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Das Märchen der Märchen Drucken E-Mail
Drei Geschichten zwischen Faszination und Schrecken Kategorie: Filme - Autor: Dana Müller - Datum: Freitag, 28 August 2015
 
 
Das Märchen der Märchen
Originaltitel: Il racconto dei racconti
Produktionsland/jahr: I/F/UK 2015
Bewertung:
Studio/Verleih: Archimede/Concorde Filmverleih
Regie: Matteo Garrone
Produzenten: U.a. Matteo Garrone, Anne Labadie, Jean Labadie & Jeremy Thomas
Drehbuch: Edoardo Albinati, Ugo Chiti, Matteo Garrone & Massimo Gaudioso
Filmmusik: Alexandre Desplat
Kamera: Peter Suschitzky
Schnitt: Marco Spoletini
Genre: Fantasy
Kinostart Deutschland: 27. August 2015
Kinostart Italien: 14. Mai 2015
Laufzeit: 125 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Selma Hayek, Vincent Cassel, Toby Jones, John C. Reilly, Shirley Henderson, Hayley Carmichael, Bebe Cave, Stacy Martin u.a.


Inhalt & Review: Szenenbild. Die narrative Story vom "Märchen der Märchen" ist schnell erzählt, nicht aber die vielen Details, die ihn eigentlich zu dem Gesamtwerk machen, das er ist, denn erzählt wird nicht linear. Teilweise ist nicht einmal klar, ob chronologisch. Die verschiedenen Episoden dreier Königreiche sind verschachtelt & dennoch eingenständig erzählt & werden immer wieder von anderen Strängen unterbrochen. Die Königin von Longtrellis (Salma Hayek), wünscht sich unbedingt ein Kind. Nach vielen gescheiterten Versuchen läßt das Königspaar schließlich einen Seher vorhersagen, daß die Königin das Herz eines Seeungeheuers essen muß, was von einer jungfräulichen Magd gekocht wurde. Da der König (John C. Reilly) alles tut, um seiner Frau den Kinderwunsch zu erfüllen, geht er auf Seeungeheuer-Jagt. Es gelingt ihm zwar, das schlafende Ungeheuer zu töten & an Land zu schleppen, er wird bei dem Kampf aber verletzt & stirbt. Die Königin nimmt den Tod ihres Mannes hin & wird tatsächlich schwanger, sofort nachdem sie das Herz gegessen hat. Aber auch die Magd bekommt ein Kind, was wie ein Zwilling des Prinzen aussieht. Die tiefe Freundschaft ihres Sohnes zu dem Sohn der Küchenmagd kann die Königin jedoch nicht akzeptieren. Als die Jungen älter sind, gibt der Küchenjunge dem Druck nach & verläßt den Hof. Er zeigt dem Prinzen eine Quelle am Fuß eines Baumes: wenn das Wasser trüb wird, ist er verletzt, wenn es rot wird in Lebensgefahr. Als es tatsächlich dazu kommt, geht der Prinz in den Wald um seinen Freund zu retten. Es kommt zu einer brenzlichen Situation mit einem Waldungeheuer, was sich tragischerweise als seine Mutter herausstellt.

Der König von Highhills (Toby Jones) hat eine Tochter, die er sehr liebt. Er bietet ihr alles, nur ihrer Sehnsucht hinaus in die Welt zu ziehen kann er nicht nachgeben. Bei einer ihrer Gesangsvorstellungen entdeckt der König auf seiner Hand einen Floh. Dieser scheint zutraulich zu sein, so daß er ihn mit in seine Burg nimmt & ihn aufzieht. Der Floh wird dank der guten Pflege & des Blut-Futters größer als ein Hund. Aber sehr zum Leid des Königs leben Flöhe nicht besonders lang. Als auch sein Leibarzt dem Tier nicht helfen kann & es stirbt, verspricht der König seiner Tochter, für sie einen Mann zu finden. Die Wahl überläßt er allerdings dem Zufall & denkt sich ein Rätsel aus: Er spannt die Haut des toten Riesenflohs auf & derjenige von den Bewerbern, der die Tierart erkennt, darf seine Tochter haben. Dieser Mann ist leider eine Art Oger, aber versprochen ist versprochen. Die Prinzessin muß mit ihm in seine Berghöle ziehen. Zu ihrem Glück kommt schon bald ein Gaukler vorbei, der mit ihr in einer gefährlichen Aktion über die Schluchten balanciert. Der Oger merkt das, es kommt zur Verfolgung in der die Gauklertruppe blutig stirbt. Die Prinzessin kann fliehen, doch der Oger verfolgt sie. Zum Glück trifft sie später abgekämpft aber wohlbehalten wieder am Hof ihres Vaters ein. & eine Trophähe hat sie auch noch mitgebracht.

Szenenbild. Der König von Strongcliff (Vincent Cassel) war wahrscheinlich schon mit jeder Frau seines Reiches im Bett. Eines Tages hört der den Gesang einer Fremden & verliebt sich in sie. Als er sie besuchen kommen will, öffnet sie ihm die Tür nicht. Das hat – wie der König nicht weiß – auch einen guten Grund: Sie & ihre Schwester sind häßlich & runzelig. Die Frau kann den König mit einem Trick hinhalten & ihn davon überzeugen, daß sie nachts in sein Schloß & in sein Bett kommt. Am nächsten Morgen sieht der König die Frau im Licht & läßt sie aus dem Schlossfenster werfen. Zum Glück fängt das Bettlaken den Sturz ab & sie bleibt in den Bäumen des Waldes hängen. Eine Vorbeikommende holt sie runter & erfüllt ihr auch gleich den Wunsch von Schönheit. Jetzt will der König die Frau heiraten. Unter der Verwandlung & dem neuen Leben leidet die Schwester der Frau sehr. Um ihr wieder gleich zu werden, läßt sie sich „behandeln“ & verstümmeln. Aber auch die Schönheit der anderen Schwester hält nicht für die Ewigkeit.

Verbindendes Element der einzelnen Episoden ist die Dualität von Leben & Tod, von Geburt & Sterben, von Schönem & Hässlichem. Denn Tale of Tales ist kein typischer Hollywood-Blockbuster. Die italienisch-französisch-englische Produktion des Regisseurs Matteo Garrone verarbeitet drei Geschichten aus einem Klassiker der italienischen Literatur, der Märchensammlung „Das Pentameron“, fügt ihnen aber noch weitere Elemente hinzu. So wird der Film hauptsächlich über die Bilder erzählt, die wenigen Dialoge sind voller märchenhafter Symbole. Aber auch wenn man nicht jedes erkennt, wirken Farben, die barock anmutende Ausstattung & die bildgewaltigen Szenen um so stärker.

Wertung:8 von 10 Punkten
Dana Müller
(Bilder © 2015 Concorde Filmverleih)


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