Originaltitel:The House of Black and White Episodennummer: 5x02 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 19. April 2015 Erstausstrahlung D: 03. Mai 2015 Drehbuch: David Benioff & D. B. Weiss Regie: Michael Slovis Hauptdarsteller:
Peter Dinklage als Tyrion Lannister,
Nikolaj Coster-Waldau as Ser Jaime Lannister,
Lena Headey als Queen Cersei Lannister,
Emilia Clarke als Queen Daenerys Targaryen,
Kit Harington als Jon Snow,
Aidan Gillen als Petyr 'Littlefinger' Baelish,
Stephen Dillane als King Stannis Baratheon,
Liam Cunningham als Ser Davos Seaworth,
Indira Varma als Ellaria Sand,
Maisie Williams als Arya Stark,
Sophie Turner als Sansa Stark,
Conleth Hill als Lord Varys,
Jerome Flynn als Ser Bronn,
John Bradley als Samwell Tarly,
Hannah Murray als Gilly,
Gwendoline Christie als Brienne of Tarth,
Nathalie Emmanuel als Missandei,
Michiel Huisman als Daario Naharis,
Tom Wlaschiha als Jaqen H'ghar.
Gastdarsteller:
Peter Vaughan als Maester Aemon,
Ian McElhinney als Barristan Selmy,
Julian Glover als Grand Maester Pycelle,
Anton Lesser als Qyburn,
Tara Fitzgerald als Selyse Baratheon,
Owen Teale als Ser Alliser Thorne,
Alexander Siddig als Doran Martell,
Jacob Anderson als Grey Worm,
Ben Crompton als Eddison Tollett,
Dominic Carter als Janos Slynt,
Daniel Portman als Podrick Payne,
Roger Ashton-Griffiths als Lord Mace Tyrell,
Joel Fry als Hizdahr zo Loraq,
DeObia Oparei als Areo Hotah,
Ian Gelder als Ser Kevan Lannister,
Ian Beattie als Ser Meryn Trant,
Reece Noi als Mossador,
Kerry Ingram als Shireen Baratheon,
Brenock O'Connor als Olly,
Nell Tiger Free als Myrcella Baratheon,
Toby Sebastian als Trystane Martell,
Elizabeth Cadwallader als Lollys Stokeworth,
Cedric Henderson als Faceless man,
Brian Fortune als Othell Yarwyck,
Gary Oliver als Ternesio Terys,
J.J. Murphy als Denys Mallister,
Michael Condron als Bowen Marsh u.a.
Zitate:
"Please! I've crossed the narrow sea. I have nowhere else to go."
"You have everywhere else to go."
(Arya und der gesichtslose Mann vor den Toren des Hauses von Schwarz und Weiß.)
"This woman swore to protect Renly, she failed. She swore to protect your mother, she failed. Why would I want somebody with your history of failure guarding Lady Sansa?"
(Littlefinger zu Brienne.)
"I'm not my father."
"No, Your Grace, thank the gods. But the Mad King gave his enemies the justice he thought they deserved. And each time, it made him feel powerful… and right… until the very end."
(Ob Daenerys aus den Fehlern ihres Vaters lernen kann?)
"There's a bug."
"Yes, best be careful.You might accidentally consume some solid food."
(Varys macht sich über Tyrion lustig.)
Kurzinhalt:
Arya kommt in Braavos an, und wird bis vor die Tore des Hauses von Schwarz und Weiß gebracht. Doch trotz der Münze, die ihr einst von Jaqen H'ghar überreicht wurde, wird sie abgewiesen. Brienne und Podrick treffen derweil auf Sansa und Littlefinger, woraufhin Brienne auch der zweiten Tochter von Lady Stark ihre Dienste anbietet – nachdem sie von Arya zuvor bereits zurückgewiesen wurde. In King's Landing erhält Cersei derweil ein Paket aus Dorne – offenkundig eine Warnung, die ihre Tochter betrifft, die dort den Prinzen heiraten soll. Ellaria Sands scheint daran gelegen zu sein, ihren Mann – und dessen Schwestern – zu rächen. Jaime beschließt daraufhin, nach Dorne aufzubrechen und ihre Tochter zu befreien. Zumindest noch scheint dort jedoch keine Gefahr zu drohen – blitzt Ellaria bei ihrem König – und Schwager – doch mit ihrem Ansuchen ab, es den Lannisters über ihre Tochter heimzuzahlen. In Meeren gelingt es indes, den Mörder des Unbefleckten gefangen zu nehmen. Daenerys möchte diesen in einem fairen Prozess verurteilen – doch einer ihrer Untergebenen macht ihr dabei einen Strich durch die Rechnung. Nun muss sie entscheiden, was mit ihm geschehen soll. Ihre Entscheidung – und ihr Streben nach Gerechtigkeit – droht nach den Sklavenmeistern nun auch die befreiten Massen gegen sie aufzubringen. Und an der Mauer wird in Kürze der neue Lord Commander der Nachtwache gewählt. Doch noch ehe es soweit ist, mach Stannis Baratheon Jon Snow ein verlockendes Angebot…
Review von Tu Bacco (Buchkenner):
Es passiert nicht oft, aber manchmal schaffen es die Autoren einigen Episoden eine Art Leitmotiv zu geben, was die vielen Handlungsstränge zusammenhält. "The House of Black and White" ist solch eine Folge, in der die Frage nach der Identität über den Köpfen der Figuren schwebt. Für Daenerys bedeutet dies, ihre Rolle als Herrscherin Meereens zu hinterfragen und sich – besser spät als nie – mit ihrer Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Sie ist in dem Glauben aufgewachsen, die Gerüchte um ihren Vater wären nichts anderes als Lügenmärchen, die bewusst von den Feinden der Targaryen-Familie verbreitet wurden. Von Barristan Selmy, der selbst in der Leibgarde von Aerys Targaryen gedient hat, erfährt sie nun, dass der irre König seinen Beinamen nicht von ungefähr erhalten hat. Barristans warnende Worte hinterlassen bei ihr Eindruck, nützen ihr aber nicht viel, wenn sie sie nicht in die Tat umsetzen kann. Ihren Untertanen in Meereen ist das Konzept der Gleichheit vor dem Gesetz fremd. Eine öffentliche Zurschaustellung dieses Konzepts mag als Machtdemonstration in der Theorie funktionieren und für ein reines Gewissen bei Daenerys selbst sorgen. In der Praxis aber steuert Daenerys sich mit dieser Aktion in die Isolation und bringt Ex-Sklavenhalter und Ex-Sklaven gegeneinander auf. Das von der Klassengesellschaft geprägte Denken ihrer Untergebenen ändert sich nicht über Nacht – ein Konzept, welches Daenerys offensichtlich fremd ist.
In Braavos angekommen fällt der Empfang am der Folge ihren Namen gebenden "House of Black and White" für Arya zunächst unerwartet kühl aus. Jaqen H'ghars Münze hat sie bis zur Tür des Hauses gebracht. Aber dort scheitert sie zunächst, weil sie mit falschen Erwartungen Eintritt erbittet. Ihre Abweisung gibt Arya nochmal Gelegenheit sich an das zu klammern, was ihr geblieben ist: Sich selbst. Ihre "Noch zu töten…"-Liste zitierend und ganz wie am Ende der ersten Staffel mit einer geköpften Taube im Beutel gibt sich ihr der Türwächter später als Jaqen H'ghar erkennen, zumindest was sein Äußeres betrifft. Denn der Gesichtslose ist wie er selbst sagt nicht Jaqen H'ghar, sondern ein Niemand und zu einem solchen Niemand muss Arya werden, wenn sie bei den Gesichtslosen aufgenommen werden möchte. Arya war schon vieles in ihrem kurzen Leben: die Tochter von Eddard Stark, dem Wächter des Nordens; Arry, ein Waisenjunge, der mit den Rekruten der Nachtwache auf dem Weg zur Mauer war; die Tochter eines Steinmetzes aus Barrowton und Mundschenk von Tywin Lannister. Aber noch nie hat von ihr jemand verlangt ein Niemand zu werden. Hinter dieser vermeintlich harmlosen Aufforderung steckt mehr als zunächst angenommen. Die Gesichtslosen geben ihr Dasein als Person auf und wechseln ihre Identität um sich unerkannt zwischen den Menschen zu bewegen und ihre Aufträge erfüllen zu können. Für Arya bedeutet diese Aufforderung nicht nur Westeros, sondern sich selbst, Arya Stark, hinter sich zu lassen. Ob sie dazu bereit ist?
Jon Snow erhält unterdessen ein Angebot von Stannis, was er (fast) nicht ablehnen kann. Jon hat – relativ gesehen – unter seinem Status als Bastard sein Leben lang gelitten und jetzt bietet ihm der König an ihn zu legitimieren und somit seinen größten Wunsch, endlich ein Stark zu sein, zu erfüllen. Aber Jon ist nicht mehr der Jon aus der ersten Staffel, der seine Wünsche seiner Pflicht voranstellt und in der Nacht fortreitet um seinen Bruder Robb zu Hilfe zu eilen und erst durch seine Freunde und einer Erinnerung an seinen Eid gestoppt werden konnte. Auch wenn ihm seine endgültige Entscheidung in der im Vergleich zur Vorlage arg verkürzten Wahl zum Lord Commander der Nachtwache von Sam abgenommen wurde, so war Jon geneigt das Angebot von Stannis auszuschlagen und seinem Eid treu zu bleiben. Ihrer Aufgabe treu bleibt sich auch Brienne, ungeachtet dessen, dass sie nach Arya nun auch von Sansa abgewiesen wurde. Brienne ist, wie sie selbst sagt, keine Anführerin und definiert sich über ihre Aufgaben oder - um sich der Fantasy-Tropes zu bedienen – ihrer "Quest", ohne die sie an einem Punkt in der Handlung angelangt wäre, an dem sie selbst ihre Bestimmung und der Zuschauer ihren Zweck in der Geschichte genauer hinterfragen müsste. Für sie ist ihre Aufgabe nicht abgeschlossen, ihr Eid gegenüber Jaime Lannister und im weiteren Sinne gegenüber Catelyn Stark nicht erfüllt, da sich weder Sansa noch Arya in Sicherheit befinden.
Während George Martin es sich nicht nehmen lassen konnte, einige Charaktere auf dem Abstellgleis zu parken, hat die Serie diesen Luxus nicht. "Game of Thrones" rudert hier gewaltig, um einige Figuren relevant für den zentralen Konflikt zu halten. Dazu verlässt die Serie insbesondere im Fall von Sansa und Brienne die Pfade der Vorlage oder überträgt Motive und Charaktereigenschaften aus anderen Handlungssträngen der Bücher auf bereits etablierte Figuren und gibt diesen eine neue Richtung. Das ist einerseits bitter nötig, wirkt aber andererseits im Fall der Tavernenszene zwischen Littlefinger und Brienne etwas zu erzwungen. Die anderen Handlungsstränge werden in dieser Episode nur mit kurzen Einblicken bedacht. Jaime bricht zusammen mit Bronn nach einer Drohung nach Dorne auf, um Myrcella zu retten und sich und seiner Schwester zu beweisen, dass er nicht ganz so nutzlos ist, wie er als einhändiger Anführer der Königsgarde den Anschein erweckt. Cersei hat den Rat wenig überraschend mit Speichelleckern und Personen besetzt, die davon profitieren, wenn sie der Regentin zu Diensten sind. Lediglich Tywins Bruder und Lancels Vater Kevan verweist sie auf ihren Platz. Er wird nicht für Cersei den Ja-Sager spielen, während sie anstelle von König Tommen herrscht. In Dorne hat Oberyn Martells Geliebte nach dessen Dahinscheiden durch Lannisterhand in der letzten Staffel allen Grund wütend zu sein, besonders da Doran, der Herr des Hauses Martell, augenscheinlich nichts bezüglich dem Tod seines Bruders unternehmen will. Es ist zwar noch zu früh, um nach diesem ersten kleinen Blick nach Dorne, das Potential dieses Handlungsstranges abschätzen, aber Oberyns Ansage, dass in Dorne keinen kleinen Mädchen wehgetan wird, scheint nach dessen Tod nicht mehr zu gelten.
Fazit:
So früh in der Staffel kann nach dem eher gemächlichen Auftakt auch die 2. Folge nicht mit großen Handlungshöhepunkten aufwarten, bringt dafür aber die in der Staffelpremiere vernachlässigten Figuren für ihre Staffelplots in Stellung und bietet gleichzeitig viel für das Auge. Man merkt, dass das Geld bei den Machern nun lockerer sitzt und sie sich mehr trauen, was komplexere Einstellungen und Szenen betrifft. Mit Braavos und Dorne sind auch gleich zwei spektakuläre Handlungsschauplätze hinzugekommen und das Finale von "The House of Black and White" scheut auch nicht vor einer Massenszene und einem wahnsinnig gut getricksten Drachenauftritt zurück.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Tu Bacco
Review von Christian Siegel (Buch-Unkundiger):
"Das Haus von Schwarz und Weiß" hat mir schon wieder etwas besser gefallen als der gar behäbige und unspektakuläre Staffeleinstieg. Die zweite Episode von Season 5 bot mehr Inhalt, mehr Tempo, und mehr Höhepunkte. Wo z.B. die Szene mit Brienne und Podrick aus der letzten Folge, so nett sie grundsätzlich auch war, letztendlich ziemlich überflüssig wirkte, erreicht die stolze Ritterin hier nun zum zweiten Mal ihr Ziel – um neuerlich abgewiesen zu werden. Man mag es als etwas gar großen Zufall ansehen, dass sich diese beiden Gruppen just zu diesem Zeitpunkt just in dieser Taverne einfinden, ich fand die daraus resultierende Szene aber viel zu gut, um mich ernstlich darüber zu beschweren. Zumal der nachfolgende Kampf mit Littlefingers Rittern auch ein bisschen Action in das ganze reinbrachte. Auch mit der zweiten Stark-Tochter gibt es hier endlich ein Wiedersehen. Aryas Ankunft in Braavos war dabei vor allem auch ungemein beeindruckend getrickst. Die entsprechenden Szenen sahen fantastisch aus, und brauchten den Vergleich mit Kinofilmen nicht zu scheuen. Generell wurde HBO seinem Anspruch, Kino fürs Fernsehen zu bieten, in dieser Episode wieder einmal voll und ganz gerecht. Da waren schon ein paar imposante Aufnahmen und Szenen dabei.
Neben dem netten Schloss dass im Hintergrund zu sehen ist, als Jaime Bronn rekrutiert, stachen diesbezüglich vor allem auch die Szenen in Dorne hervor. Ich habe zwar das Special "A Day in the Life" im Zuge der "Game of Thrones"-Nacht gesehen, gebe aber zu, mich an den genauen Drehort nicht mehr erinnern zu können. Jedenfalls werteten die wunderschönen Landschaftsaufnahmen, egal ob dort oder in den zahlreichen anderen optisch imposanten Szenen, die Episode für mich merklich auf. Generell war es nett, mal einen neuen, wichtigen Ort, von dem wir in der Vergangenheit bereits gehört hatten, zum ersten Mal zu besuchen. Auch davon profitierte die Folge – bzw. war das etwas, dass der Staffeleinstieg eben noch vermissen ließ: Der Besuch von neuen "Welten". Der Genre-Fan freute sich dabei natürlich zudem über das Wiedersehen mit Alexander "Dr. Bashir" Siddig – der in den folgenden Episoden hoffentlich noch ein bisschen mehr zu tun bekommen wird, als nur gelassen auf seinem Thron zu sitzen und Ellarias Rachegelüste von sich abprallen zu lassen. Jedenfalls wird deutlich, dass sich dieser Handlungsstrang mit bzw. trotz Oberyns Tod noch lange nicht erledigt hat. Sehr gut gefallen hat mir auch alles in King's Landing – sowohl wie sich Jaime sofort dazu bereit erklärt, ihre gemeinsame Tochter von dort zu stehlen, um sich so in den Augen seiner geliebten Schwester wieder zu rehabilitieren (nachdem sie ihm zumindest teilweise die Schuld an Tywins Tod gibt), als auch wie Cersei versucht, die Macht als Königin Mutter zumindest vorläufig stärker an sich zu reißen. Man darf gespannt sein, wie sie auf die ersten Widerstände die sich hier schon dagegen regten reagieren wird. Und auch alles rund um Jon Snow fand ich sehr interessant. Zwar konnte ich offen gestanden seine Entscheidung, das Angebot von Stannis abzulehnen, nicht ganz nachvollziehen – dass er die Wahl zum Lord Commander dann aber tatsächlich gewann, war endlich mal eine positive Wendung, mit der ich nicht wirklich gerechnet hatte.
Und auch in Mereen war wieder mehr los als in der letzten Episode. Besonders interessant fand ich dabei den Widerspruch der sich hier offenbarte, zwischen dem Gerechtigkeitssinn von Daenerys, sowie den von ihr befreiten Sklaven. Als die die Sklavenmeister hingerichtet hat, gab sie ihren Untergebenen als Vorbild ja quasi das Streben nach Rache und nach Selbstjustiz mit auf den Weg. Nun da sie die Macht an sich gerissen hat, möchte sie auf einmal Angeklagten einen fairen Prozess gewähren. Ein Widerspruch, der letztendlich dazu führt, dass sie einen jener Untergebenen der sie anbetet hinrichten muss – eine Tat, deren Auswirkungen sie wohl nicht ausreichend bedenkt hat. Letztendlich wäre es wohl klüger gewesen, Klage walten zu lassen und ihn mit einer anderen Strafe davonkommen zu lassen. Ihr Bestreben, ihre eigenen, neu aufgestellten Regeln einzuhalten, dürfte ihre Kontrolle über ihr Volk zumindest vorläufig beschädigt haben. Ein weiteres Highlight war zudem Drogons Rückkehr. Emilia Clarke spielte in dieser Szene die Mischung aus Furcht und Freude ihrer Figur sehr gut. Zudem war der Drache auch wieder mal absolut phantastisch getrickst.
Der Hauptgrund, warum mir "Das Haus von Schwarz und Weiß" besser gefallen konnte als der Staffeleinstieg, liegt aber wohl weniger in den einzelnen – gelungeneren – Handlungssträngen begründet, als vielmehr der Tatsache, dass sich die Handlung hier endlich wieder merklich vorwärts bewegte. Einer meiner Hauptkritikpunkte an "Die Kriege, die da kommen" war ja, dass sie mehr damit beschäftigt schien, die vorherigen Ereignisse aufzurollen, als die Handlung für die neue Staffel in Schwung zu bringen – etwas, dass man sonst meist am Ende der vorangegangenen Season bereits erledigt hatte. Als Ergebnis davon wusste ich irgendwie nicht, wo sich das Ganze hinbewegt, was uns erwartet. Hier ist der Blick nun endlich wieder stärker nach vorn gerichtet, kamen ein paar Handlungsstränge in Schwung, bekam ich einen Eindruck davon, wo die Reise hingeht. Arya nimmt also ihre Ausbildung im Haus von Schwarz und Weiß auf – auch wenn ich mir irgendwie schwer vorstellen kann, dass es ihr gelingen wird, ihre eigene Identität gänzlich abzulegen, immerhin würde das ja wohl auch bedeuten, ihre Liste mit den vier Namen aufzugeben. Jon Snow wird es als neuer Lord Commander an der Mauer wohl nicht nur mit den Wildlingen und früher oder später mit den White Walkern, sondern auch mit Stannis Baratheon zu tun bekommen, dessen großzügiges Angebot er hier abgelehnt hat. In Dorne spitzt sich die Lage angesichts der rachsüchtigen Ellaria ebenfalls zu – zumal Jaime eben dorthin unterwegs ist, um ihre Tochter zu befreien. Brienne und Podrick werden Sansa und Littlefinger gegen ihren Willen weiterhin verfolgen – was wohl ebenfalls früher oder später noch einmal zu einer Konfrontation führen muss. Und Daenerys scheint es immer schwerer zu fallen, nicht nur ihre Drachenkinder, sondern auch ihre befreiten Sklaven unter Kontrolle zu halten – was nicht einer gewissen Ironie entbehrt, angesichts der Tatsache, dass sie sich erst dank ihr in der Lage befinden, gegen sie nun aufzubegehren. Damit scheinen die Rahmenbedingungen für eine wieder packende und unterhaltsame Staffel gegeben zu sein.
Fazit:
Nachdem der Staffeleinstieg ein bisschen darunter gelitten hat, dass am Ende von Season 4 die typische Nachbetrachtung überwiegend fehlte – weshalb dies nun in "Die Kriege, die da kommen" nachgeholt werden musste – ist die fünfte Staffel mit "Das Haus von Schwarz und Weiß" nun wieder auf Kurs. Endlich richtet sich der Blick überwiegend nach vorne, zeichnen sich Handlungsstränge ab, habe ich eine Idee, in welche Richtung sich das alles bewegen soll. Generell hatte die zweite Episode der fünften Staffel mehr Handlung, Tempo und Höhepunkte zu bieten. Zusätzlich aufgewertet wurde sie zudem dadurch, dass wir mit Dorne zum ersten Mal einen neuen Schauplatz besucht haben, der in weiterer Folge wohl noch an Bedeutung gewinnen wird. Die einzelnen Höhepunkte der Folge waren dabei für mich Aryas Ankunft in Braavos – die phantastisch getrickst war und, wie die gesamte Episode, mit einigen optisch imposanten Szenen aufwarten konnte – das Treffen von Brienne mit Sansa und Littlefinger, Cerseis Intrigen, Jaimes Aufbruch nach Dorne, Dany's Gerechtigkeitssinn, der sie in Schwierigkeiten zu bringen droht, sowie die Rückkehr von Drogon. Die ganz großen dramatischen Wendungen haben zwar auch hier noch gefehlt, meine Besorgnis ob des wenig spektakulären und/oder packenden Staffeleinstiegs hat sich nach "Das Haus von Schwarz und Weiß" aber in Wohlgefallen aufgelöst.