Mit: Mel Gibson, Tina Turner, Bruce Spence, Adam Cockburn, Frank Thring, Angelo Rossitto, Paul Larsson, Angry Anderson, Robert Grubb, George Spartels u.a.
Kurzinhalt:
Max verschlägt es nach Bartertown, einer belebten Siedlung, die von der eiskalten Aunty Entity und ihren Leuten beherrscht wird. Als Max mit einem ihrer Handlanger aneinandergerät, wittert Aunty ihre Chance und stößt Max nicht nur in eine Kampfarena, die Donnerkuppel, sondern auch in ein perfides Netz aus Mord und Verrat, welches ihre Machtposition in Bartertown verfestigen soll…
Review von stu:
Es ist schon bemerkenswert, wie sehr sich aller drei "Mad Max" Teile voneinander unterscheiden. Das könnten sogar unabhängige Filme sein, sie werden im Prinzip nur durch ihren Protagonisten verbunden, der aber auch jedes Mal anders in Erscheinung tritt. Milchbubi-Max wird zu Tough-Guy Max und dann zum leicht ergrauten Zottel-Max. So unterschiedlich wie diese Figur sind auch die Filme. Von einem wenig futuristischem Original zu einem wuchtigem Nachfolger zu diesem merkwürdigem Misch-Masch. Die erste Hälfte gefällt durchaus. Aufwendig, wenn auch nur sehr lose an die Vorgänger angeknüpft, gibt es einen kurzweiligen, gut gemachten Sci-Fi-Actionfilm zu sehen, dessen großes Highlight der Donnerkuppel-Fight ist. Tja, dann geht das eher in Richtung Jugendroman. Was das soll, keine Ahnung. Sieht immer noch gut aus, kommt dafür sehr merkwürdig und unpassend rüber.
Mad Mel guckt teilweise genauso verwirrt aus der Wäsche wie wohl die meisten Zuschauer, ratlos, wo wir da denn gelandet sind. Max darf kurz auch eine blöde Mütze tragen und sich als Messias, sorry, Captain Walker, feiern lassen. Unglaublich, wie der Film ab der Hälfte gnadenlos abstürzt. Das ist ja eher eine Parodie. War das die Grundidee oder wurde das mangels Einfällen einfach mal in den Raum und vor die Kamera geschmissen? Im Bezug auf die Reihe ein eher befremdlicher Cocktail aus "Peter Pan", "Herr der Fliegen" und doch irgendwie "Mad Max". Als wenn (der schwache) Steven Spielberg hier am Werk gewesen wäre. Sollte wohl ein breiteres Publikum ansprechen, dürften im Endeffekt aber nur die bisherigen Fans abschrecken. Krude zusammengewürfelt und im Vergleich zum genialen Vorgänger eher ein schlechter Witz. Handwerklich absolut in Ordnung, nur von der Geschichte so dämlich-kitschig-sinnlos zusammengezimmert, grenzt an eine Unverschämtheit. Kaum zu glauben nach den ersten 40 Minuten, da war noch einiges möglich. Dann wird es nur noch peinlich. Zum Schluss gibt es etwas mehr taugliche Action, die aber eher wie ein billiger Aufguss aus dem großartigen Schlussspurt von Teil 2 wirkt. Wer nach dem ersten Drittel abschaltet, dürfte einen recht guten Film in Erinnerung behalten. Wer das nicht macht, ist selbst schuld. Aber wer macht das schon? Schade, wie der mutige Zuschauer ab dann veräppelt wird.
Fazit:
Eine im Ansatz nicht, dafür im Resultat extrem, überflüssige Fortsetzung, die in einem kaum vorstellbaren Ausmaß gegen die Wand gefahren wird. Handwerklich gut, hin oder her, das ist eigentlich eine Frechheit. Wenn Tina Turner im Abspann "We don't need another hero" trällert, klingt das schon nach Sarkasmus. Doch, wäre schön gewesen, aber gab es ja nicht.