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Discworld: Maskerade Drucken E-Mail
Die Hexen verschlägt es in die Oper Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 18 April 2015
 
Titel: "Maskerade"
Deutscher Titel: "Mummenschanz"
Bewertung:
Autor: Terry Pratchett
Umfang: 381 Seiten
Verlag: Corgi Books
Veröffentlicht: November 1995
ISBN: 978-0-552-14236-6
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Agnes Nitt aus Lancre reist nach Ankh-Morpork, da sie eine Karriere als Opernsängerin anstrebt. Ihr Vorsingen verläuft jedoch nicht ganz so wie erhofft. Unter dem Künstlernamen Perdita X. Dream werden zwar ihre gesanglichen Qualitäen gewürdigt, jedoch soll sie quasi für den eigentlichen Star der Oper, Christine, quasi Playback singen. Esme "Granny" Weatherwax und Gytha "Nanny" Ogg verschlägt es derweil ebenfalls nach Ankh Morpork. Nanny hat ein schlüpfriges Kochbuch geschrieben, dass auf der Scheibenwelt eingeschlagen hat wie eine Bombe. Nun reist man zum Verlag, um die Tantiemen einzustreifen. Doch wie gewonnen so zerronnen: Denn um das Geheimnis jenes Geistes aufzudecken, der die Oper in Angst und Schrecken versetzt, gibt sich Granny Weatherwax als adelige Unterstützerin der Oper aus…

Review: Mit Oper verbindet mich persönlich eher wenig. Insofern fand ich es auf der einen Seite durchaus interessant, durch "Maskerade" einen – humoristisch verzerrten – Blick auf diese Kunstform zu werfen, andererseits schoss die Thematik halt irgendwie auch zielsicher an meinem persönlichen Geschmack vorbei, weshalb ich mir auch sicher bin, zahlreiche witzige Anspielungen nicht bemerkt geschweige denn verstanden zu haben. Generell fand ich, dass "Maskerade" was Einfallsreichtum, Spannung und Handlung betrifft nicht ganz mit den letzten beiden Hexen-Abenteuer "Witches Abroad" und "Lords and Ladies" mithalten konnte. Ein wesentlicher Punkt ist dabei wohl auch das Fehlen von Magrat. Inwieweit sich Agnes als würdiger Ersatz herausstellt, muss sich erst noch weisen, aber in diesem Abenteuer hat die dritte Hexe im Zirkel doch ein wenig gefehlt. Von diesen Mankos abgesehen fand ich aber auch "Maskerade" wieder sehr unterhaltsam. Mit Opern selbst mag ich zwar eher wenig am Hut haben, aber "Das Phantom der Oper" kenne ich natürlich, weshalb ich die ironische Betrachtung dieser Geschichte durchaus genießen konnte. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es Leser gibt, die das Musical kennen, und wenn der Bibliothekar an der Orgel ein zum dramatischen Geschehen auf der Bühne passendes Stück einspielt, nicht automatisch die Titelmelodie des Musicals im Kopf hat. Granny und Nanny – sowie ihre gegenseitigen Neckereien – waren natürlich ebenfalls wieder wunderbar, und auch Agnes bzw. ihre zweite Persönlichkeit Perdita fand ich nicht uninteressant. Zudem war auch "Maskerade" wieder einmal köstlich geschrieben, mit zahlreichen witzigen Dialogen, amüsanten Anspielungen und witzigen Randbemerkungen. Fans der Scheibenwelt-Romane sollten jedenfalls durchaus auch bei "Maskerade" (bzw. "Mummenschanz") wieder auf ihre Kosten kommen.

Fazit: "Maskerade" bewegte sich für mich in etwa auf dem Niveau des Debütromans des Hexenzirkels, "Wyrd Sisters". Grundsätzlich fand ich den Roman ja wieder sehr unterhaltsam, aber da und dort fehlte bei mir der zündende Funke – was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass mich persönlich mit Oper genau gar nichts verbindet. Dementsprechend kamen bei mir in erster Linie die humoristischen Anspielungen auf "Das Phantom der Oper" an. Die Figuren und die Dialoge waren ebenfalls wieder wunderbar; zudem strotzte "Maskerade" wieder einmal nur so vor Einfallsreichtum und originellen Ideen. Ganz so mitgerissen wie die letzten beiden Hexen-Abenteuer hat mich "Maskerade" allerdings nicht.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel






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