A GEEKs LiFE #34: Bericht zur "Game of Thrones"-Ausstellung in Berlin
Westeros einmal hautnah erlebenKategorie: Kolumnen - Autor: M. Spieler | C. Siegel - Datum: Freitag, 22 Mai 2015
Nach ihrer Eröffnung im letzten Jahr fand die "Game of Thrones"-Ausstellung heuer zum ersten Mal ihren Weg nach Deutschland. Vom 13. bis 17. Mai luden HBO und Sky in der Arena Berlin zur GoT-Exhibition – und wir waren für euch vor Ort! In dieser Kolumne findet ihr sowohl einen Bericht vom exklusiven Pre-Opening-Event am 12. Mai, als auch einen Erlebnisbericht von der Ausstellung selbst.
Eventbericht zur Pre-Opening-Veranstaltung:
Am 12. Mai war es endlich so weit. In Berlin ging die Game-of-Thrones-Ausstellung "#GoTExhibit" an den Start und zur Eröffnung für geladene Gäste, kamen zwei der Stars der Serie. Liam Cunningham (Davos Seaworth) und – unser Deutscher in der Serie – Tom Wlaschiha (Jaqen H'ghar) ergaben sich dem Blitzlichtgewitter und gingen dann noch selbst über die Ausstellung. Freilich nahmen sie auch im Centerpiece – einer Replik des Eisernen Throns – gerne mal Platz. Beide erzählten kurz von den Dreharbeiten und waren wirklich gut drauf. Cunningham war charmant und witzig. Natürlich war es auch Gelegenheit für HBO und Sky, sich ein bisschen selbst zu feiern und etwas auf den Putz zu hauen, wie erfolgreich das Produkt "Game of Thrones" weltweit sei, was nicht zuletzt an gebrochenen Rekorden im TV-Geschäft liegt. Auf einen speziellen Rekord wollten sie dann aber doch lieber nicht eingehen. ;-)
Die Ausstellung bestand aus zwei Teilen. Zum einen waren etliche Requisiten und Kostüme – fein säuberlich nach Familie gruppiert – ausgestellt und ein wahres Fest fürs Auge. Mir hatte es insbesondere das Kleid von Melisandre angetan, die Drachenminiatur und die Schwerter. Leider war es das dann auch schon fast, denn so wahnsinnig groß war die Ausstellungsfläche jetzt nicht. Ich hätte mir persönlich mal ein mehr oder weniger komplettes Set gewünscht, oder mehr Requisiten, aber das ist für eine Tour, die in drei Tagen auf- und wieder abgebaut werden muss, um zum nächsten Ort zu reisen (es sind übrigens mehrere Flugzeugladungen), nicht machbar. Vielleicht bekommt die GoT-Exhibition nach Drehende ja ein festes zu Hause, wie die WB-Studiotour zu Harry Potter in London und ihre Kopie im Universal-Theme-Park in Orlando. Wäre auf jeden Fall einen Besuch wert.
Zum Anderen gab es – wie auch schon bei der GoT-Exhibition im März 2014 in Stockholm – "Mitmach-Attraktionen". Natürlich kann man sich in die Schlange stellen, um sich auf dem Eisernen Thron fotografieren zu lassen (was ich tat), das Schwert vom Berg in die Hand nehmen und posieren, sich von einem Drachen zu Asche verbrennen (siehe Video) oder von einem White Walker blaue Photoshop-Augen verpassen lassen (siehe Christians Bild weiter unten). So weit so unspektakulär, aber doch ganz lustig. Die wohl beste Attraktion bleibt aber "Ascend the Wall", das es auch 2014 schon gab. In einen Fahrstuhlkäfig gesperrt, mit Kopfhörern auf den Ohren und einer Occulus Rift auf den Augen, fährt man virtuell die Mauer hoch und kann selbst erleben, was Jon Schnee gesehen hat. Dazu kommt auch noch, dass man von einem kalten Luftstrom angepustet wird. Echt gut gemacht.
Das wird sicher nicht die letzte GoT-Tour gewesen sein, so erfolgreich sie von HBO und Sky durchgeführt wurde. Die Tickets waren extrem schnell vergriffen. In Berlin war die Sammlung vom 13. bis 17. Mai, sie wird gerade nach Amsterdam transportiert und danach nach Paris. Vielleicht schafft ihr es ja noch dort. Gewinnt man keines der Tickets über die Social-Media-Kanäle von HBO NL kann man dort sogar am 31. Mai zwischen 10 und 22 Uhr ohne Ticket aufschlagen – es gilt aufgrund der begrenzten Kapazität jedoch "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst." Derzeit sind dort nur noch vier reguläre Timeslots nicht aus"verkauft"; vielleicht ist das ja was für die grenznahen NRWler. Alle Infos dazu gibt's hier.
Michael Spieler
Erlebnisbericht von der Ausstellung:
Nach der erfolgreichen Eröffnung im Jahr 2014 macht die Game of Thrones-Ausstellung heuer gleich in sieben europäischen Städten halt. Mitte Mai gastierte sie in Berlin, wo auf die Fans Kostüme, Requisiten und ein paar weitere, ganz besondere Highlights warteten. Die Karten zur Ausstellung, die gratis vergeben wurden, waren binnen weniger Stunden weg. Von 13. bis 17. Mai besuchten dann insgesamt über 11.000 Besucher die Ausstellung in der Arena Berlin – und ich war einer davon.
Wie das Leben so spielt: Ich hatte ohnehin vor, irgendwann zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten mal eine kleine Deutschland-Reise zu machen. Immerhin war ich nun schon in mehreren europäischen Städten, mehrmals in den USA, und hatte auch schon Australien besucht. Da schien es höchste Zeit zu sein, auch dem Nachbarland einmal einen Besuch abzustatten. Die Wahl fiel dabei letztendlich auf Berlin und Hamburg; da diese recht nah beieinanderliegen, machte es einfach Sinn, sie im Doppelpack abzu"reisen". Wie der Zufall so will, war ich also just zur Ausstellung in Berlin – und hatte zudem das Glück, noch Karten zu ergattern. Am Sonntag, dem 17. Mai um 10:00 Uhr war es dann schließlich so weit, und ich wartete mit rund 200 weiteren Fans darauf, in die Welt von Game of Thrones einzutauchen. Gleich nach dem Einlass wartete dann auch schon das erste Spezialangebot der Ausstellung – neben den Kostümen und Requisiten – auf uns, hatte man doch die Chance, sich vor einem Green Screen fotografieren und in einen White Walker verwandeln zu lassen. Das schaut dann so aus:
Darüber hinaus konnte man auch ein Selfie von sich mit einem White Walker schießen, sich in einem Video von Drachen brutzeln lassen (siehe Michaels Video), oder auch ein Photo machen, wie man das Schwert vom Berg in Händen hält. Eines der Herzstücke der Ausstellung war aber natürlich die Photo Opportunity rund um den Eisernen Thron, bei der sich rasch eine lange Schlange bildete. Jeder wollte einmal dort Platz nehmen und sich auf der Original-Requisite ablichten lassen. Leider waren die Lichtverhältnisse an dieser Stelle nicht besonders gut; ohne Blitzlicht war man da eher aufgeschmissen. Zudem drängte der Ausstellungsmitarbeiter angesichts der langen Schlange darauf, sich zu beeilen, und nicht mehr als ein Bild zu machen; grundsätzlich verständlich, heißt aber wohl auch, dass eines der wichtigsten Bilder von der Ausstellung beim einen oder anderen aufgrund des hohen Zeitdrucks und der schlechten Lichtverhältnisse in die Hose gehen könnte. War zumindest bei uns so. Fototechnisch deutlich freundlicher war da die Variante am Ein- und Ausgang; die war zwar nur aus Plastik und stand vor einer Sky-Wand, stand aber genau im Licht und ließ damit schöne Bilder zu. Die Schlange davor war auch längst nicht so lang, und auch Zeitdruck und/oder Fotobeschränkung gab es keine. Für uns letztendlich die bessere/lohnendere Variante.
Mein persönliches Highlight der Ausstellung war jedoch die Virtual Reality-Tour "Ascend the Wall". Die Wartezeit war zwar deutlich länger als die zwei Minuten, die der Spaß dann dauerte – war es meines Erachtens aber auch voll und ganz wert. Ausgestattet mit einem Oculus Rift-Helm, Kopfhörern sowie einem Ventilator vermittelte einem die Tour wirklich das Gefühl, die Mauer hochzufahren und sich dort umzusehen. Da neben den Augen – die natürlich mit einer 360°-Umgebung versorgt wurden – auch die Ohren (wichtig für den Gleichgewichtssinn) und mit dem Wind die anderen Sinne angesprochen wurden, wurde zumindest meinem Körper erfolgreich der Eindruck vermittelt, mit dem Aufzug hinaufzufahren und dort dann einen Blick über die Mauer hinweg zu werfen - und das, obwohl ich doch eigentlich die ganze Zeit über nur in der Kabine gestanden bin und mich in Wahrheit keinen einzigen Millimeter bewegt habe. Das war wirklich verdammt gut gemacht, ungemein realistisch, und ein echtes Erlebnis.
Von diesen Sonderattraktionen abgesehen dominierten aber natürlich in erster Linie die Kostüme und Requisiten (die von Waffen über Kronen bis hin zu Daenerys Dracheneiern reichten) die Ausstellung. Beeindruckt war ich dabei vor allem vom Detailgrad, dass sich insbesondere bei den Kostümen, wie z.B. von Melisandre, immer wieder zeigte. Gestaunt habe ich auch, als ich vor Margaerys Kleid stand, und mein Blick auf die extrem enge Taille fiel. Die Ausstellungsstücke selbst waren dabei übersichtlich in die einzelnen Häuser und/oder Schauplätze aufgeteilt. Begleitet wurde man beim Gang durch die Exhibition dabei natürlich standesgemäß mit der unverkennbaren Musik von Ramin Djawadi, die für die nötige "Game of Thrones"-Stimmung sorgte. Und am Ende gab es dann in einem kleinen Shop noch die Möglichkeit, Erinnerungsstücke an die Ausstellung bzw. Merchandising-Produkte von "Game of Thrones" generell zu erwerben, wie Tassen, Gläser, Figuren, Spielkarten, T-Shirts, Taschen, Pins, und so weiter.
Meine Empfehlung: Falls sich für euch bei den weiteren Terminen oder auch bei einer eventuellen Wiederholung im nächsten Jahr (dann gerne zur Abwechslung auch mal in Wien, liebes Sky; genug "Game of Thrones"-Fans habt ihr hier ja, wie die Sky Nights hinlänglich beweisen) die Gelegenheit ergibt, solltet ihr euch das Spektakel – gerade auch in Anbetracht der Tatsache, dass es gratis (aber nicht umsonst) ist – nicht entgehen lassen!
Die "Game of Thrones"-Ausstellung gastierte vor ihrem Besuch in Berlin bereits in London, Stockholm, Tel Aviv und Madrid, und wird nun noch in Amsterdam und in Paris zu sehen sein. Für österreichische Fans gab es seitens Sky übrigens ein ganz besonderes Angebot: So wurden fünfzig "Game of Thrones"-Begeisterte mit einem Reisebus nach Berlin gebracht, um dort die Ausstellung besuchen zu können. Ein kurzes Video mit Eindrücken von der Reise gibt es hier. Die fünfte Staffel der erfolgreichen Fantasy-Serie wird gerade auf dem Sender HBO ausgestrahlt, wobei die aktuelle Folge auch immer zeitgleich auf Sky Go zum Abruf bereit steht. Am 27. April begann zudem die deutschsprachige Erstausstrahlung auf Sky Atlantic HD. Wir von fictionBOX besprechen die jeweils aktuelle Folge immer donnerstags in ausführlichen Doppelreviews. Mehr zu "Game of Thrones" sowie der Ausstellung findet ihr unter den weiterführenden Links.