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Star Trek - VOY: Ragnarök Drucken E-Mail
Zwei Völker in einem nicht enden wollenden Krieg Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 28 September 2015
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - Voyager: Ragnarök"
Originaltitel: "Star Trek - Voyager: Ragnarok"
Bewertung:
Autor: Nathan Archer
Übersetzung: Harald Pusch
Umfang: 266 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: Juli 1995 (E) bzw. 1996 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11559-3
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Seit Jahrhunderten befinden sich die Hachai mit den P'nir im Krieg. Ein kompletter Raumsektor ist von den Wunden ihres Kampfes gezeichnet. Mittlerweile hat sich der Kampf auf eine große Raumschlacht zusammengeschoben, die noch rund 30 Jahre andauern könnte. Neelix rät dazu, den Sektor weiträumig zu umfliegen, und anfangs neigt Captain Janeway dazu, ihm zuzustimmen. Dann empfängt man jedoch aus dem Sektor plötzlich Tachyonenstrahlung. Kann es sein, dass sich die Basis der Gefährtin des Fürsorgers im Zentrum der Raumschlacht befindet? Trotz der Gefahren die es mit sich bringt, sich zwischen die Fronten zu begeben, kann Janeway die Möglichkeit, dass sich im Zentrum der Schlacht vielleicht der Schlüssel zur schnellen Heimkehr der Voyager und ihrer Crew befindet, nicht einfach ignorieren. Und so stürzt sich die U.S.S. Voyager in die Höhle des Löwen…

Review: "Ragnarök" ist ein guter, solider Roman, dem eine interessante Idee zugrunde liegt: Ein interstellarer Krieg, der sich schon über Jahrhunderte – und damit einen unvorstellbar langen Zeitraum – hinzieht. Gelungen fand ich auch die Art und Weise, wie Nathan Archer einige der Auswirkungen dieses langen Konflikts schildert, wie z.B. mit der Tatsache, dass sich im gesamten Sektor kein Metall mehr finden lässt und einige Planeten geplündert bzw. regelrecht zerstört wurden, nur um die Kriegsmaschinerie anzutreiben. Die beiden Mächte sind dabei annähernd gleich stark, aufgrund der mittlerweile erschöpfen Ressourcen berechnet Tuvok jedoch, dass der Krieg noch in etwa 30 Jahre andauern wird – bis zuletzt nur mehr ein Volk übrig bleibt. Wie in einer derart langen Raumschlacht ein einziges zufälliges Ereignis das Zünglein an der Waage sein könnte, wird ebenfalls sehr gut beschrieben – wie auch die Art und Weise, wie die Ankunft der Voyager die Kämpfe durcheinanderbringt und zuerst das Shuttle und dann die Voyager selbst im Strudel der sich unnachgiebig bekämpfenden Schiffe gefangen wird. Was Nathan Archer ebenfalls sehr gut gelang war, jede Figur der Stammbesetzung zur Geltung kommen zu lassen. Egal ob Janeway, Chakotay, Harry, Tom, Neelix, Kes, B'Elanna, der Doktor… sie alle bekommen ihren Auftritt im Rampenlicht. Zudem sind die Figuren – ev. vom etwas übertrieben aufdringlichen und nervigen Neelix abgesehen – sehr gut getroffen. Zuletzt gibt es noch ein ordentliches Plus im Kontinuitätsheft für die Verwendung eines Volkes aus der klassischen Serie. Ich mag solche Anspielungen ganz einfach, da sie deutlich machen, dass die Serien, egal in welche Ära, nichtsdestotrotz im selben Universum angesiedelt sind.

Der Versuch, auch wirklich jeder Figur gerecht zu werden, hat jedoch auch seine Nachteile. So wirkt die Handlung teilweise etwas zerfahren. Generell entwickelt sich diese teilweise etwas sprunghaft, befinden wir uns meist immer nur sehr kurz bei einer Figur bzw. einem Schauplatz, ehe wieder gewechselt wird. Dies unterbricht da und dort den Lesefluss und verhindert, dass man so richtig in die Handlung eintauchen kann. Auch was die interessante zugrundeliegende Idee anbelangt, wird das volle Potential in meinen Augen nicht ausgeschöpft. So beschäftigt sich Archer wenig bis gar nicht mit den Hintergründen des Konflikts, geschweige denn mit den psychologischen Auswirkungen einer so landen Auseinandersetzung. Ist nach so vielen Generationen an Krieg und aufgestautem Hass denn überhaupt noch an Frieden zu denken? Mit diesen und ähnlichen moralischen und psychologischen Implikationen hätte sich Archer ruhig näher beschäftigen dürfen. Etwas konstruiert wirkt auch der Grund, wegen dem es die Voyager überhaupt erst in diese Schlacht verschlägt. Wenn wir am Ende endlich erfahren, wo dieser Tachyonenausstoß herkam, stellt sich heraus dass da derart viele Zufälle zusammenkommen mussten – und dann noch dazu just in diesem einen Moment wo die Voyager das System gescannt hat aufgetreten sind – dass es doch sehr konstruiert und unglaubwürdig wirkt. Mein größter Kritikpunkt ist dann jedoch das Ende, wo in bester "Friede Freude Eierkuchen"-Manier, typisch "Star Trek", ein Ende des Krieges naht. Wenn die Voyager dabei doch wenigstens aktiv mitgeholfen hätte, aber so geschieht es doch eher zufällig. Wenn die Crew mal nicht in allen Belangen erfolgreich gewesen und die verfeindeten Völker in ihrem scheinbar unendlichen Krieg zurückgelassen hätte, hätte mir das entschieden besser gefallen.

Fazit: "Ragnarök" ist ein kurzweiliger Roman, der jedoch das der faszinierenden Grundidee innewohnende Potential jedoch nicht 100%ig auszuschöpfen vermag. Gerade auch mit den moralischen und psychologischen Implikationen eines derart unvorstellbar langen Krieges widmet sich Nathan Archer leider überhaupt nicht. Eher konstruiert wirkt auch der Grund, wegen dem es die Voyager überhaupt erst in den Sektor verschlägt. Mit etwas Nachdenken hätte sich da wohl noch eine bessere Motivation für Captain Janeway und ihre Crew finden lassen, sich ins Getümmel zu stürzen. Das größte Manko ist aber das Friede Freude Eierkuchen-Ende, dass zudem völlig aus dem Nichts kommt und drangetackert wirkt. Trotz dieser Mankos ist das zentrale Konzept grundsätzlich ein faszinierendes. Zudem ist die Raumschlacht recht interessant beschrieben, und kam zumindest bei mir während des Romans nie Langeweile auf. Archer gelingt es zudem sehr gut, das große Ensemble zu meistern und jeder Figur gerecht zu werden. Insgesamt erwartet "Voyager"-Fans bei "Ragnarök" aber ein grundsolides Abenteuer.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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