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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: Utopia
Episodennummer: 3x11
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 16. Juni 2007
Erstausstrahlung D: 17. Oktober 2012
Drehbuch: Russell T Davies
Regie: Graeme Harper
Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Freema Agyeman als Martha Jones
Gastdarsteller: John Barrowman als Jack Harkness, Derek Jacobi als Professor Yana, Chipo Chung als Chantho, René Zagger als Padra, Neil Reidman als Lieutenant Atillo, Paul Marc Davis als Chieftain, Robert Forknall als Guard, John Bell als Creet, Deborah Maclaren als Kistane, Abigail Canton als Wiry Woman, John Simm als The Master u.a.

Kurzinhalt: Während der Doctor die TARDIS in Cardiff auflädt, sieht er auf einmal, wie Jack Harkness auf sie zurennt. Er versucht, rechtzeitig wieder wegzufliegen, doch Jack ist es bereits gelungen, sich außen an der TARDIS festzuhalten und sie so auf ihrem Flug durch die Zeit zu begleiten. Sehr zur Überraschung des Doctors reist die TARDIS dabei viel weiter in die Zukunft als jemals zuvor – und auch, als dies jemals einer der Time Lords getan hat, nämlich bis zu jenem Zeitpunkt, an dem das Ende des Universums kurz bevorsteht. Sehr zur Freude des Doctors hat die Menschheit all die Jahrmillionen hinweg überlebt. Zusammengerottet auf einem der wenigen noch existierenden Planeten und umringt von degenerierten kannibalistischen Menschen, die Futurekind genannt werden, arbeiten die letzten Überlebenden an einer Rakete, mit der sie nach Utopia aufbrechen wollen. Angeführt wird das Projekt von Professor Yana – doch dieser scheint gerade bei seiner Arbeit auf eine Sackgasse gestoßen zu sein. Umso mehr freut er sich über die Ankunft des Doctors. Mit dessen Hilfe gelingt es dann auch tatsächlich, die Rakete zu starten. Doch dann entdeckt Martha das düstere Geheimnis, dass Professor Yana vor sich und den anderen verbirgt…


Review: Episodenbild (c) BBC Ich mag von Utopia nicht ähnlich begeistert gewesen sein wie von "Nicht blinzeln", aber eines muss ich der Episode zu gute halten: Es ist ihr gelungen, mich erfolgreich auf ein falsche Fährte zu führen. Wie ein Zauberer, der dich mit der linken Hand (oder seinen schönen Assistentin) ablenkt während er mit der rechten seinen Zaubertrick komplettiert, ist es Russell T. Davies gelungen, mich mit dem Setup, der Rakete, Utopia usw. völlig von der Wendung gegen Ende abzulenken – weshalb mich die neue Richtung welche die Folge dann einschlug eiskalt erwischt hat. Was mir dabei, bzw. an "Utopia" so besonders gut gefällt ist der Eindruck, dass die gesamte Serie irgendwie auf diesen Dreiteiler hinausgelaufen ist. So gibt es Referenzen auf Rose, deren Wiederbelebung von Jack Harkness in "Getrennte Wege" (die für ihn ungeahnte Folgen hatte, ist er doch nun unsterblich), die Auftritte des Gesichts von Bo (insbesondere natürlich seine letzten Worte in "Festgefahren"), sowie natürlich den Zweiteiler "Die Natur des Menschen" und "Blutsbande", in der sich der Doktor in einen Menschen verwandelt und seine Time Lord-Persönlichkeit in eine Uhr verbannt hat.

Witzig finde ich auch, dass man mit dem feindlichen Time Lord einen meiner früheren Kritikpunkte – ich weiß nicht mehr genau, wann bzw. zu welcher Folge ich ihn erwähnt hatte (war's vielleicht die letzte Dalek-Doppelfolge?) – aufgegriffen hat, wo ich meinte, dass dem Doktor mal ein Gegenspieler aus Fleisch und Blut gut täte, statt der ewig gleichen gesichtslosen Daleks, Cybermen und so weiter. Hierzu sei wieder einmal erwähnt, dass ich "Doctor Who" bis ich damit begonnen habe, mir die neue Serie anzuschauen, noch nicht kannte, und dementsprechend auch nichts über den Master – bei dem es sich ja um einen alten Widersacher handelt – wusste. Jedenfalls empfand ich dies als witzigen Zufall. Und auch wenn sich der Master erst am Ende so richtig in Szene setzen konnte, wo er dann seine Persönlichkeit wieder zurückgewann (was insofern eine gewisse traurige Note hatte, als dadurch der so nette und liebenswürdige Professor YANA), hat er sich bereits in den wenigen Minuten am Ende als interessanter Gegenspieler erwiesen. Wobei ich auch nichts dagegen gehabt hätte, wenn Derek Jacobi auch diese zweite Seite länger hätte spielen können, anstatt dass er sich gleich wieder regeneriert und in Form von John Simm zurückkehrt. Aber mal wollte dem jungen Doctor wohl einen ebenso jungen Master zur Seite stellen – kann ich verstehen. Jedenfalls ergab sich damit – und mit seinem Diebstahl der TARDIS – eine sehr interessante und vielversprechende Ausgangssituation für die nächsten beiden Folgen, die diesen Handlungsstrang nun abschließen werden.

Episodenbild (c) BBC Sehr gefreut habe ich mich darüber hinaus über den neuerlichen Auftritt von Jack Harkness, mit dem man auch all jene, die so wie ich die Ablegerserie "Torchwood" nicht kennen (deren erste Staffel ja parallel zur dritten "New Who"-Season läuft), über das weitere Schicksal des charmanten Zeitreise-Freibeuters aufklärte. Positiv auch, dass man "Torchwood" zwar anschauen kann, ich aber nicht den Eindruck hatte, dass man es auch unbedingt gesehen haben muss, um diese Folge zu verstehen. Ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl, ob meiner mangelnden Kenntnis des Ablegers wesentliches verpasst oder gar nicht verstanden zu haben. Gut gefallen konnten mir auch wieder die Musik, die schauspielerischen Leistungen, sowie die Effekte. Vor allem die Behausung der letzten Menschen wusste zu gefallen. Und auch der Humor war wieder einmal wunderbar, war "Utopia" doch mit zahlreichen lustigen Dialogen gespickt (wie z.B. das Wortgefecht zwischen Jack und dem Doctor wegen ihres jeweiligen Aussehens, oder auch der Kommentar des Doctors zu den "Hermits united").

So nett – und unerwartet – der Schwenk am Ende auch war, mit der Offenbarung des Masters, aber einen Nachteil hatte die Sache schon auch: Die zuvor dominierende, und wie ich finde ebenfalls sehr interessante Handlung rund um die Rakete, Utopia und so weiter, geriet darob in weiterer Folge leider völlig in Vergessenheit. Ich kann zwar verstehen, dass man die Frage, ob dieses Utopia tatsächlich existiert, nicht direkt beantworten und dieses Mysterium vielmehr der Phantasie des Zuschauers überlassen wollte, aber nachdem man davor gar so ein Tamtam gemacht hat – natürlich, um von der Master-Storyline abzulenken – fand ich es schon ein bisschen schade. Überhaupt nicht überzeugt haben mich zudem die Futurekind-Typen, die mit ihren Tätowierungen und ihrem Verhalten an die Banden aus den ersten beiden "Mad Max"-Filmen erinnerten, und für meinen Geschmack a) zu klischeehaft und b) zu hysterisch, laut und übertrieben umgesetzt waren. Dies verlieh der Episode somit stellenweise einen etwas trashigen Touch. Mein letzter wesentlicher Kritikpunkt sind dann die fortlaufenden Eifersuchtsanfälle von Martha, wann immer Rose erwähnt wird. Anfänglich konnte ich es ja noch verstehen, aber ich hätte gedacht, dass sich das spätestens mit dem Zweiteiler rund um die Familie des Blutes erledigt hätte. Stattdessen will das partout kein Ende nehmen, und ich finde, dass es dem Ansehen der Figur schadet. Wir reden von einem praktisch unsterblichen und seit Jahrtausenden oder noch länger lebenden Time Lord. Natürlich hat der auch schon Begleiter vor ihr gehabt. Werd' damit fertig, Mädel!

Fazit: Episodenbild (c) BBC Bei "Utopia" ist es den Machern erfolgreich gelungen, mich die ersten zwei Drittel hinweg an der Nase herumzuführen – bin ich ihnen doch auf den roten Hering rund um Utopia voll und ganz hineingefallen. Erst im letzten Drittel offenbart sich allerdings, dass alles rund um das Ende des Universums, den letzten Überlebenden der Menschheit, der Rakete, Utopia usw. nur ein großes Ablenkungsmanöver war, und wir hier vielmehr die Rückkehr des Masters erleben. Als bislang Nicht-Who-Kenner sagt mir die Figur zwar – abseits seiner Auftritte in der Kurzgeschichtensammlung "11 Doktoren, 11 Geschichten" – nichts, aber da ich in der Vergangenheit schon mal angemerkt hatte, dass dem Doctor ein eben solcher Widersacher – statt den ewig gleichen, gesichtslosen Daleks – mal gut zu Gesicht stehen würde, freue ich mich über diese Entwicklung natürlich. Der Cliffhanger war zudem überaus effektiv und lässt einen die Fortsetzung mit Spannung erwarten. Positiv fand ich zudem den Auftritt von Jack Harkness, sowie alles rund um das bevorstehende Ende des Universums – was der Episode eine gewisse Düsternis und Melancholie verlieh. Schade fand ich allerdings, dass das titelspendende Utopia – eben da es in erster Linie als Ablenkungsmanöver diente – nach der Offenbarung des Masters gänzlich in den Hintergrund geriet, denke ich doch, dass sich rund um dieses ebenfalls eine spannende Episode hätte zimmern lassen. Nicht wirklich überzeugt haben mich auch die Futurekind-Typen, die mir zu sehr an "Mad Max" angelehnt waren, und sehr klischeehaft und übertrieben wirkten. Und vor allem auch die Verräterin an Bord hätte es nicht gebraucht – die Episode war auch ohne diesen Twist spannend und interessant genug. Last but not least stört mich auch Martha's ewige Rose-Eifersüchtelei mehr und mehr. Ich hoffe, das lassen sie dann bald mal sein. Insgesamt aber war "Utopia" eine durchaus gelungene Folge, bei der mir vor allem das letzte Drittel sehr gut gefallen konnte.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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