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Das Schiff in der Flasche Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Ship in a Bottle
Episodennummer: 6x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 25. Januar 1993
Erstausstrahlung BRD: 02. Juni 1994
Drehbuch: René Echevarria
Regie: Alexander Singer
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data.
Gastdarsteller: Daniel Davis als James Moriarty, Stephanie Beacham als Regina Bartholomew, Dwight Schultz als Reginald Barclay, Clement von Franckenstein als Gentleman, Majel Barrett als Computer Voice u.a.

Kurzinhalt: Data und Geordi spielen wieder Sherlock Holmes und Dr. Watson, als das Holodeck ein seltsames Fehlverhalten zeigt. Sie beauftragen daraufhin Lieutenant Barclay damit, sich die Sache anzusehen. Dieser startet unbewusst Moriarty's Programm, dass die ganze Zeit über im Holodeck gespeichert war. Reginald weiß offenbar nicht, was sich damals zugetragen hat, und staunt nicht schlecht, als er erkennt, dass sich Moriarty seiner selbst bewusst ist. Dieser verlangt zudem, den Captain zu sprechen, um diesen an sein damals gegebenes Versprechen, nach einem Weg zu suchen, Moriarty die "Flucht" in die reale Welt zu ermöglichen. Zerknirscht muss ihm Picard mitteilen, dass sie keine Fortschritte gemacht haben. Nach all ihren bisherigen Erkenntnissen ist es schlicht unmöglich, dass eine auf dem Holodeck geschaffene Figur die Barriere in die wirkliche Welt überschreiten kann. Da überrascht der Professor alle Anwesenden, als er plötzlich über die Schwelle des Holodecks schreitet – und sich trotzdem nicht in Luft auflöst. Während Data, Geordi und Reg herauszufinden versuchen, wie ihm dies gelungen ist, bittet Moriarty den Captain um einen Gefallen: Nun da ihm die Flucht in die Wirklichkeit gelungen ist, wünscht sich der Professor das gleiche für seine Lebensgefährtin, die Gräfin Bartholomew. Und um den Captain beim Versuch, eine Methode zu finden, sie ebenfalls in die Wirklichkeit zu holen, ausreichend zu motivieren, übernimmt der Professor das Kommando über die Enterprise…

Denkwürdige Zitate: "Cogito ergo sum. I think, therefore I am."
(Moriarty vollbringt – scheinbar – ein Wunder.)

"Professor, I feel it necessary to point out that criminal behaviour is as unacceptable in the twenty fourth century as it was in the nineteenth. And much harder to get away with."
(Picard redet Moriarty ins Gewissen.)

"We're going to try to transport this chair off the holodeck first. We didn't want to try it on the Countess until we were sure it would work."
"How thoughtful."
(Das ist in der Tat sehr aufmerksam von Barclay.)

"I'm afraid I can't do that."
(Zufall, oder eine bewusste Anspielung auf "2001: Odyssee im Weltraum"?)

"I've come here to prevail upon your intelligence and your insight."
"But not, apparently, my humility."
(Gut beobachtet, Gräfin!)

Review: Episodenbild (c) CBS "Das Schiff in der Flasche" ist grundsätzlich ja durchaus eine gelungene, unterhaltsame Folge – aber es gab doch auch ein paar Dinge, die mich gestört haben. Das beginnt schon bei Reginald Barclay. Der ist mittlerweile einige Jahre auf der Enterprise, hat selbst schon viel Zeit im Holodeck verbracht, scheint sich für das Thema zu interessieren, und da er von Geordi und Data gerufen wird, um sich die Fehlfunktion anzusehen, gehe ich davon aus, dass es sich bei ihm bis zu einem gewissen Grad um einen Experten – um den "go-to guy" in Sachen Holodeck – handelt. Und da soll ich wirklich glauben, dass er von der Moriarty-Episode noch nie etwas gehört hat? Das fällt mir dann doch schwer zu glauben. Die Wahrheit dahinter ist natürlich: Barclay durfte darüber deshalb nichts wissen, damit Moriarty ihm gegenüber die ganze Geschichte noch einmal aufrollen kann – was weniger zu seinem Nutzen ist, als vielmehr zum Nutzen des Zuschauers, der entweder die damalige Folge nicht gesehen oder sie in der Zwischenzeit schon wieder vergessen hat. Und auch wenn ich die Aufrollung der damaligen Ereignisse etwas zu ausgedehnt fand, ist das grundsätzlich ja verständlich, und jetzt nicht von vornherein negativ. Aber: Hätte man nicht einen anderen Weg finden können, als Reg – der sich ja angeblich so gut mit Holodecks auskennt – wie einen unwissenden Trottel dastehen zu lassen?

Stutzig machte mich auch die Forschungsmission der Enterprise. Da kollidieren zwei Planeten – und daraus soll eine Sonne entstehen? Ich bin allerdings kein Astronom, und will es daher auch nicht als Blödsinn abtun – aber mir erschien es halt seltsam. Der mit Abstand größte Kritikpunkt ist aber natürlich, dass es doch sehr unplausibel erscheint, dass es Moriarty gelungen sein soll, eine derart lebensechte Simulation der Enterprise – mitsamt ihrer Besatzung (und deren Persönlichkeit) sowie dem aktuellen "Szenario" rund um den Zusammenstoß der Planeten – zu programmieren. Es ist ja grundsätzlich eine nette Idee, und eine herrliche Wendung – aber zu viel Nachdenken darüber darf man leider nicht. Von diesen Kritikpunkten abgesehen ist "Das Schiff in der Flasche" aber eine launige Fortsetzung von "Sherlock Data Holmes", die alleine schon deshalb hervorsticht, weil es sich um eine direkte Fortsetzung einer früheren Episode handelt. Etwas, dass TNG in der Vergangenheit selten bis nie gemacht hat. Als so ziemlich einziges Beispiel lässt sich der Worf-Handlungsstrang rund um seine Fehde mit Duras ins Feld führen – aber selbst dort wurde nur ein Teil der Handlung von einer Episode in die nächste getragen, während die Haupthandlung davon recht eigenständig war. Zudem lag dort niemals auch nur ansatzweise ein ähnlich großer Zeitraum zwischen den beiden Abenteuern. Insofern macht "Das Schiff in der Flasche" wieder mal deutlich, dass man was fortlaufende Handlungen bzw. den Bezug auf frühere Episoden betrifft, im weiteren Verlauf der Serie immer mutiger und probierfreudiger wurde – und als jemand, der solche Rückgriffe auf die etablierte Kontinuität, oder gar eine epische, fortlaufende Geschichte sehr schätzt, finde ich diese Entwicklung natürlich sehr positiv.

Episodenbild (c) CBS Nett fand ich es zudem, Data endlich wieder in seiner Rolle als Sherlock Holmes sehen zu können. Die Gräfin war zudem mit Stephanie Beacham, die eine überaus charmante Performance zeigt, wunderbar besetzt. In erster Linie gehört die Episode aber natürlich wieder Daniel Davis als Moriarty, der neuerlich eine wundervolle Leistung in der Rolle zeigt. Wenn man erfährt, dass er die vergangenen Jahre quasi bei bewusst sein war, oder auch bei seinem Plädoyer nach einem Leben in Freiheit, kommt man trotz der nachfolgenden Offenbarung rund um seine kriminellen Aktivitäten nicht umhin, mit ihm mitzufühlen und zu sympathisieren. Schön fand ich auch, wie Picard an sein früheres Versprechen erinnert hat, und man nun wirklich versucht, dieses in die Tat umzusetzen. Der Trick, den der Captain am Ende mit Hilfe von Data und Barclay anwendet – und wo sie Moriarty quasi mit seinen eigenen Waffen schlagen – war auch sehr nett. Zudem gefällt mir der versöhnliche Ausgang des Geschehens. Man mag dem Professor nicht so geholfen haben, wie er das wollte, aber dennoch hat er nun seinen eigenen kleinen Kosmos, in dem er den Rest seines Lebens – eine natürliche Lebensspanne vorausgesetzt – verbringen kann. Das Tüpfelchen auf dem "i" ist dann die Idee am Ende, ob das Leben nicht auch vielleicht nur eine große Simulation sein könnte – womit man übrigens auch einem der populärsten Verwendungen dieser Grundidee, nämlich "Matrix", gleich mehrere Jahre voraus war.

Fazit: Dass "Das Schiff in der Flasche" die Fortsetzung einer früheren Episode ist – die noch dazu mittlerweile mehrere Staffeln zurück liegt – ist für sich genommen schon ungewöhnlich (und positiv). Generell habe ich mich über die Rückkehr von Professor Moriarty sehr gefreut, und wertete dies die Episode für mich ungemein auf. Einerseits, da ein solcher Rückgriff auf die Kontinuitäts damals eben noch eher Seltenheitswert hatte, und andererseits, da ich sowohl die Figur als auch die schauspielerische Leistung von Daniel Davis sehr gelungen fand. Etwas schade fand ich hingegen, dass die moralischen Überlegungen – z.B. rund um die Frage, inwiefern die Crew der Enterprise dem von ihnen (wenn auch unbeabsichtigt) geschaffenen Lebens in der Pflicht stehen – gegenüber des (wenn auch bei der Erstsichtung durchaus überraschenden und effektiven) Plot-Twists und Moriartys ausgeklügeltem Plan in den Hintergrund gerät. Etwas unplausibel erschien mir auch, dass just Holodeck-Experte Barclay die Geschichte rund um Moriarty angeblich nicht kennen soll (damit sie ihm – und damit auch den Zuschauern – erklärt werden kann). Vor allem aber erscheint es natürlich sehr unplausibel, dass es Moriarty gelingen soll, eine derart glaubwürdige Nachbildung der Enterprise und ihrer Besatzung zu programmieren. Sieht man über die etwas konstruierte Ausgangssituation hinweg, und kann sich darauf einlassen, lässt sich mit "Das Schiff in der Flasche" aber durchaus Spaß haben. An den Vorgänger "Sherlock Data Holmes" kommt sie in meinen Augen jedoch nicht ganz heran.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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