Kurzinhalt:
Die Cardassianer nehmen ein Sensorgitter in Betrieb, dass die Bewegungsfreiheit der Rebellen stark einschränkt. Doch auch von diesem Rückschlag lässt sich der bajoranische Widerstand nicht entmutigen. Über die nächsten zehn Jahre feiern sie einen Erfolg nach dem anderen. Auch Kira Nerys spielt dabei bei der einen oder anderen Mission eine entscheidende Rolle – nicht wissen, dass Gul Dukat seine schützende Hand über sie hält. Odo entschließt sich indes dazu, die Forschungseinrichtung in der er seitdem man ihn gefunden hat festgehalten wurde, zu verlassen. Mora Pol ersucht ihn darum, dem bajoranischen Widerstand eine Nachricht zu überbringen, wie sich das Sensorgitter austricksen lässt. Odo kommt der Bitte nach, und zieht danach von einem bajoranischen Dorf zum nächsten, wo er immer wieder als Schlichter auftritt. Schließlich verschlägt es ihn nach Terok Nor, wo Dukat ihn als neuen Sicherheitschef anstellt. Als solcher verhilft er nicht nur Kira Nerys nach einem missglückten Einsatz zur Flucht von der Station, sondern hilft dem Widerstand letztendlich auch, das Sensorgitter auszuschalten. Als Dukat von diesem jüngsten erfolgreichen Angriff erfährt, ist er außer sich, und beschließt, mit besonderer Härte gegen die Rebellen vorzugehen – unwissend, dass er damit erst recht das Ende der cardassianischen Okkupation Bajors einläutet…
Review:
Der Abschluss der "Terok Nor"-Reihe hat mir schon wieder deutlich besser gefallen als der – zumindest mich – eher enttäuschende Mittelteil. Der Roman wurde dabei mit jeder Seite, wo wir der Pilotfolge von "Deep Space Nine" näher rückten, besser, da die Figuren, die zumindest mir als nicht-Überdrüber-DS9-Experte aus der Serie bekannt sind, eine immer größere und wichtigere Rolle spielten. So fand ich es sehr interessant, die letzten Monate bzw. Jahre der Okkupation aus der Sicht von u.a. Gul Dukat zu erleben, oder auch die ersten Begegnungen zwischen Kira und Odo zu verfolgen. Generell fand ich die Momente mit diesen beiden Hauptfiguren aus der Serie am interessantesten. Gerade auch die Einblicke in Odos frühes Leben haben mir dabei sehr gut gefallen. Seine ersten Erfahrungen außerhalb des Labors, wie er die ersten Bajoraner kennenlernt, sich einen Ruf als Schlichter von Streits erarbeitet, und schließlich auf der Station landet – das fand ich sehr nett beschrieben. Bei Kira fand ich vor allem den Gedanken interessant, dass sie – trotz der Tatsache, dass sie den Widerstand aktiv unterstützt – unter dem persönlichen Schutz von Dukat stand. Ich bin mir sicher, dass wurde im Verlauf der Serie eh auch mal erwähnt/offenbart, aber es ist einfach schon viel zu lange her, und meine Erinnerungen an DS9 sind bestenfalls vage. Insofern war dieser Roman eine nette Auffrischung der Vorgeschichte, ehe ich mir die Serie nun neuerlich vorknöpfe.
An den großartigen ersten Roman dieses "Terok Nor"-Dreiteilers kam jedoch auch "Dawn of the Eagles" bei mir nicht ganz heran. Dies liegt bis zu einem gewissen Grad zweifellos an meiner mangelnden Kenntnis der bzw. Erinnerung an die Serie, weshalb mir die Bedeutung der einen oder anderen Figur für den weiteren Verlauf der Geschichte nicht bewusst war. Dies gilt u.a. für Astraea und den gesamten Handlungsstrang rund um den oralianischen Weg. Im Vergleich zum Widerstandskampf gegen die Cardassianer bzw. dem Geschehen auf Terok Nor strebten diese Nebenhandlungsstränge auch noch keinem vorläufigen Höhepunkt an, da – vermeintlich – eben diese, die dann im Verlauf der Serie stattfinden, hier erstmal nur vorbereitet wurden. Das machte diese Nebenhandlungen jetzt nicht unbedingt sonderlich packend. Zudem spielte auch bei diesem Roman die Spiritualität der Bajoraner, ihr Glauben und ihre Religion, teilweise wieder eine recht große Rolle – alles Elemente, mit denen ich schon bei der Serie nichts anfangen konnte. Last but not least: Dadurch, dass der Roman zehn Jahre behandelt, entstehen durch die regelmäßigen Zeitsprünge teilweise ein paar narrative Lücken. Man bekommt halt letztendlich mehr eine Art "Best Of" des Widerstandskampfes gegen die cardassianische Okkupation geliefert, als eine fließende und flüssige Geschichte. Im Falle von "Dawn of the Eagles" konnte mich dieses "Best Of" aber wenigstens soweit ganz gut unterhalten.
Fazit:
Eingeschworene Fans von "Deep Space Nine" welche die Serie in- und auswendig kennen werden von der gesamten "Terok Nor"-Trilogie sicherlich noch einmal eine ganze Ecke begeisterter sein als meiner einer – halten sich mein Wissen über und meine Erinnerungen an die Serie doch in argen Grenzen; und ich bin mir sicher, genau deshalb zahlreiche Anspielungen nicht erkannt zu haben. Zudem litt der Roman bei mir darunter, dass mir der weitere Verlauf der Geschichte in einigen Nebenhandlungssträngen nicht bewusst ist, weshalb diese hier doch eher im Sande verlaufen. Gut gefallen hat mir in erster Linie alles rund um Dukat, Kira und Odo. Generell fand ich, dass der Roman immer packender wurde, je näher man den Ereignissen aus "Der Abgesandte" rückte. Nach dem etwas enttäuschenden "Night of the Wolves" hat mich "Dawn of the Eagles" jedenfalls gut unterhalten, und bestens auf meinen anstehenden DS9-Durchlauf vorbereitet und eingestimmt.
Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel
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