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Der Feuersturm Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Lessons
Episodennummer: 6x19
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 05. April 1993
Erstausstrahlung BRD: 12. Mai 1994
Drehbuch: Ron Wilkerson & Jean Louise Matthias
Regie: Robert Wiemer
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data.
Gastdarsteller: Wendy Hughes als Nella Daren, Majel Barrett als Computer Voice u.a.

Kurzinhalt: Als Captain Picard der stellaren Kartographie einen Besuch abstattet, lernt er dort deren neue Leiterin, Lieutenant Commander Nella Daren, kennen. Die beiden kommen schnell ins Gespräch und scheinen sich von Anfang an sympathisch zu sein. Am nächsten Tag besucht er dann ein Konzert von Data, bei dem Nella am Klavier sitzt, und kann seinen Blick nicht von ihr abwenden. Nach dem Konzert gratuliert er ihr zu ihrer Leistung und teils eigenwilligen Interpretation, und offenbart sich somit als Musikkenne rund -liebhaber. Tags darauf stattet sie ihm in seinem Quartier einen Besuch ab, und die beiden beginnen, gemeinsam zu musizieren: Sie auf einem Klavier, er auf der kataanischen Flöte, die er nach seinem zweiten Leben von der Sonde erhalten hat. Während ihrer gemeinsamen Stunden kommen sie sich zunehmend näher, und verlieben sich ineinander. Zu Beginn ist Captain Picard in der Öffentlichkeit etwas zurückhaltend, da er sein Privatleben ungern so direkt vor der Crew auslebt. Jedoch gibt es in der Sternenflotte keine Bestimmungen gegen Beziehungen innerhalb der Besatzung, und ein klärendes Gespräch mit Counselor Troi nimmt ihm schließlich all seine Bedenken. Zumindest vorerst: Denn wenige Tage später muss er seine neue Liebe zum Wohle von Kolonisten auf eine gefährliche Mission schicken, von der sie vielleicht nie zurückkehren wird…

Denkwürdige Zitate: "Now perhaps you can tell me what was so important that it required depriving the Captain of his cup of Earl Grey?"
"Earl Grey? No wonder you can't sleep."
(Da könnte die gute Frau durchaus recht haben.)

"I'd love to hear you play sometime."
"I'm not very good."
"That doesn't matter as long as you enjoy it."
"Yes, but I wouldn't want to inflict it on someone else."
(Das ist zwar sehr aufmerksam von ihm – jedoch, wie sich später zeigt, unnötig, weil so schlecht spielt er ja wirklich nicht.)

"I guess the Captain and I overdid it a little last night."
(Das könnte man jetzt auch falsch verstehen…)

"At first, when you told us to hold our positions, I didn't question it. Of course we would. That was our job. But when I saw that storm coming toward us…"
"Part of you must have blamed me."
"A small part, maybe. But in the end, I was more afraid that you would blame yourself if I died."
(Picard und Daren erkennen, dass ihre Beziehung nicht funktionieren wird.)

Review: Episodenbild (c) CBS Wie von mir ja immer wieder mal erwähnt: "Star Trek" und Ein-Episoden-Romanzen, das funktioniert in den seltensten Fällen. "Der Feuersturm" ist aber nun genau so eine positive Ausnahme, und das verdankt sie mehreren Aspekten. Auf der einen Seite sticht schon mal hervor, dass wir nicht die x-te Riker und/oder Deanna-Romanze bekommen, sondern sich vielmehr wieder einmal der Captain verlieben darf. Der hatte zwar auch schon die eine oder andere Liebesgeschichte (ich erinnere nur an Vash), ist aber dennoch was solche Romanzen betrifft noch eher weniger verbraucht. Noch mehr als das sticht jedoch hervor, dass die Auserwählte keine "außerirdische" Bekanntschaft, sondern ein Crewmitglied der Enterprise ist. Korrigiert mich, wenn ich was vergessen habe, aber das hatte es zu diesem Zeitpunkt bei "Star Trek" noch nicht gegeben, oder? (Keiko ist ja Zivilistin.) Eben diese Idee erlaubt es den Machern nicht nur, sich mit den Regeln zu solchen Beziehungen innerhalb der Sternenflotte auseinander zu setzen (die, wie wir hier nun erfahren, lauten: Es gibt keine…), sondern verleihen der Liebesgeschichte gleich eine ganz eigene Dynamik, von der die Episode dann insbesondere im letzten Drittel enorm profitiert.

Ehe es soweit ist, dauert es allerdings doch eine Weile, und eben diese Weile ist für mich auch mein größter Kritikpunkt an der Episode. Der Einstieg ist zwar soweit ganz nett, aber für sich genommen noch nicht sonderlich packend. Vor allem aber dauert es ganz einfach auch zu lang, bis die Folge so richtig in die Gänge kommt. Der Einstieg ist jedenfalls doch noch ziemlich gemächlich und teilweise sogar ein bisschen langweilig – wenn auch durchaus nicht uncharmant. Dennoch kommt erst im zweiten Drittel langsam Tempo auf, und so richtig dreht die Episode ohnehin erst zum Ende hin auf. Zugegeben, ein bisschen konstruiert ist es ja schon, dass sie just bei der ersten Mission, nachdem sich Picard und Daren dazu entschlossen haben, eine Beziehung einzugehen, auf die Hilfe der stellaren Kartographin angewiesen sind (wobei ich mir nicht einmal 100%ig sicher war, warum denn eigentlich), und sie noch dazu just bei diesem Einsatz gleich in Lebensgefahr gerät. Dennoch fand ich das Finale sehr spannend – wobei ich auch gleich gestehen muss, dass ich mich – obwohl ich die Folge damals bei der Erstausstrahlung schon gesehen hatte - nicht mehr genau erinnern konnte, wie das ganze ausgegangen ist (außer natürlich, dass die Beziehung nicht Bestand haben würde). Würde Nella bei diesem Einsatz sterben? Die entsprechende Sequenz war wirklich verdammt gut gemacht, und ließ den Zuschauer Picards Achterbahn der Gefühle zwischen Hoffen und Bangen voll und ganz nachfühlen. Der Ausgang des Geschehens hat mir dann ebenfalls sehr gut gefallen. Man könnte zwar argumentieren, dass ihr Tod noch dramatischer gewesen wäre, aber ich fand es sehr gelungen, dass sie zwar überlebt, beide aber übereinkommen, dass sie trotz ihrer Gefühle füreinander so nicht weitermachen können. Nicht, wenn die Gefahr besteht, dass Picard sie auch in weiterer Folge wieder einmal auf eine gefährliche und möglicherweise sogar tödliche Mission schicken muss. Ich fand das jedenfalls sehr nachvollziehbar und glaubwürdig.

Episodenbild (c) CBS Die letzte wesentliche Stärke der Folge ist dann, dass man dem musikalischen Hobby der beiden viel Aufmerksamkeit schenkt. Nicht nur sticht "Der Feuersturm" auch dadurch wieder einmal heraus, es führt vor allem auch zu einigen wunderschönen Szenen – insbesondere natürlich dem Gänsehautmoment, als sich die beiden in die Jeffries-Röhre zurückziehen und im Duett die schöne Melodie aus "Das zweite Leben" spielen. Das war einfach nur wundervoll. Generell wird "Der Feuersturm" dadurch, dass sie immer wieder die grandiose Episode "Das zweite Leben" zitiert und diese quasi aufgreift – und so in gewisser Weise als Fortsetzung von ihr funktioniert – enorm aufgewertet. Ein großes Problem bei "Star Trek", vor allem in der damaligen Zeit, war ja der Reset-Knopf am Ende der Episode, der dazu führte, dass selten auf frühere Ereignisse, ganz egal wie einschneidend, eingegangen wurde ("Familienbegegnung" war diesbezüglich so ziemlich die einzige rühmliche Ausnahme). Hier darf Jean-Luc nun Nella in seine damaligen Erlebnisse einweihen – wodurch auch wir als Zuschauer erfahren, dass diese Erfahrung an ihm nicht spurlos vorüber gegangen ist. Das fand ich auf jeden Fall sehr positiv.

Fazit: "Der Feuersturm" ist eine der wenigen "Star Trek"-Episoden rund um eine Ein-Episoden-Romanze, die für mich funktioniert haben. Natürlich wäre die Wirkung der Wendung am Ende noch stärker gewesen, hätte man diese Geschichte über mehrere Episoden verteilt als B-Plot laufen lassen (dann wäre auch nicht die etwas konstruiert wirkende Entwicklung nötig gewesen, dass der Captain gleich bei der ersten Mission nach Beginn der Beziehung seine Geliebte in Lebensgefahr bringen muss). Dann hätte sich der langsame Aufbau, welcher dem ersten Drittel der Episode doch ein wenig schadet, zudem ebenfalls vermeiden bzw. mit einem packenderen Hauptplot auflockern lassen. Hat man dieses dann aber erst mal überstanden, nimmt "Der Feuersturm" dann aber endlich Fahrt auf, um schließlich in einem ungemein mitreißenden Finale zu enden, dass den Zuschauer Picards Achterbahn der Gefühle perfekt nachempfinden ließ. Zudem war der titelspendende Feuersturm wieder einmal phantastisch und sehr beeindruckend getrickst. Doch nicht nur für die Augen, sondern auch für die Ohren bot "Der Feuersturm" dank der musikalischen Einlagen so manches Schmankerl, wobei vor allem das Duett von Jean-Luc und Nella in der Jeffries-Röhre hervorstach, und mir Gänsehaut bescherte. Ganz ungestraft kann ich den etwas zähen Beginn zwar nicht durchgehen lassen, dennoch macht "Der Feuersturm" deutlich, dass auch solche one-shot-Liebesgeschichten funktionieren können – wenn man es nur richtig macht.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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