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The Second Coming - Die Wiederkehr Drucken E-Mail
Bemühter asiatischer Grusel-Horror Kategorie: Filme - Autor: Björn Flügel - Datum: Mittwoch, 08 April 2015
 
 
The Second Coming - Die Wiederkehr
Originaltitel: Zong sheng
Produktionsland/jahr: Hong Kong | Singapore | Taiwan 2014
Bewertung:
Studio/Verleih: Imagine Nation Films/Ascot Elite
Regie: Tin Chi Ng & Herman Yau
Produzenten: U.a. Flora Goh & Tin Chi Ng
Drehbuch: Tin Chi Ng
Filmmusik: Brother Hung
Kamera: Kwong-Hung Chan & Man Yin Ngai
Schnitt: Wai Chiu Chung
Genre: Horror/Thriller
DVD-Premiere Deutschland: 27. Januar 2015
Kinostart Singapur: 13. März 2014
Laufzeit: 88 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 18
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, Blu-Ray 3D, DVD
Mit: Joey Leong, Donald Li, Yat Long Don Li, Maggie Siu, Kenny Wong, Tak-Bun Wong u.a.


Kurzinhalt: Als die 14-jährige Lucy ein mysteriöses Gefäß im Garten findet, beginnt sie zunehmend sich zu verändern. Sie hat schreckliche Visionen, ihr Verhalten wird immer rätselhafter. Es geschehen merkwürdige, unheimliche Dinge, und ihre Eltern kommen zu dem Schluss, dass sie von einem Dämon besessen sein muss. Deshalb wenden sie sich an eine Exorzistin, um ihn ihr auszutreiben…

Review: Ehrlich gesagt hatte ich etwas Ähnlich wie "Ju-on" oder "Ring" (die japanischen Originale) erwartet, als ich Hermann Yaus neuesten Horrorfilm "The Second Coming" in meinen DVD-Player legte und die Starttaste drückte. Und auch war ich sehr neugierig, wie das asiatische Genrekino mit dem Thema Exorzismus umgehen würde. Und auch wenn der Plot nicht gerade revolutionär, sondern vielmehr ausgesprochen altbacken daherkommt, hat der Film doch seine Momente, die ihn sehenswert machen. Hervorzuheben ist zunächst Yaus stilsichere Inszenierung. Mithilfe sehr stimmungsvoller Bilder lehrt er nicht nur Lucys Familie das Fürchten, sondern erzeugt ebenso beim Zuschauer ein durchgängiges schauriges Gefühl. Weiterhin gelingt es ihm, die Spannungsspitzen und den Thrill einigermaßen gleichmäßig auf den gesamten Film zu verteilen, so dass man selbst am Schluss die Augen noch einmal aufreißt. Einige Szenen und Sequenzen sind dabei beachtlich, da sie etwas wirklich Neues zeigen. Es ist erkennbar, dass sich Yau weniger am bereits etablierten Horror orientiert, er setzt ganz klar eigene Akzente und lotet die Extreme aus. Konkret meine ich damit beispielsweise die misslungene Abtreibung gleich zu Beginn des Films oder im Mittelteil Mings Rache am Vergewaltiger seiner Frau Jen. Selbst den hartgesottensten Genrekenner dürften diese Sequenzen nicht kaltlassen!

Szenenbild. Ein Geniestreich ist "The Second Coming" aber dennoch nicht. Insbesondere narrativ weist der Film sehr viele Schwächen auf. So behindern die zwar notwendigen, aber viel zu lang geratenen Rückblenden ganz massiv das Erzähltempo. Beinahe wirkt es so, als würde Yau seine Geschichte parallel auf zwei Zeitebenen erzählen. Weiterhin ist die Story an sich oftmals nicht schlüssig. Warum z.B. sich Lucys Eltern der Exorzistin anvertrauen und in ihr die letzte Hoffnung auf Rettung ihrer Tochter sehen, ist kaum nachvollziehbar. Mit dem Schlussteil fällt der Film dann beinahe in sich zusammen, da er sich urplötzlich völlig neu ausrichtet und im Eiltempo die großen Kracher loslässt. Dabei empfand ich die Enthüllung, was Jen angeht, als ziemlich ungestüm. Das ist der größte Patzer des Films: Er versucht, eine Erklärung für das ganze Mysterium abzugeben.

Fazit: "The Second Coming" ist von den Qualitäten solcher Streifen wie "Ju-on" und "Ring" weit entfernt, da er insbesondere zum Ende hin inhaltlich stark schwächelt. Er ist jedoch stimmungsvoll inszeniert und enthält gleich mehrere "denkwürdige" Momente, die ihn insgesamt zu einer bekömmlichen Genrekost machen.

Wertung:4 von 10 Punkten
Björn Flügel
(Bilder © 2015 Ascot Elite Home Entertainment)


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