith und ihren Mann Thomas dreht, mit der unterkühlten Schwester Lucille als störendes Element. Vielfach wird der Film deshalb mittlerweile als Gothik-Romanze beworben, was meiner Meinung nach das passende Vokabular für Filme dieser Art ist. Kurz zusammengefasst: Wer Horror á la Haunted-House, Slasher, Found-Footage-Spukerei oder eine gruselige Geister-Story erwartet, der wird am Ende des Films enttäuscht sein.

Szenenbild. Womit wir bei dem wirklichen Fehler dieses Films wären: Das Ende. Wer kennt es nicht, Horrorfilme, bei denen es die Protagonisten - warum auch immer - als grandiose Idee empfinden, bei Geräuschen aus dem dunklen(!) Keller, in dem das Licht plötzlich nicht mehr angeht(!) kurz nachdem über die Medien eine Warnung vor einem Serienkiller in der eigenen Kleinstadt ausgegeben wurde(!) und rund einen Tag, nachdem der eigene Nachbar von eben jenem gekillt worden ist(!) ohne Bewaffnung(!) mal eben dort nachgucken(!) zu gehen und gewaltvoll abzuleben, anstatt das Haus unbehelligt durch die Vordertür, meinetwegen auch fluchtartig, zu verlassen. Ungefähr so mit 10 potenziert kam mir das Ende von "Crimson Peak" vor, weshalb ich dann etwas angesäuert den Kinositz geräumt habe. Das hat bis jetzt nur "Lost" mit seinem Ende geschafft (Damon Lindelof sollte nie wieder Enden schreiben dürfen!).

Fazit: Crimson Peak hält, für mich, nicht das, was die Trailer versprechen. Man bekommt in dem Film zwar eine durchweg stimmige Atmosphäre im Setting des 19. Jahrhunderts geboten, weil Del Toro es einfach versteht, Bilder und Soundkulisse zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen zu lassen, allerdings ließen die Trailer auf einiges mehr an Grusel hoffen als es letztendlich dann der Fall war. Wer also zünftigen Horror erwartet wird enttäuscht, der Rest bekomme eine anständige "Gothik-Romanze" mit Gruselelementen, bei dem das Ende mit dem übrigen Film leider nicht mithalten kann. Trotz allem ein solider Del Toro und wem das nicht reicht, der kann immer noch Tom Hiddleston anschmachten.

Wertung:6 von 10 Punkten
Marcel Wetzel
(Bilder © 2015 UPI)


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Kommentare (2)
RSS Kommentare
1. 29.10.2015 23:40
 
Ey, das Ende von Lost fand ich genial!
 
Danny
2. 03.11.2015 00:24
 
Da sind wir dann ja immerhin schon zu zweit ;) -> http://www.fictionbox.de/index.php/content/view/9910/88889309/
 

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