Inhalt:
Jason Hincks ist nach eigenen Aussagen ein vernünftiger Mensch, der stets auf das Wohl seiner Kunden – die übrigens aus allen Gesellschaftsschichten stammen – bedacht ist. So probiert er zunächst das in der Werkstatt hergestellte Crystal Meth selbst, schließlich muss es ja einer gewissen Qualität entsprechen. Da Jason Hincks ein sehr vernünftiger Mensch ist, übertreibt er den Konsum nie, stellt bei seinen Kunden keine Fragen und hält sich auch sonst aus allem heraus. Gewisse Grenzen sollte man einfach nicht überschreiten. Eines Abends klopft jedoch Martin Prey mit seiner Freundin Sarah an Jasons Tür. Völlig verängstigt und kraftlos landen die beiden auf einem versifften Sofa. Martin bittet Jason um Hilfe, Jason soll Sarah Aufputschmittel geben, damit sie wieder genügend Kraft hat, um die Flucht anzutreten. Doch die Verfolger sind Martin und Sarah bereits auf den Fersen und klingeln alsbald ebenfalls an Jasons Haustür. Mit der Angst im Nacken aufzufliegen, tritt Jason nun gemeinsam mit Martin und Sarah die Flucht an und wird dabei in den Abgrund aus Mord, Experimenten und zahlreichen Geheimnissen um das kleine Städtchen Porterville hinabgerissen…
Review:
Hinter "Darkside Park 13 – Augen der Nacht" steckt eine völlig andere Geschichte als zunächst dem Titel nach vermutetet werden kann. So findet sich der Hörer nach wenigen Minuten mitten in einer Verfolgungsjagd abseits von irgendwelchen Kühlschränken wieder. Doch zunächst wird die Geschichte sehr charmant von Jason Hincks eingeleitet, der, vernünftig wie er ist, auch den Hörer in seine Erzählung mit einbezieht, während er gerade in seiner Werkstatt freudig am Bunsenbrenner neue chemische Drogen herstellt. Während Jason Hincks aus seiner Vergangenheit berichtet und einen Kunden abfertigt, wird beim Hörer der Eindruck erweckt, dass Jason anders als manch anderer Dealer ein Quäntchen mehr Intelligenz besitzt. So bedient er nicht die typischen Klischees aus Film und Fernsehen. Kein Wunder, denn Jason Hincks ist, wie er selber immer wieder sagt, eine sehr vernünftige Person. Doch der Schein trügt, da mit vorlaufender Geschichte auch der Vernunftpegel deutlich sinkt und Jason unüberlegt handelt. Seine anfängliche Einstellung zu Drogen – nur testen zur Qualitätskontrolle – wird schnell über den Haufen geworfen. Womit die ohnehin schon schweißtreibende Cobra-11-Verfolgung noch den Bahnhof-Zoo-Stempel aufgedrückt bekommt.
Darüber hinaus beinhaltet "Darkside Park 13 – Augen der Nacht" keine weiteren Informationen, welche dem Hörer helfen könnten, hinter das Geheimnis des Darkside Parks zu gelangen. Dennoch ist die Episode nicht umsonst gewesen. Allein wegen der grausamen Überraschung zum Ende hin hat diese Folge ihre Berechtigung ein Teil der Serie zu sein. Nur war diese Überraschung für meinen Geschmack deutlich zu unangenehm, weshalb es nicht schlimm war, dass die von mir so heiß erwünschte inszenierte Lesung nicht vorhanden war. Auch Jan-David Rönfeldt als Jason Hincks trägt in gewisser Weise zu dieser Gänsehaut am Ende bei. Allerdings gehört er nicht zu den besseren Sprechern dieser Serie, da seine Leistung in "Darkside Park 13 – Augen der Nacht" eher einem Auf und Ab gleichen. So erklingt seine Stimme zu Beginn eher gepresst aus den Lautsprechern mit zu lang andauernden Sprechpausen. Driftet dann aber immer wieder durch gedankenverlorene Momente in die Melancholie oder ins Mitleid ab, was die Stimme deutlich weicher und angenehmer ertönen lässt. Zum Ende dieser actiongeladenen Episode bringt Rönfeldt etwas Schwung in die Stimme. Vielleicht liegt es daran, dass in einem gewissen Zustand ihm der Charakter des Jason Hincks eher entspricht, wie man auch seiner Synchronsprecherkartei entnehmen kann: Snoop Dogg, Ludacris, etc. Nichtsdestotrotz ist die Episode gut anzuhören.
Fazit:
"Darkside Park 13 – Augen der Nacht" ist die etwas über den Durchschnitt liegende Auftaktsepisode zur dritten Staffel des geheimnisumwobenen Darkside Parks. Anders als in den vorangegangen zwölf Folgen erwartet den Hörer eine eher schweißtreibende als spannende Verfolgungsjagd ganz abseits von Kühlschränken und weißen Gestalten im Dunkeln. Dies ist womöglich auch der Grund, weshalb keine weiteren Informationen zur Lösung des Rätsels preisgegeben werden. Stattdessen erlebt der Hörer durch den stimmlich ausgebremsten Jan-David Rönfeldt grausame Ereignisse, die womöglich den weiteren Gesamtverlauf stark beeinflussen werden.
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Bettina Schwarzkopf
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