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Defiance - 3x02: Die letzten Einhörner Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: The World We Seize
Episodennummer: 3x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 12. Juni 2015
Erstausstrahlung D: 16. Juni 2015 (SyFy)
Drehbuch: Kevin Murphy
Regie: Michael Nankin
Hauptdarsteller: Grant Bowler als Joshua Nolan, Stephanie Leonidas als Irisa Nyira, Julie Benz als Amanda Rosewater, Tony Curran als Datak Tarr, Jaime Murray als Stahma Tarr, Jesse Rath als Alak Tarr, Anna Hopkins als Captain Jessica Rainier, Lee Tergesen als General Rahm Tak, Trenna Keating als Dr. Meh Yewll.
Gastdarsteller: Linda Hamilton als Pilar McCawley, Graham Greene als Rafe McCawley, Conrad Coates als T'evgin, Nichole Galicia als Kindzi, Douglas Nyback als Frei Poole, Robert Joy als Yengi Ksaruko, Percy Hynes White als Monguno Ksaruko, Billy MacLellan als Bebe, Monica Parker als Bailey Riggs, Gilles Savard als Lambert, Clint Butler als V.C. Soldier u.a.

Kurzinhalt: Amanda, Nolan und Irisa bringen die verletzte Omec-Frau, die von Amanda in den Minen angeschossen wurde, nach Defiance. Zuerst schreckt Doc Yewll vor dem Wesen zurück und weigert sich, sie zu behandeln, doch Amanda und Nolan zwingen sie dazu, ihr bestes zu versuchen, um sie zu heilen. Kurz darauf erreicht der Vater der verletzten Omec-Frau die Stadt. Amanda schlägt ihm einen Handel vor: Sie erklären sich dazu bereit, seine Tochter unbeschadet freizulassen, wenn er ihnen dafür etwas von dem Gulanite, dass er in der Mine abbaut, überlässt – ist Defiance doch angesichts der zu Neige gehenden Energiereserven wie einen Bissen Brot angewiesen. T'evgin stimmt zu – doch als seine Tochter in der Gefangenschaft einen castithanischen Jungen tötet, der sie provoziert hat, wird die Angelegenheit kompliziert. Währenddessen sind Pilar und Alak nach wie vor auf der Flucht vor der Votan-Koalition. In einem Wohnwagen könnten sie sich häuslich einrichten – doch dieser ist bereits besetzt. Und ein paar Kilometer weiter verrät General Rahm Tak Datak und Stahma seine Pläne für Defiance – und welche Rolle sie darin spielen…


Review: Episodenbild (c) SyFy Ja sagt's amal, was ist denn hier los? Bereits die erste Folge der neuen Staffel hatte mir ja schon sehr gut gefallen – aber "Die letzten Einhörner" setzte da in meinen Augen sogar nochmal eins drauf. Zugegeben, im Vergleich zu "Die Welt, die wir erobern" mögen "Die letzten Einhörner" die ganz großen Schocker gefehlt haben, zumindest was den Tod langjähriger Figuren betrifft. Dies wurde jedoch in meinen Augen durch eine noch einmal düsterere Grundstimmung mehr als kompensiert. Das beginnt schon bei der Tatsache, dass nach dem ersten Drittel doch tatsächlich ein Kind dran glauben muss! So etwas hätte es vor 10-20 Jahren im Fernsehen einfach nicht gegeben – und selbst in unserer heutigen Zeit hätte ich es von einer Serie wie "Defiance" nicht erwartet. Sehr hart auch jener Moment, wo Pilar die beiden Menschen im Wohnwagen ausschaltet – einfach nur deshalb, da sie ihr im Weg sind, bzw. sie ihre Behausung haben will. Doch damit nicht genug: Wirklich bedrückend und erschütternd war dann jene Szene, wo Nolan und Amanda Doc Yewll festhalten und ihr gegen ihren Willen ein Stück Haut herausschneiden. Von Nolans kaltblütiger Ermordung des Castithaners am Ende ganz zu schweigen.

Was dabei für mich so besonders hervorsticht, dass bei "Die letzten Einhörner", im Vergleich zur vorangegangenen Episode, diese Gewalt und diese problematischen, düsteren Szenen nicht etwa auf die "Bösen", also das Votan-Kollektiv, oder die Außerirdischen generell zurückgeht, sondern vielmehr auf unsere "Helden", auf die Menschen – entweder direkt oder indirekt. So warnt sie Doc Yewll (die auch in dieser Folge wieder mal einige der besten Sprüche abbekam, wie z.B. "An optimist would say she's half alive.") ausdrücklich davor, die Omec-Frau zu behandeln, doch aufgrund einer Mischung aus Ignoranz und verzerrter Prioritätensetzung (scheint für sie doch die Energiegewinnung für Defiance – und damit das kurzfristige Wohl der Stadt – wichtiger zu sein als die Gefahr, welche sie für die Stadt darstellt – von allfälligen langfristigen Auswirkungen ganz zu schweigen; hier lässt sich eine schöne Umwelt-Message hineininterpretieren, wenn man will) werden ihre Warnungen in den Wind geschlagen. Generell erschreckt es, wie weit Nolan und Amanda zu gehen bereit sind, um mit den Omec einen Deal auszuhandeln. Und während man die Attacke auf Doc Yewll wenn man unbedingt will vielleicht noch mit ihrer Notlage erklären könnte (und selbst da tue ich mir schon schwer), aber spätestens für Nolans Ermordung des Vaters des getöteten Jungen gibt es absolut keine Entschuldigung mehr. Hier werden die Menschen bzw. unsere Helden aus den ersten beiden Staffeln auf einmal sehr düster und zwielichtig dargestellt – und eben diese Veränderung gefällt mir ungemein gut.

Episodenbild (c) SyFy Interessant auch, dass Nolans Entwicklung zu mehr Härte und Skrupellosigkeit an einem Punkt kommt, an dem Irisa – nach ihren Taten in der 2. Staffel – Gewalt abgeschworen zu haben scheint; und sich somit in die genau entgegengesetzte Richtung bewegt. Die Szene als sie den Castithaner konfrontiert ("You're not a killer. You don't know what it's like. What killing does to you. I don't want you to know."), und Nolan ihn schließlich erschießt, war ungemein eindringlich, und von Stephanie Leonidas absolut phantastisch gespielt. Man darf annehmen, dass die Art und Weise, wie ihre Charakterentwicklungen auseinanderklaffen, früher oder später eine Kluft zwischen ihnen erzeugen wird. Großartig war auch die abschließende Szene der Folge, die mit einer absolut phantastischen Coverversion von Queens "You're my best friend" unterlegt wurde. Für mich nach dem Finale der Episode "Gefährliche Tricks" aus der ersten Staffel der bisher wirkungsvollste und beste Gänsehaut-Moment der Serie. Mein einziger Kritikpunkt ist die Offenbarung am Ende, dass die Omec die Menschen belogen haben. Hier hätte ich es einfach vorgezogen, wenn man sich das für einen späteren Zeitpunkt aufgehoben und die Karten nicht schon so früh auf den Tisch gelegt hätte. Davon abgesehen hat mich diese Episode aber wirklich umgehauen.

Fazit: Nachdem ich von "Die Welt, die wir erobern" schon sehr angetan war, hatte ich es "Defiance" eigentlich nicht mehr zugetraut, da noch einmal eins draufzusetzen – aber mit "Die letzten Einhörner" haben sie in meinen Augen genau das gemacht. Am besten gefiel mir dabei die nach wie vor ungemein düstere Grundstimmung, welche die Serie in der 3. Staffel bislang verströmt, und die in dieser Folge in erster Linie von den fragwürdigen Taten unserer Helden ausging. Vor allem auch letzteres stellte für mich eine wesentliche Stärke der Episode dar. Bislang war "Defiance" zwar auch schon immer bemüht, mutiger und kantiger zu sein – aber bisher blieb es dabei in meinen Augen eben zumeist beim Versuchen, weil die letzte Konsequenz gefehlt hat. Nicht so hier, wo es gleich mehrere harte Szenen gab, bei denen sich vor allem die Menschen mit ihrer Kompromisslosigkeit hervortaten. Durch Irisas neu entdeckten Pazifismus ergab sich hier auch ein netter Kontrast. Dementsprechend fand ich vor allem auch die letzte Szene mit dem Castithaner der sie bedroht absolut hervorragend. Perfekt inszeniert und von Stephanie Leonidas hervorragend gespielt. Die gänsehauterzeugende Coverversion von Queens "You're My Best Friend" komplettierte dann schließlich meinen Gesamteindruck, dass es sich bei "Die letzten Einhörner" um eine der bisher allerbesten Episoden der Serie handelte; lediglich "Gefährliche Tricks" aus der ersten Staffel konnte mir ähnlich gut gefallen. Jedenfalls: Mit dem Doppelschlag mit "Die Welt, die wir erobern" und "Die letzten Einhörner" ist es Defiance wirklich gelungen, mich umzuhauen und extrem positiv zu überraschen. Bleibt nur die Frage, ob es dem Rest der Staffel gelingen wird, daran anzuknüpfen.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 SyFy)




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