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Freitag der 13. Drucken E-Mail
Review zum ersten Teil der Slasher-Reihe Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 01 Oktober 2015
 
Halloween-SPECiAL

 
Selma
Originaltitel: Friday the 13th
Produktionsland/jahr: USA 1980
Bewertung:
Studio/Verleih: Sean S. Cunningham Films/Warner Bros.
Regie: Sean S. Cunningham
Produzenten: U.a. Sean S. Cunningham & Alvin Geiler
Drehbuch: Sean S. Cunningham & Victor Miller
Filmmusik: Harry Manfredini
Kamera: Barry Abrams
Schnitt: Bill Freda
Genre: Horror
Kinostart Deutschland: 23. Oktober 1980
Kinostart USA: 09. Mai 1980
Laufzeit: 95 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 18
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray
Mit: Betsy Palmer, Adrienne King, Jeannine Taylor, Robbi Morgan, Kevin Bacon, Harry Crosby, Laurie Bartram, Mark Nelson u.a.


Kurzinhalt: In Crystal Lake befindet sich ein Sommercamp, in dem es vor ein paar Jahren zu einem tragischen Zwischenfall kam. Dennoch ist das Camp – von den Bewohnern der Kleinstadt Camp Blood getauft – nach wie vor in Betrieb, und so reist eine neue Schar junger Erwachsener an, um sich auf ihre Arbeit als BetreuerInnen im Camp vorzubereiten. Neben einigen notwendigen Arbeiten, damit das Camp zur Ankunft der Kinder in vollem Glanz erstrahlt, genießen sie dabei aber auch die Ruhe vor dem Sturm in diesem Freizeit-Paradies. Es wird gebadet, getrunken, gespielt, gebumst… und alles vor den Augen eines mysteriösen Killers, dem die umtriebigen Jugendlichen ein Dorn im Auge sind. Einer nach dem anderen werden die Ferienlager-Betreuer auf brutale Art und Weise ermordet – und ehe sie endlich bemerken, dass etwas Schreckliches vor sich geht, ist es fast schon zu spät…

Review: Szenenbild. Wie ich nicht müde werde zu erwähnen, habe ich als Kind und Jugendlicher kaum Horror-Filme gesehen. Dementsprechend gibt es nach wie vor zahlreiche Klassiker, die ich nie gesehen habe. Ich bin jedoch darum bemüht, meine entsprechenden filmischen Bildungslücken zu schließen – wie auch das traditionelle Halloween-Special Jahr für Jahr zeigt, dass ich gerade auch dafür immer wieder gerne benutze. Heuer ist also die "Freitag der 13."-Reihe an der Reihe – zumindest mal deren Teile 1-4, was insofern Sinn macht, als ich mir habe sagen lassen, dass diese direkt miteinander in Zusammenhang stehen. Als nicht allzu großer Freund des Slasher-Genres waren meine Erwartungen dabei offen gestanden nicht allzu groß. Wenn man es richtig macht – in meinen Augen heißt das, entweder eine Slasher-Komödie zu machen, die in erster Linie amüsieren soll, oder aber einen geradlinigen Slasher, wo der Zuschauer jedoch auch wirklich mit den Opfern, und nicht dem Täter, sympathisieren und mitfiebern soll – können diese zwar auch für mich funktionieren, aber ich habe auch schon einige Slasher gesehen, mit denen ich eher weniger anfangen konnte.

"Freitag der 13." hat nun noch das zusätzliche Problem, dass wir uns mittlerweile seit rund 20 Jahren, dank der "Scream"-Reihe, über die typischen Regeln solcher Slasher bestens bewusst ist, was diesen wenn man sie nun zum ersten Mal sieht doch etwas schaden kann. Denn wenn man die üblichen Regeln mal kennt und sich heutzutage doch eher über die dabei mitschwingende, veraltete Moral lustig macht, kann das einem Klassiker auch schon mal schaden. Zumindest dies war bei "Freitag der 13." allerdings zum Glück nicht der Fall, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Regeln zwar auch hier bemerkbar sind, ihnen aber nicht sklavisch gefolgt wird. So wird Annie z.B. bereits auf dem Weg zum Camp umgebracht, noch bevor sie Gelegenheit erhalten hätte, sich irgendwie unzüchtig zu verhalten. Insofern sind mir die typischen Regeln hier zumindest mal nicht negativ aufgefallen. Positiv stach für mich in erster Linie das Setting hervor. War z.B. "Halloween" in einer Kleinstadt angesiedelt, gewinnt "Freitag der 13." durch den umliegenden Wald bzw. die Verschmelzung eines Slashers mit dem "Cabin in the Woods"-Konzept an Reiz. Vor allem die realistische Geräuschkulisse mit zwitschernden Vögeln etc. wertete den Film für mich durchaus auf. Recht gelungen fand ich zudem die Inszenierung durch Sean S. Cunningham, der sich einerseits an etablierten Standards (wie der Killer-Cam) etabliert, und andererseits auch einige durchaus clever aufgebaute Szenen bzw. Kameraeinstellungen präsentiert (wie z.B. mit der in der Kammer kauernden Alice, wo man hinter ihr sieht, wie sich der Türknauf bewegt). Und auch die Landschaft nutzt er sehr gut für seine Zwecke, und präsentiert einige nette Einstellungen. Die Besetzung ist solide (Kevin Bacon!) und zeigt ansprechende Leistungen, wobei vor allem Betsy Palmer als Mrs. Vorhees besticht.

Szenenbild. Womit wir auch schon bei der meines Erachtens größten Stärke des Films angekommen wären. Ich bin nicht unbedingt der größte Fan der übermenschlichen, unbesiegbaren und ständig zurückkehrenden Killer, und ziehe gewöhnliche Menschen vor. Dafür bekommt "Freitag der 13." also schon mal einen Pluspunkt. Einen weiteren gibt es dafür, dass sich der wahnsinnige, Teenager-meuchelnde Mörder hier doch tatsächlich mal als Frau herausstellen darf. Wusste ich natürlich schon im Vorfeld (spätestens seit "Scream"), war insofern keine solche Überraschung, wie es das anno dazumal gewesen sein mag, ist aber nichtsdestotrotz weiteres ganz großes Plus für mich. Interessant fand ich auch, wie sie hier quasi als Gegenstück zu "Psycho"-Killer Norman Bates angelegt ist. Dieser hörte ja immer seine Mami mit sich sprechen, die gute Frau Vorhees hört hingegen ihren Sohn. Zugegeben, die entsprechenden Momente sind dann schon fast wieder zu trashig und haben einen gewissen unfreiwillig komischen Touch, aber angesichts ihres verständlichen Traumas hat es für mich in diesem Fall gerade noch so funktioniert.

Nichtsdestotrotz hätten wir damit schon die – ebenfalls vorhandenen – weniger gelungenen Aspekte gestreift. Diesbezüglich sticht für mich in erster Linie die Tatsache hervor, dass ich mich den Figuren hier längst nicht so verbunden fühlte, wie z.B. bei "Halloween" oder auch "A Nightmare on Elm Street". Es sind derer einfach zu viele, als dass man Zeit gehabt hätte, sie ordentlich vorzustellen – weshalb die meisten nur sehr vage skizziert sind und ich zu ihnen kaum eine Verbindung aufgebaut habe. Hier merkt man halt doch, dass die Teenager – auch wenn der Film zweifellos ganz klar auf ihrer Seite war und man wenigstens nicht den Killer anfeuern sollte – in erster Linie als Kanonenfutter gedacht sind. Eben dies dürfte wohl auch ihre recht hohe Anzahl erklären: Je mehr Figuren, desto mehr potentielle Opfer, und damit auch entsprechend mehr Todesszenen. Mir persönlich liegt der Ansatz von "Halloween", sich auf wenige(r) Protagonisten zu beschränken und diese dafür besser vorzustellen, so dass wir dann auch wirklich mit ihnen mitfiebern und -leiden, mehr. Besonders bedauerlich ist das auch insofern, als wir viel zu viel Zeit weg vom Camp verbringen. Schon allein, um dem Zuschauer das Gefühl zu vermitteln, mit den Protagonisten quasi in Crystal Lake gefangen zu sein, hätte ich es vorgezogen, wenn man auf diese ständigen Schwenks verzichtet hätte. Dann hätte man zudem mehr Zeit dafür gehabt, die Figuren auszuarbeiten. Ein chronisches Problem solcher Filme, vor dem auch "Freitag der 13." nicht gefeit ist, sind auch die teils nicht nachvollziehbaren, um nicht zu sagen dämlichen, Aktionen der Protagonisten. Vor allem die lange Zeit gar hilflos wirkende Alice, die viel zu lange braucht, bis sie sich endlich mal eine Waffe schnappt um sich zur Wehr zu setzen, ging mir doch ziemlich auf die Nerven.

Szenenbild. Auch von der Musik war ich kein allzu großer Fan. Zwar ist diese grundsätzlich ja durchaus zweckmäßig, allerdings bediente sich Harry Manfredini für meinen Geschmack doch etwas zu sehr bzw. eindeutig bei früheren Horror-Soundtracks. Das mit dem sich ständig wiederholenden Zwei-Noten-Motiv erinnerte z.B. stark an John Williams Filmmusik zu "Der weiße Hai", und auch die Einflüsse der "Psycho"-Musik von Bernard Herrmann sind unverkennbar. Und wenn man während eines Films aufgrund der Musik ständig an andere Filme denken muss, ist das halt auch eher suboptimal. Last but not least hatte ich auch das Gefühl, dass sich die Spannung bei "Freitag der 13." doch eher in Grenzen hielt. Das kann man wenn man will jetzt natürlich auf das Alter des Films und damit einhergehend die altbackene Inszenierung schieben – und ich gebe unumwunden zu, der Mono-Ton hat sicherlich nicht geholfen (da gerade auch die Soundkulisse spannungstechnisch sehr wichtig ist). Allerdings gab es auch schon so manchen noch älteren Film, dem es dennoch gelungen ist, mich so richtig zu packen ("Halloween", "Suspiria", "Der weiße Hai"). Allein am Alter des Films kann's somit nicht gelegen haben.

Fazit: Jetzt hab ich den also auch endlich mal gesehen, und ja, war schon ok. Gut gefallen hat mir an ihm vor allem das Setting im Wald, bzw. die Verknüpfung eines typischen Slasher-Films mit dem "Cabin in the Woods"-Konzept. Leuten dabei zuzusehen, wie sie im Wald um ihr Leben rennen, hat halt einfach einen gewissen Charme (im Vergleich zu einem schlichten Haus). Zumal die Landschaft sowohl von den Kameras als auch den Mikrofonen sehr gut eingefangen wird. Sean S. Cunningham versteht es zudem, seine Szene teilweise sehr gut aufzubauen. Und vor allem auch die Auflösung rund um die Identität des Killers sehe ich sehr positiv. Negativ fällt in erster Linie auf, dass uns die Figuren kaum vorgestellt werden. Es sind derer halt auch einfach zu viele, was deutlich macht, dass die Protagonisten in erster Linie dafür da sind, um in weiterer Folge einen möglichst brutalen Filmtod sterben zu können. Dass zwischendurch immer wieder der Schauplatz gewechselt wird, half auch nicht gerade. Einerseits fand ich diese Szenen als störend und überflüssig, andererseits wäre diese Laufzeit bei den Personen im Camp besser aufgehoben gewesen, um sie vielleicht doch etwas besser kennenzulernen. Auch die eine oder andere wenig clever wirkende Aktion hat sich wieder einmal eingeschlichen. Vor allem aber wollte bei mir irgendwie nie so recht Spannung aufkommen. Objektiv kann ich seinen Status als Klassiker des Genres zwar nachvollziehen – aber ich persönlich ziehe einige andere Slasher-Filme zumindest mal diesem ersten Teil der "Freitag der 13."-Reihe vor.

Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1980 Warner Bros.)


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Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2015





Kommentare (2)
RSS Kommentare
1. 11.04.2018 19:39
 
jasons mutter war voll das mannsweib
 
andreas
2. 21.04.2018 19:28
 
vielleicht der beste teil
 
maik

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