Kurzinhalt:
General Gentis, der Leiter der imperialen Akademie, führt auf Coruscant eine Revolte gegen Imperator Palpatine an, die diesen tatsächlich an den Rande des Todes bringt. Lediglich mit Hilfe seiner treuen Diener Darth Vader, Trachta, sowie dem jungen Offizier Laurita Tohm gelingt es ihm, lebend zu entkommen. Vader sucht daraufhin auf der Suche nach einem sicheren Aufenthaltsort in dem man sich verstecken und Palpatine heilen kann den Jedi Tempel auf, wo er den Standort eines geheimen Jedi-Gefängnisses in Erfahrung bringt, wo während der Klonkriege gefährliche Anhänger der Separatisten eingesperrt wurden. Dort wird Palpatine nicht nur wieder soweit medizinisch versorgt, bis sich dieser – auch mit Hilfe der Macht – geheilt hat, sondern unter den Gefangenen auch eine Art Wettkampf veranstaltet. Die Überlebenden sollen dann die Chance bekommen, dem Imperium gegen den Aufstand zur Seite zu stehen und sich so ihre Freiheit zu verdienen…
Review:
"Darth Vader and the Ghost Prison" bietet im Vergleich zum ersten auf Vader konzentrierten, im Hardcover erschienenen "Luxus"-Comicband "Darth Vader and the Lost Command" ein ziemlich spiegelverkehrtes Bild. Den fand ich ja inhaltlich sehr gelungen, und optisch eher enttäuschend. Hier ist es nun genau umgekehrt – denn was die Story betrifft, konnte mich dieser Sammelband leider wenig bis gar nicht überzeugen. Ich fand ihn überwiegend einfach nur schräg, nicht sonderlich spannend, und in diesem Zeitpunkt in der ("Legends"-)Kontinuität auch nicht so recht passend. Ich meine, das Rekrutieren von nicht-geklonten Soldaten hat ja gerade erst mal vor wenigen Monaten angefangen – und schon rebelliert er Leiter der Imperialen Akademie, weil so viele seiner Rekruten gestorben sind? Fünf Jahre später hätte ich ihnen die Geschichte vielleicht abgekauft – aber so wollte es sich mir nicht so recht in die bekannte Kontinuität einfügen, wirkte wie ein Fremdkörper.
Gleiches gilt für die Offenbarung rund um das titelspendende Geistergefängnis des Jedi-Rats, wo man gefährliche Verbündete der Separatisten einsperren ließ, und sie zugleich vor der Galaxis versteckte. Zumal ich keinen davon aus den Filmen, den früheren Comics oder Romanen wiedererkannt hätte. Auch der neue enge Vertraute von Vader, Trachta, kam für mich völlig aus dem Nichts. Ich könnte mich nicht erinnern, dass mir der schon mal untergekommen wäre. All dies verleiht "Darth Vader and the Ghost Prison" leider den Eindruck einer Legende unter Legende – mit anderen Worten, der Legends-Kontinuität nicht wirklich zugehörig bzw. nur rudimentär mit dieser verbunden. Und auch der Ausgang des Geschehens schien in erster Linie auf den Schockfaktor ausgerichtet zu sein, wollte für mich aber nur bedingt Sinn ergeben. Immerhin schien Vader in der Vergangenheit Loyalität doch durchaus höher zu belohnen, als er es hier dann tut.
Was den Comic dann zumindest ansatzweise herausreißt, sind die hübschen Bilder. Die künstlerische Gestaltung durch Agustin Alessio, der scheinbar in Personalunion für die Bleistift- und Tuschezeichnungen sowie für die Farben verantwortlich war, gefiel mir wirklich außerordentlich gut. Vor allem die Farbgebung stach mir dabei hervor, gibt er den einzelnen Bildern doch durch mal einen orangen, mal einen grünen Hintergrund usw. eine tolle Atmosphäre. Die Zeichnungen selbst sind ebenfalls höchst gefällt, sind diese doch sehr detailliert und künstlerisch absolut hochwertig. Alessio hat ein gutes Auge für prägnante, beeindruckende Bilder und Einstellungen. Zudem zeichnen sich diese durch gelungene Details wie z.B. eine gewisse Unschärfe bei schnellen Bewegungen aus. Optisch war dieser Comic jedenfalls einfach nur wunderschön. Schade, dass die Geschichte mit den tollen Bildern in meinen Augen nicht wirklich mithalten konnte.
Fazit:
"Darth Vader and the Ghost Prison" sieht wunderschön aus – das ist aber leider auch schon so ziemlich alles. Die Handlung selbst hat mich nämlich leider nicht wirklich überzeugt. Mir erschien es angesichts der Tatsache, dass die Rekrutierung für die imperiale Armee ja erst seit ein paar Monaten laufen kann, und der Klonkrieg ja in erster Linie mit Klonen bestritten wurde, für solch einen Aufstand – vor allem unter dieser Motivation – zu früh. Etwas irritiert hat mich auch der Auftritt von Trachta, der zumindest mir bislang nichts sagt, und hier als enger Verbündeter von Vader und Palpatine vorgestellt wird. Auch alles rund um das Geistergefängnis fühlte sich irgendwie "falsch" an. Und der Ausgang des Geschehens war mir zu sehr auf die Schockwirkung ausgelegt. Insgesamt fehlten mir hier die Verbindungen zur restlichen "Legends"-Kontinuität, was "Darth Vader and the Ghost Prison" wie eine Story aus einem noch alternativeren Universum wirken ließ. Und auch an Spannung sowie den guten Momenten hat es überwiegend gemangelt. Immerhin, schön anzuschauen ist der Comic ja. Die künstlerische Gestaltung durch Agustin Alessio ist über jeden Zweifel erhaben, und in meinen Augen so ziemlich das einzig Gute an diesem Band. Ob einem das allein reicht, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Christian Siegel
Bewertung:
1.5/5 Punkten
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