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Riker : 2 = ? Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Second Chances
Episodennummer: 6x24
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 24. Mai 1993
Erstausstrahlung BRD: 20. Juni 1994
Drehbuch: Michael Medlock & René Echevarria
Regie: LeVar Burton
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data.
Gastdarsteller: Dr. Mae Jemison als Palmer u.a.

Kurzinhalt: Vor acht Jahren gelang es Will Riker nur mit knapper Not, vom Außenposten auf Nervala IV zu entkommen. Nun ist man wieder dorthin zurückgekehrt, um die Logbücher des Außenpostens zu überspielen. Dabei bieten sich der Crew der Enterprise allerdings nur drei kurze, knapp halbstündige Zeitfenster, in denen sie sich zum Planeten transportieren können. Das Außenteam, bestehend aus Riker, Data und Worf, staunt dann nicht schlecht, als sie den Außenposten nicht wie erwartet verlassen vorfinden, sondern vielmehr auf einen zweiten Will Riker stoßen. Offenbar wurde der Transporterstrahl aufgrund der Interferenzen damals aufgesplittet – ein Riker schaffte es wohlbehalten auf die U.S.S. Potemkin, der andere blieb auf Nervala IV zurück. Lieutenant Riker ist über seine Rettung natürlich hocherfreut – und vor allem auch darüber, dass sich Deanna an Bord befindet. Denn im Gegensatz zu seinem Commander-Gegenstück ist der Lieutenant sehr wohl daran interessiert, ihre Beziehung wieder dort fortzuführen, wo sie vor acht Jahren aufgehört haben. Dies zwingt auch Deanna dazu, sich neuerlich ihren Gefühlen für Will zu stellen, und zu entscheiden, ob sie diese zweite Chance nun nutzt, oder sie wie damals verstreichen lässt. Währenddessen nutzt man die zwei verbliebenen Transportfenster aus, um die Logbücher der Station zu bergen…

Denkwürdige Zitate: "You always had the better hand, in everything."
(Thomas Riker zu Will Riker während ihres Pokerspiels.)

"If you met a double of yourself, would you have difficulty interacting with him?"
"I think so."
"Why?"
"I am not easy to get along with."
(Ich finde, da tut sich Worf gegenüber Data jetzt aber unrecht.)

Review: Episodenbild (c) CBS Die Grundidee hinter "Riker : 2 = ?" erinnert an die TOS-Episode "Kirk : 2 = ?"; ein Fakt, dem der deutsche Episodentitel – im Gegensatz zum englischen – ja auch Rechnung trägt (wobei ich "Riker x<(b> 2 = ?" noch besser und treffender gefunden hätte; aber das ist Meckern auf hohem Niveau). Jedoch: Statt dass eine Person zweigeteilt wird, in eine "gute" und eine "böse" Seite, wurde Riker damals vielmehr dupliziert – zwar grundsätzlich ebenfalls eine nette Idee, aber von der Aussagekraft halt letztendlich längst nicht so stark wie die vermeintliche Inspirationsquelle. Gut fand ich an "Riker : 2 = ?" in erster Linie die Idee einer Konfrontation mit einem alternativen Selbst. Denn natürlich haben Thomas Riker die acht Jahre, die er allein auf dem Außenposten verbracht hat, verändert, bzw. hat er sich völlig anders entwickelt wie Will. Statt diesem Konflikt steht letztendlich aber ohnehin eher die Beziehung zwischen Troi und Riker im Mittelpunkt. Wir erfahren hier mehr über ihre gemeinsame Vergangenheit, und Deanna muss schließlich entscheiden, ob sie den damals nicht beschrittenen Weg nun doch einschlagen will. So gesehen lag mir der Fokus teilweise sogar fast mehr auf Deanna als auf Will/Thomas zu liegen.

Womit wir auch schon bei meinem größten Kritikpunkt an "Riker : 2 = ?" angelangt wären – der zugegebenermaßen ein sehr subjektiver ist: Denn ich persönlich hätte mir einfach einen anderen Zugang bzw. Schwerpunkt gewünscht. So wird eigentlich gar nicht darauf eingegangen, wie Riker die acht Jahre ganz allein im Außenposten überlebt hat, und was – wenn überhaupt – dies mit ihm gemacht hat. Man sollte meinen, dass man ihn nach dieser Tortur zur Beratung bei Deanna schickt, und dass er psychisch in einem deutlich schlechteren Zustand wäre. Stattdessen wirkt das ganze so, als wäre er mal für zwei Wochen auf Urlaub gewesen. Auf die … einer achtjährigen Isolation von der Außenwelt wird somit leider überhaupt nicht eingegangen. Generell denke ich, dass mir eine Episode, die uns die acht Jahre gezeigt hätte, die er hier allein durchlebt hat, wo er erst am Ende von der Enterprise gefunden und gerettet worden wäre (ev. als Ausgangspunkt einer zweiten Episode in der Art jener Folge, wie wir sie hier bekommen haben?), besser gefallen hätte. Dies wäre in meinen Augen nicht nur deutlich interessanter, sondern auch origineller gewesen. Jedenfalls fand ich es schon sehr seltsam, wie ähnlich sich die beiden Rikers – trotz ihrer völlig unterschiedlichen Erlebnisse in den letzten acht Jahren – waren. Zudem hat man es sich angesichts der im weiteren Verlauf praktisch identischen Bärte und Figuren doch etwas zu einfach gemacht. Eine deutlichere Unterscheidung der beiden, abseits der andersfarbigen Uniform, wäre schon auch nett gewesen. So hatte Riker ja in den ersten Staffeln noch keinen Bart. Natürlich wäre dies dann eine Herausforderung bei den Dreharbeiten gewesen, da man zuerst auch wirklich alle Will-Szenen drehen hätte müssen, ehe sich Jonathan Frakes seinen Bart abrasiert und die Thomas-Szenen dreht. Und in der nächsten Episode hätte man dann vielleicht auch ohne ihn auskommen müssen, damit er sich seinen Bart nachwachsen lässt. Aber so fand ich diese Ähnlichkeiten – abseits der allerersten Szene – doch etwas schräg.

Episodenbild (c) CBS Was jedoch überwiegend gut gefallen konnte, war die Umsetzung der beiden Rikers in einer Einstellung. Da und dort mögen Jonathan Frakes' Augen nicht genau auf dem zweiten Riker gerichtet gewesen sein, aber das war vernachlässigbar. Und davon abgesehen macht "Riker : 2 = ?" deutlich, dass man seit "Die Zukunft schweigt", wo beide Picards immer zwei unterschiedliche Bildbereiche ausfüllten und sich nie überschneiden durften, was diesen Trick betrifft deutlich dazugelernt hat. Gut gefallen haben mir auch die (wenigen) Szenen, wo man die Rivalität der beiden thematisiert hat. Tatsächlich schloss ich damals bei der Erstsichtung am Ende nicht aus, dass Thomas Will angreift. Vor allem aber hatte ich eigentlich fest damit gerechnet, dass Thomas das Zeitliche segnen würde – hielt ich einen zweiten Riker doch für eine zu große Veränderung des Status Quo, die ich den Machern nicht wirklich zugetraut hatte. Da haben sie mich somit wirklich positiv überrascht. Zuletzt muss ich noch ein eher seltenes Lob für Marina Sirtis aussprechen, die in den letzten Jahren schauspielerisch doch laufend dazugelernt hat, und die mir in "Riker : 2 = ?" vor allem in der Bar-Szene sehr gut gefallen hat.

Fazit: "Riker : 2 = ?" ist grundsätzlich eine durchaus interessante und gelungene Episode – mir persönlich wäre jedoch ein anderer Zugang bzw. Schwerpunkt lieber gewesen. So dient die Folge in erster Linie dazu, sich wieder einmal mit der Romanze – und der Vorgeschichte – zwischen Deanna und Riker auseinanderzusetzen. Rikers Tortur, acht Jahre allein in diesem Außenposten zu verbringen, bleibt dabei leider fast vollständig auf der Strecke – was ich schon sehr schade fand. Generell hätte auch die Idee, daraus eine Doppelfolge zu machen und in der ersten seine Erlebnisse in den acht Jahren aufzurollen, einiges an Charme besessen – und ich denke fast, diese Folge hätte ich spannender und interessanter gefunden als das, was man letztendlich daraus gemacht hat. Dennoch profitiert "Riker : 2 = ?" natürlich von der interessanten Grundidee, quasi auf sich selbst – bzw. auf eine alternative Version – zu treffen. Zudem sind die Szenen mit beiden Rikers überwiegend gut getrickst. Und in ihren Szenen mit Thomas hat mich Marina Sirtis doch tatsächlich mal mit ihrem Schauspiel überzeugt, und positiv überrascht. Insgesamt bietet "Riker : 2 = ?" durchaus gelungene Unterhaltung, und hat mich damals bei der Erstsichtung vor allem mit dem Status Quo-verändernden Ausgang des Geschehens überrascht. Und trotzdem werde ich mich wohl ewig fragen, wie wohl die alternative Version dieser Episode ausgesehen hätte.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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