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Defiance - 3x04: Tote Luft Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: Dead Air
Episodennummer: 3x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 26. Juni 2015
Erstausstrahlung D: 30. Juni 2015 (SyFy)
Drehbuch: Gregory Weidman & Geoff Tock
Regie: Larry Shaw
Hauptdarsteller: Grant Bowler als Joshua Nolan, Stephanie Leonidas als Irisa Nyira, Julie Benz als Amanda Rosewater, Tony Curran als Datak Tarr, Jaime Murray als Stahma Tarr, Jesse Rath als Alak Tarr, Anna Hopkins als Captain Jessica Rainier, Lee Tergesen als General Rahm Tak, Trenna Keating als Dr. Meh Yewll.
Gastdarsteller: James Murray als Niles Pottinger, Conrad Coates als T'evgin, Billy MacLellan als Lt. Bebe, Douglas Nyback als Deputy Frei Poole, Monica Parker als Bailey Riggs, Ray Ablack als Samir Pandey, Byron Abalos als Deputy Enriquez, Alison Burn als Casti Mother, Jason C. Paul als Tolak, Rob Archer als George, John Ambrose als John, Craig Snoyer als Paul, Nicolas Grimes als Ringo u.a.

Kurzinhalt: Der Bogen von Defiance wird gesprengt. Kurz darauf wendet sich General Rahm Tak von der Votan-Koalition über ein Hologramm an die Bewohner der Stadt, und verspricht allen Votanern sie sich auf ihre Seite schlagen Amnestie. Irisa und Berlin übernehmen die Ermittlungen, und untersuchen die Trümmerstücke in der Hoffnung, Hinweise nach den Tätern zu finden. Währenddessen erhalten Datak und Stahma neue Anweisungen von General Rahm Tak. Als dieser erfährt, dass sich ein Omec in der Stadt befindet, befiehlt er ihnen, diesen unverzüglich zu töten. Nolan und Amanda brechen indes zu einer geheimen unterirdischen Militäreinrichtung namens Arrowhead auf. Nachdem alle Waffen im Lager von Defiance zerstört wurden, hoffen sie, dort Nachschub zu finden. Als sie die Station erreichen werden sie von Niles Pottinger empfangen – der sogleich versucht, Amanda davon zu überzeugen, bei ihm zu bleiben…


Review: Episodenbild (c) SyFy Gleich zu Beginn der Folge ist es "Defiance" zum wiederholten Mal im Verlauf der dritten Staffel gelungen, mich zu überraschen. Ich hätte echt erwartet, dass man das mit dem Anschlag auf den Bogen von Defiance nun noch mindestens eine Episode lang ausdehnen würde, mit Datak und Stahma, die mit ihrem Gewissen hadern, bzw. Nolan und Amanda, die riechen, das etwas im Busch ist, und den Anschlag zu verhindern versuchen. Stattdessen gehört der Bogen noch vor dem Intro (dass sogleich auch angepasst wurde, und nun nur mehr die Überreste zeigt – diese Sorgfalt hat mir sehr gut gefallen) der Geschichte an. Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Was meinen positiven Eindruck dieser Wendung dabei aber zugegebenermaßen etwas reduzierte war die Tatsache, dass die Effektszenen bei "Defiance" schon mal besser waren, und ich die Explosion selbst jetzt nicht übermäßig getrickst fand. Gerade auch bei einem derartigen Moment hätte ich es schön gefunden, wenn man noch etwas mehr Zeit und Geld investiert hätte – denn so war die Computer-Herkunft dieser Szene leider doch etwas gar offensichtlich.

Von diesem Kritikpunkt abgesehen war ich aber auch von "Tote Luft" wieder sehr angetan, bzw. positiv überrascht. "Defiance" ist nicht nur auf dem besten Weg, von einem "guilty pleasure" zu einem Pflichttermin für Genre-Fans zu werden, sondern momentan ist die dritte Staffel auf Kurs, zu einer der besten Staffeln aller Serien die ich bislang gereviewt habe zu werden. Aber gut, noch ist es nicht soweit, und obwohl die dritte Staffel mittlerweile auch schon wieder vier Episoden alt ist, traue ich dem Frieden nach wie vor nicht, und rechne von Woche zu Woche auf einen Qualitätseinbruch – der jedoch auch bei "Tote Luft" wieder ausgeblieben ist. Zu verdanken war dies in erster Linie der Geschichte rund um Niles Pottinger. Ich konnte die Figur zwar noch nie leiden, war aber doch etwas vor den Kopf gestoßen, als dieser zwischen den Staffeln scheinbar sehr unzeremoniell entfernt wurde. Hier kehrt er nun nicht einfach nur zurück, sondern vielmehr schließt man die Geschichte zwischen ihm und Amanda hier sogleich auch ab. Auch hier gilt wieder: in der dritten Staffel macht "Defiance" Nägel mit Köpfen, und dehnt derartige Entwicklungen nicht über mehrere Episoden hinweg aus. Und eben diese neue Angewohnheit der Serie gefällt mir wirklich ungemein gut. Aber auch davon abgesehen konnte mir die Konfrontation zwischen Niles und Amanda sehr gut gefallen – vor allem auch, da letztere am Ende eben doch die Bedürfnisse von Defiance gegenüber ihren persönlichen Rachegelüsten hintanstellt – was ein sehr menschlicher Moment war, und die Figur zugleich aber auch wieder in einem angenehm ambivalenten Licht erscheinen ließ. Schwarz/Weiß-Farben haben bei "Defiance" jedenfalls spätestens in der dritten Staffel ausgedient.

Episodenbild (c) SyFy Einen weiteren Beweis dafür gibt es bei Irisa und Berlin. In vielen anderen (früheren) Serien hätten sich die beiden im Verlauf ihrer Ermittlungen zusammengerauft. Die letzte Szene vermittelt jedoch – sofern ich diese nicht falsch interpretiert habe – ein ganz anderes Bild, scheint Berlin sie doch vielmehr im Stich und mit ihrem Anfall am Boden liegend zurückzulassen (es wäre auch möglich, dass die nächste Episode aufklärt, dass sie vielmehr losgelaufen ist, um den Doc zu holen; aber angesichts der bisher sehr düster verlaufenden dritten Staffel gehe ich mal eher nicht davon aus). Und auch die Handlung rund um Stahmas Attentat auf T'evgin verläuft weder so wie von ihr geplant noch wie von mir erwartet. So zieht sie dieses einerseits – unter vollem Körpereinsatz – durch, andererseits stellt sich jedoch heraus, dass die Omec scheinbar alles andere als leicht zu töten sind. Es wird interessant sein, zu sehen, wie sich dieser Handlungsstrang weiter entwickeln wird. Und auch mit den Kopfschmerzen bzw. Anfällen von Nolan und Irisa, die mit ihrer Zeit in der Gefrierkapsel des Votan-Schiffes zusammenzuhängen schien, konnte "Defiance" mein Interesse an der nächsten Folge wecken. Ob der von mir nach wie vor erwartete Absturz dort dann "endlich" eintritt?

Fazit: Woran auch immer es liegt, aber "Defiance" hat gerade echt 'nen Lauf. Die vierte Episode der vierten Staffel bringt die vierte Episode in Folge, die mir sehr gut gefallen konnte. Der absolute Höhepunkt war dabei natürlich, wie die Story rund um Amanda und Niles Pottinger zu einem packenden – und schonungslosen – Abschluss geführt wurde. Dabei wurde auch am bisherigen, überwiegend düsteren Eindruck der aktuellen Staffel – weiterhin festgehalten. Überrascht hat mich auch die Zerstörung des Bogens gleich zu Beginn, der Ablauf von Stahmas Giftanschlag auf den Omec, sowie die letzte Szene, in der Berlin Irisa scheinbar ohne mit der Wimper zu zucken zurücklässt. Nennenswerte Kritikpunkte konnte zumindest ich keine ausmachen. Einzig die Explosion des Bogens hätte etwas besser getrickst sein können. Davon abgesehen bot auch "Tote Luft" wieder sehr gute SF-Unterhaltung. Wenn das tatsächlich so weitergeht, schickt sich "Defiance" an, mit Season 3 eine der besten TV-Staffeln abzuliefern, die mir bislang untergekommen sind.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 SyFy)




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