Mit: Mel Gibson, Bruce Spence, Michael Preston, Max Phipps, Vernon Wells, Kjell Nilsson, Emil Minty, Virginia Hey, William Zappa u.a.
Kurzinhalt:
Ex-Cop Max begegnet im Niemandsland Australiens einer Gruppe von Menschen, die sich in einer Anlage verschanzt haben und von der sadistischen Gang des brutalen Humungus belagert werden. Humungus ist hinter dem Benzin der Gruppe her, denn Benzin ist der Zukunft ein rares Gut, wer es besitzt, beherrscht die Straßen. Max schließt sich den Benzinbesitzern an, um sich selbst ein paar Gallonen zu verdienen und gerät somit in einen ungleichen Kampf…
Review von stu:
Das ist wohl mal ein Sequel nach Maß. Ließ der erste "Mad Max" noch diesen apokalyptischen, wilden Sci-Fi-Stil vermissen, legt die Fortsetzung in diesem Punkt so richtig los. In jedem Punkt wurde nachgebessert, teilweise multipliziert. Eigentlich ein ganz anderer Film. Oft ist das eher negativ, hier das Beste, was Mel Gibson, George Miller und dem Filmfan passieren konnte. Hauptfigur, Setting, Stimmung, Action, alles ganz anders...und viel besser! Dem zu Grunde liegt natürlich die Vorlage, in der wir den lieben Max zum bösen Rächer mutieren sahen. Seine Rache hatte er, nun ist er von Beginn an der abgewichsten Haudegen, der sich von niemand ans Bein pinkeln lässt. Die Zukunft ist staubiger und hoffnungsloser, als wären nochmal 50 Jahre vergangen. Kein Vergleich zum Vorgänger, jetzt regiert endgültig nur noch Chaos, Gewalt und Anarchie.
War Teil eins nur in Ansätzen als Zukunftsvision zu erkennen, ist das hier ein Spielplatz für Freaks und post-apokalyptische Missgeburten. Mit enorm viel Drive, Action, Stimmung, kreativen Einfällen und wohl dosiertem Humor glänzt "Mad Max 2" als ein Paradebeispiel für sein Genre und, schon fast unnatürlich, für eine Fortsetzung. Da ist einfach alles drin, was ein solcher Film haben sollte. Perfekt inszeniert, von vorne bis hinten. Die Ausstattung ist liebevoll, passend und leicht schrullig, die Kostüme schon bald mutig. Irgendwo zwischen Bondage-Club und Steinzeit, wirkt trotzdem nicht albern, einfach cool. Der böse Gangleader diente wohl als Vorlage für den "neuen" Jason Vorhees, wenn da keine Parallelen ersichtlich sind… aber bestimmt purer Zufall. Mad Mel hat sich optisch in der kurzen Zeit erstaunlich entwickelt. Der etwas bubige Look von vor zwei Jahren gehört der Vergangenheit an, ein echter Kerl mit enormem Charisma, dem die Rolle als ruppiger Lone-Ranger mit dem Herz am rechten Fleck noch besser passt als das Lederoutfit.
Fazit:
In Sachen Action ist "Mad Max 2", für seinen Jahrgang, das Maß der Dinge. Da geht ordentlich was ab und es wird großartig eingefangen. Allein das Finale ist an Rasanz kaum zu übertreffen, selbst heutige Actionfilme sehen da ganz blass aus. Echte Stunts, echte Explosionen, echte Autos, Trucks und andere Fahrzeuge machen richtig Bambule, wo heute nur noch Mouseclicks Abhilfe schaffen können. Wie traurig, das wir heute 30 Jahre zurückblicken müssen, um wirklich gute Actionszenen sehen zu können. Back to the roots, bitte schnell, denn "Mad Max 2" ist ein grandioses, fantasievolles Fest, zeitlos großartig. Ein absoluter Klassiker, an dem sich viele Filme mal ein Beispiel nehmen sollten.