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Star Trek - VOY: Der Beschützer Drucken E-Mail
Die Romanfassung des Voyager-Pilotfilms Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 06 Juli 2015
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - Voyager: Der Beschützer"
Originaltitel: "Star Trek - Voyager: Caretaker"
Bewertung:
Autor: L. A. Graf
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 194 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: Februar 1995 (E) bzw. 1995 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11556-2
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Vor wenigen Tagen ist in den Badlands ein Schiff des Maquis spurlos verschwunden. Captain Kathryn Janeway stattet daraufhin der Strafkolonie auf Neuseeland einen Besuch ab, um dort Tom Paris – der einst Teil derselben Maquis-Zelle war – für die Suche nach dem verschollenen Schiff zu rekrutieren. Auf der Raumstation Deep Space Nine findet sich dann schließlich die gesamte Crew ein, ehe man mit einem neuen, schlanken und besonders schnellen neuen Schiff der Sternenflotte, der U.S.S. Voyager, in die Badlands aufbricht um nach dem verschollenen Maquis-Schiff zu suchen. Nur kurz nach ihrer Ankunft werden sie von einer Energiewelle getroffen – und finden sich im Delta-Quadranten wieder, 70.000 Lichtjahre von ihrem Ausgangspunkt entfernt. Mit dem Warp-Antrieb würde die Heimreise 75 Jahre dauern – weshalb Captain Janeway alles daran setzt, herauszufinden, wie und warum sie hergebracht wurden, und inwiefern sich dieser Prozess wieder umkehren lässt. Nach ihrem ersten Besuch der Phalanx des sogenannten Fürsorgers, der für ihre Reise verantwortlich ist, fehlt jedoch vom jungen Fähnrich Harry Kim jede Spur. Auch bei der Maquis-Crew wird ein Besatzungsmitglied vermisst, nämlich die Chefingenieurin B'Elanna Torres. Der Anführer der Maquis-Zelle, Chakotay, und Captain Janeway beschließen daraufhin, zusammenzuarbeiten, um die vermissten Crewmitglieder wieder aufzuspüren, und danach nach einem Weg zu suchen, wieder nach Hause zurückzukehren…

Review: Ich habe ja nun schon einige Romanfassungen von Filmen und/oder Serienfolgen gelesen, aber kaum eine stellte sich letztendlich als derart überflüssig heraus, wie jene zu "Der Beschützer". Im Gegensatz zur Romanversion von "Botschafter" (aka "Der Abgesandte"), die mit zahlreichen Szenen aufwarten konnte, die aus der fertigen Folge herausgeschnitten wurden – und daher auch wirklich einen Mehrwert bot – deckt sich die Romanerzählung "Der Beschützer" praktisch 1:1 mit der entsprechenden Voyager-Pilotfolge "Der Fürsorger". Abgesehen von unwesentlichen Kleinigkeiten, wie einem Mini-Auftritt von Odo, der kurz mal in die "Kamera" gewunken hat, wäre mit keine einzige markante Änderung aufgefallen. Dies spricht zwar einerseits für die Produktionscrew hinter dem Pilotfilm, und macht deutlich, dass, wenn auch verdammt viel Geld ausgegeben wurde, dabei wenigstens auch wirklich jeder Cent (und somit auch jede Szene) auf dem TV-Schirm gelandet ist (im Vergleich zum Pilotfilm zu DS9, wo zahlreiches Filmmaterial gedreht wurde, dass dann im Schneideraum zurückgeblieben ist). Bedeutet aber halt nur zugleich, dass man sich nach dem Lesen von "Der Beschützer" doch die Sinnfrage stellt.

Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass es Autor L. A. Graf leider verabsäumt, die größeren Möglichkeiten von Büchern, in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten einzutauchen, ausreichend zu nutzen, und es bei einer doch eher oberflächlichen Nacherzählung des Pilotfilms belässt. Daher hatte ich teilweise den Eindruck, man hätte eigentlich genauso gut das Drehbuch um die Regieanweisungen erleichtern und dann statt diesem Buch pressen können. Jedoch: Dass sich die Geschichte hier praktisch 1:1 mit dem Pilotfilm deckt, macht eben diese natürlich noch lange nicht schlecht. Ja, gerade auch die actionreichen Passagen kommen im Fernsehen um einiges packender rüber, als wenn man sie "nur" liest. Zudem fehlen als weitere wesentliche Stärke die schauspielerischen Leistungen (die im Falle von "Der Fürsorger" für einen Pilotfilm ja wirklich beachtlich waren), die Effekte, die Inszenierung, die Musik, und so weiter. Dennoch hat mir die Geschichte an sich, so wie ja auch im eigentlichen Pilotfilm, durchaus auch in Romanform durchaus zugesagt. "Der Beschützer" bietet eine gelungene Mischung aus charakterorientierter Story (die sich in erster Linie auf Paris konzentriert), einer packenden Rettungsmission, sowie einem faszinierenden Rätsel, das schließlich in einem herrlichen moralischen Dilemma mündet. Kurz und gut: Selbst in auf reinem Text reduzierter Form konnte mir die Geschichte grundsätzlich gut gefallen.

Fazit: Betrachtet man "Der Beschützer" unabhängig vom Pilotfilm auf den er basiert, kann der Roman durchaus gut gefallen. Wie schon bei "Der Fürsorger" fand ich die Geschichte auch hier sehr gelungen, mit ihrem gefälligen Mix aus einer charakterorientierten Story, einem interessanten Mysterium, einer spannenden Rettungsmission, sowie dem netten moralischen Dilemma, vor dem Captain Janeway schließlich steht. Im Vergleich zum Pilotfilm kommt aber natürlich in einer reinen Textfassung die Action nicht ganz so gut zur Geltung. Generell fehlen hier so Stärken des Pilotfilms wie die starken schauspielerischen Leistungen, die gelungene Inszenierung, die beeindruckenden Sets und Landschaftsaufnahmen, die Musik, die Effekte, und so weiter – wobei sich die Handlung durchaus auch auf den Text reduziert noch sehen lassen kann. Mein größter Kritikpunkt ist jedoch, dass sich die Romanfassung vom eigentlichen Pilotfilm fast überhaupt nicht unterscheidet. Gut, ok, dafür, dass bei "Der Fürsorger" – im Gegensatz zu "Der Abgesandte" – nicht wieder fast 'ne halbe Stunde an Material auf dem Schneidetisch zurückgeblieben ist, kann Autor L. A. Graf natürlich nichts. Sehr wohl aber dafür, dass er es verabsäumt, tiefer in die Figuren vorzudringen und uns einen Einblick in ihr Inneres zu geben, wie dies bei Film und Fernsehen meist nur sehr schwer möglich ist. Da wir hier im Wesentlichen nur eine leicht adaptierte – und von den Regieanweisungen befreite – Fassung des Drehbuchs vor uns haben, stellt sich mir letztendlich bei "Der Beschützer" doch die Sinnfrage; weshalb ich ihn auch, obwohl die Geschichte grundsätzlich ja durchaus gefallen kann, nur Komplettisten empfehlen würde.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel


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