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Star Trek: New Visions 1 Drucken E-Mail
"Star Trek"-Abenteuer im Fotoroman-Stil Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 05 Oktober 2015
 
Cover (c) CrossCult
Titel: "Star Trek: New Visions 1"
Bewertung:
Autor: John Byrne
Gestaltung: John Byrne
Änderungen: Chris Ryall
Umfang: 140 Seiten
Verlag: IDW Publishing
Veröffentlicht: 21. Oktober 2014
ISBN: 978-1-63140-039-1
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Vier "Star Trek"-Abenteuer im Fotoroman-Stil: In "Strange New Worlds" kehrt Captain Kirk zusammen mit Spock und McCoy zum Planeten Delta Vega zurück, um sich den Folgen seines damaligen Handels zu stellen, als er die durch die galaktische Barriere veränderten Crewmitglieder Gary Mitchell und Elizabeth Dehner zuerst dort aussetzte, und schließlich dazu gezwungen war, seinen guten Freund zu töten. Doch etwas hat überlebt – und nimmt Kirk, Spock und McCoy auf eine Reise in die Vergangenheit. In "The Mirror, Cracked" stattet Tiberius Kirk aus dem Spiegeluniversum der Enterprise einen weiteren Besuch ab, um sich mit dem klingonischen Reich zu verbünden. Doch auch Spock ist die Reihe ins Paralleluniversum geglückt, und zusammen mit der dortigen Besatzung versucht er, seinen Kommandanten aufzuhalten. In "Time's Echo" wird die Enterprise von einem mysteriösen Signal, das scheinbar von Captain Kirk selbst vor Jahrtausenden aufgegeben wurde, ins Zentrum der Milchstraße gelockt. Und in "Sweet Sorrow" nimmt Janice Rand Abschied von der Enterprise…

Review: "New Visions" ist eine eher ungewöhnliche Veröffentlichung. Es handelt sich nicht etwa um einen ganz gewöhnlichen, gezeichneten Comic, sondern vielmehr um Geschichten, die im Fotoroman-Stil erzählt werden. Nun weiß ich ja natürlich nicht, wie das bei euch ist, aber ich verbinde mit diesem Stil ja in erster Linie romantische Liebes- oder schlüpfrige Sex-Geschichten in der BRAVO. Insofern war es anfangs schon ein bisschen ungewohnt, vielmehr eine "Star Trek"-Story in diesem Stil erzählt zu bekommen. Darüber hinaus wird rasch deutlich, dass das Erzählen dieser Geschichten eine ordentliche Herausforderung war, und viel Kreativität und Photoshop-Arbeit erfordert hat. Denn während man bei einer "normalen" Fotostory ja zuerst die Geschichte schreibt und dann die betreffenden Fotos schießt, musste sich John Byrne mit Hilfe von Screenshots der klassischen Serie passende Bilder heraussuchen, mit denen er seine Geschichte dann erzählen konnte. Dass diesbezüglich da und dort getrickst werden musste, Figuren und/oder Köpfe ausgeschnitten und in andere Hintergründe eingefügt werden mussten, versteht sich dabei von selbst. In den besten Momenten kann das Endergebnis voll und ganz überzeugen und fühlt sich echt so an, als würde man zum ersten Mal eine neue Episode der klassischen Serie sehen. In den schlechtesten wirkt es wie die amateurhaften Versuche eines Fanboys, Fanfiction zu erstellen, wobei die einzelnen Bildelemente was Belichtung etc. betrifft oftmals kein stimmiges Ganzes ergeben wollen. Da und dort muss man zudem ein Auge zudrücken, wie z.B. wenn die Rückblenden aus "Strange New Worlds" in der Vergangenheit der Figuren spielen, Kirk aber in seiner neuen Uniform, die er erst nach "Die Spitze des Eisbergs" erhalten hat, herumläuft. Zumindest für mich hat die Liebe und der Aufwand, der hier zweifellos drinsteckt, aber dabei geholfen, mich wohlwollend über die Schwächen hinwegsehen zu lassen.

Was die Geschichten selbst betrifft, bietet die erste Sammelausgabe von "New Visions" eine nette Kombination aus Fortsetzungen zu bekannten Episoden der klassischen Serie (was sich wohl aufgrund der Entstehungsgeschichte irgendwie anbietet) und neuen, originellen Geschichten. Mein persönliches Highlight war dabei "Strange New Worlds", die an "Die Spitze des Eisbergs" anknüpft, und wo wir erfahren, dass Gary Mitchell doch noch nicht gar so tot war wie in der Folge gedacht. Vage ausgedrückt: Etwas hat überlebt – und dieses etwas zwingt Captain Kirk nun nicht nur dazu, sich neuerlich mit seiner Entscheidung, ihn zu töten, auseinanderzusetzen, sondern bringt uns auch zwei interessante Flashbacks ein, welche die Hintergrundgeschichte der beiden ein bisschen ausweitet und den Geschehnissen in "Die Spitze des Eisbergs" etwas mehr Gewicht verleiht. Insgesamt hat mich "Strange New Worlds" jedenfalls voll und ganz überzeugt. Nicht mehr ganz so gut gefallen hat mir dann "The Mirror, Cracked". Im Gegensatz zu "Strange New Worlds" fand ich nicht, dass diese Geschichte, die an "Ein Paralleluniversum" anknüpft, viel mit dieser gemacht oder sie gar aufwerten würde. Vielmehr hatte ich den Eindruck, dass sie "more of the same" bietet. Etwas negativ fiel mir zudem auf, dass nie genau erklärt wurde, wie es Kirk gelang, die Grenze zwischen den Welten neuerlich zu überwinden – und warum dies später nicht andauernd erfolgte. Und auch Kirks Pläne fühlten sich etwas erzwungen und wenig logisch an. Dennoch war auch die zweite Geschichte noch durchaus unterhaltsam und kurzweilig. "Time's Echo" lag dann eine interessante Idee zugrunde; und Zeitreisegeschichten mag ich ja sowieso gern. Allerdings war bei dieser Geschichte am deutlichsten, dass das Fotostory-Format bei neuen Handlungen schnell mal an seine Grenzen stößt. Die ganzen neuen Grafiken, Hintergründe, Gesichter oder auch andere Grafikelemente wollten mit den Bildern/Elemente der klassischen "Star Trek"-Serie kein harmonisches Bild ergeben. Die letzte Story erklärt dann, warum Janice Rand die Enterprise verlassen hat, und füllt so eine kleine Lücke in der Kontinuität, war aber letztendlich zu kurz, um wirklich Eindruck zu hinterlassen.

Fazit: Auf den ersten Blick ist es schon etwas ungewohnt, neue "Star Trek"-Geschichten im Stile eines Fotoromans präsentiert zu bekommen – etwas, dass zumindest ich in erster Linie mit "Bravo" verbinde. Nach ein paar Seiten hatte ich mich dann aber daran gewöhnt, und angesichts des zweifellos riesigen Aufwands sowie der Liebe zum Detail, die in "New Visions" steckt, war ich auch überwiegend dazu bereit, über die nicht immer harmonische Optik hinwegzusehen. Inhaltlich sticht vor allem die "Spitze des Eisbergs"-Fortsetzung "Strange New Worlds" hervor, wobei auch "The Mirror, Cracked" und "Time's Echo" gute Unterhaltung boten, und "Sweet Sorrow" dann noch einen netten Nachschlag bot. Mein Rat: Schaut, ob ihr im Internet eine Leseprobe finden könnt, um euch mit dem doch recht eigenwilligen Stil vertraut zu machen. Wer sich damit anfreunden kann, der macht sicherlich auch nichts falsch damit, wenn er sich den ersten Sammelband zu sich nach Hause holt.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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