HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Reviews arrow Literatur & Comics arrow Star Wars: Der König der Schmuggler
Star Wars: Der König der Schmuggler Drucken E-Mail
Wie Han in der Cantina auf Tatooine landete Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 13 September 2015
 
Titel: "Der König der Schmuggler"
Originaltitel: "Rebel Dawn"
Bewertung:
Autorin: A. C. Crispin
Übersetzung: Ralf Schmitz
Umfang: 445 Seiten
Verlag: Heyne (D), Bantam Books (E)
Veröffentlicht: April 2000 (D), März 1998 (E)
ISBN: 9783-4531-6087-3
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Han Solo nimmt an einem großen Sabbacc-Turnier teil. Er schlägt sich erstaunlich wacker - und schafft es sogar ins Finale, in dem er schließlich seinem Freund Lando Calrissian gegenübersitzt. Das Glück bleibt Solo hold: Er gewinnt, und darf sich nun eines von Landos Schiffen aussuchen. Dieser ist wenig begeistert, als Han just zum Rasenden Falken greift, doch versprochen ist versprochen. Mit seinem neuen Schiff und Chewie als ständigen Begleiter laufen die Dinge zu Beginn großartig für Han – ehe er vor einer ihm aufgezwungenen Heirat mit Salla in den Kooperationssektor flüchtet. Ein paar Monate später kehrt er wieder zurück – doch als plötzlich Bria Tharen wieder in sein Leben tritt, gerät dieses gehörig durcheinander. Er erfährt, dass diese einer der führenden Köpfe der Rebellion gegen das Imperium ist – und wird von ihr für eine wichtige Mission um Hilfe gebeten: Han soll gemeinsam mit anderen Schmugglern die Rebellenschiffe durch die tückische Atmosphäre von Ylesia steuern; die Rebellion plant, die dort schuftenden Sklaven zu befreien. Als Gegenleistung wird den Schmugglern die Hälfte der dort angebauten Gewürze angeboten. Han gelingt es, seine Kollegen zu einem Großteil zur Zusammenarbeit zu überreden – was er bitter bereut, als sich herausstellt, dass die Rebellen mit den Schmugglern ein falsches Spiel treiben…

Review: Vom Aspekt eines Prequels zur Original-Trilogie her ist "Der König der Schmuggler" sicherlich der wichtigste Band der Reihe. So erfahren wir hier, wie Han Solo an den Millennium Falken kam, wie er die Kessel-Route in weniger als zwölf Parsecs geschafft hat, obwohl es sich dabei ja eigentlich um eine Längen- und keine Zeitangabe handelt, wieso Han gegenüber Prinzessin Leia und der Rebellion zu Beginn eine gar so ablehnende Haltung eingenommen hat, wie es dazu kam, dass er Jabba Geld schuldete, und warum Lando in "Das Imperium schlägt zurück" auf ihn so sauer war. Schließlich führt "Der König der Schmuggler" dann sogar unmittelbar in "Eine neue Hoffnung" über, und endet mit Han und Chewie in der Cantina von Mos Eisley. Eben diese fand ich absolut phantastisch, und generell ist es A. C. Crispin auf beachtliche und bewundernswerte Art und Weise gelungen, eine unmittelbare Vorgeschichte zu erzählen, die sich absolut stimmig und schlüssig ins bekannte Geschehen einfügt. Großartig fand ich auch die Art und Weise, wie sie Referenzen auf andere Werke des Erweiterten Universums einbaut, und so dafür sorgt, dass "Der König der Schmuggler" auch wie ein Teil von diesem wirkt (nehmt das, ihr, die ihr behauptet, das EU wäre schon immer ein inkohärentes Durcheinander gewesen). So siedelt sie "Han Solos Abenteuer" von Brian Daley (dem sie ihren Roman widmet) während ihres Buchs an, und auch auf "Schatten des Imperiums" und die "Dark Empire"-Comics gibt es Anspielungen.

Doch auch abseits der Kontinuität zu anderen Werken kann "König der Schmuggler" durchaus gefallen. Wie schon die beiden Vorgänger ist auch der abschließende Teil ihrer Trilogie wieder sehr gut geschrieben, und findet überwiegend eine gute Balance zwischen einer charakterorientierten und einer packenden und actionreichen Handlung. Die Schlacht um Ylesia kann dabei zwar nicht ganz mit dem Kampf um Nar Shadda mithalten – nicht zuletzt, da sie mit der einen oder anderen Wendung aufwartet, die ich recht vorhersehbar fand – ist aber dennoch durchaus spannend. Und vor allem das letzte Kapitel sowie den Epilog fand ich dann einfach nur phantastisch. Negativ sticht in erster Linie die Tatsache heraus, dass der abschließende Teil der Han Solo-Trilogie in der Mitte für rund 100 Seiten ohne Han Solo auskommen muss, da sich dieser da gerade im Korporationssektor herumtreibt, das Leben im Rest der Galaxis aber natürlich weitergeht. So großartig ich grundsätzlich die Einbindung von Brian Daleys Trilogie auch fand – sowie die kurzen Intermezzo, in denen die Autorin deren Ereignisse kurz rekapituliert – aber hier fragte ich mich, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn der Leser quasi so wie Han aufgebrochen und nach seiner Rückkehr dann zusammen mit ihm erst erfahren hätte, was sich in der Zwischenzeit getan hat. Denn so war es schon ein bisschen seltsam, dass der Roman für rund ein Viertel ohne seine Hauptfigur auskommen muss. Von diesem Manko abgesehen hat mir aber auch "Der König der Schmuggler" wieder sehr gut gefallen.

Fazit: Was mich an "Der König der Schmuggler" vor allem begeistern konnte ist, wie dieser nahtlos in die Original-Trilogie überleitet, und einige offene Fragen rund um Han Solo auf stimmige und überzeugende Art und Weise beantwortet. Wer z.B. immer schon mal wissen wollte, wie es dazu kam, dass Han Jabba dem Hutten zu Beginn von "Eine neue Hoffnung" Geld schuldet, der kommt an "Der König der Schmuggler" nicht vorbei. Zudem war der Roman, wie schon seine Vorgänger, wieder sehr gut geschrieben, immer unterhaltsam, und zwischendurch auch immer wieder recht spannend, wobei diesbezüglich vor allem der abschließende Angriff auf Ylesia hervorstach. Am besten konnten mir aber die daran anknüpfenden Kapitel gefallen, die dann auch noch mal mit einem dramatischen Höhepunkt aufwarten konnte. Der einzige Grund, warum "Der König der Schmuggler" den unmittelbaren Vorgänger dann doch nicht ganz übertrifft, liegt daran, dass dieser im Mittelteil für rund 100 Seiten ohne die Titelfigur auskommen muss – was bei einem Han Solo-Roman doch etwas irritiert. Trotz dieses Mankos kann ich aber auch "Der König der Schmuggler" – bzw. genau genommen die komplette Han Solo-Trilogie – allen "Star Wars"-Fans nur wärmstens ans Herz legen. Zumindest, sofern sie sich mit dem neuerdings "Legenden"-Status der Geschichte(n) abfinden können.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel





Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden