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Gefahr aus dem 19. Jahrhundert (Teil 1) Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Time's Arrow (Part 1)
Episodennummer: 5x26
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 15. Juni 1992
Erstausstrahlung BRD: 16. Mai 1994
Drehbuch: Joe Menosky & Michael Piller
Regie: Les Landau
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data.
Gastdarsteller: Whoopi Goldberg als Guinan, Jerry Hardin als Samuel Clemens, Michael Aron als Jack London, Barry Kivel als doorman, Ken Thorley als seaman, Sheldon Peters Wolfchild als Joe Falling Hawk, Jack Murdock als begging forty-niner, Marc Alaimo als Frederick La Rouque, Milt Tarver als Federation scientist u.a.

Kurzinhalt: Nachdem in einer Höhle ein sensationeller und unerklärlicher Fund gemacht wurde, wird die Enterprise zur Erde zurückbeordert. Dort werden Captain Picard und Commander Data nicht nur darüber informiert, dass scheinbar Außerirdische vor Jahrhunderten die Erde heimgesucht haben, sondern ihnen wird auch das mysteriöseste Artefakt gezeigt, dass in der Höhle gefunden wurde: Datas abgetrennter Kopf! Solcherarts mit dem scheinbar unweigerlich bevorstehenden Tod ihres vermeintlich unsterblichen Kameraden konfrontiert, bemerkt Data schon bald, dass ihm andere Crewmitglieder auf einmal mit Mitleid begegnen. Er selbst sieht hingegen keinen Grund dazu. Einerseits, da ihn die Sterblichkeit in gewisser Weise dem Menschsein wieder näher bringt. Und andererseits, da ja deshalb noch lange nicht gesagt ist, dass sein Tod deswegen nun unmittelbar bevorsteht – könnten doch noch Jahrhunderte vergehen, ehe es ihn aus unbekannten Gründen in die Vergangenheit verschlägt. Letzteres stellt sich jedoch als Trugschluss heraus, als man einer in der Höhle entdeckten Spur zu einem fremden Planeten folgt, und sich Commander Data nachdem er durch ein Portal getreten ist im San Francisco des 19. Jahrhunderts wiederfindet…

Denkwürdige Zitate: "So, do you want to talk about it?"
"Are you referring to the foreknowledge of my death?"
"Yeah."
"I have no particular desire to discuss the matter."
(Data sieht keinen großen Bedarf, seinen bevorstehenden Tod mit Geordi zu besprechen.)

"I have often wondered about my own mortality as I have seen others around me age. Until now it has been theoretically possible that I would live an unlimited period of time. And although some might find this attractive, to me it only reinforces the fact that I am artificial."
(Data sieht seiner Sterblichkeit erstaunlich gelassen entgegen.)

"It's just that 'our mental pathways have become accustomed to your sensory input patterns."
"Ah. I believe I understand. I am fond of you as well, Commander."
(Data scheint sich seit "Die Rettungsoperation" deutlich weiterentwickelt zu haben.)

"It is possible, sir, that the events leading to my death will not occur for years, even centuries."
"I hope that's true, Mister Data. Nevertheless, this investigation began with your death. I am simply trying to see that it doesn't end that way."
(Picard versucht, seinen zweiten Offizier zu beschützen.)

Review: Episodenbild (c) CBS Seit den letzten beiden Staffeln hatte man als "Star Trek"-Fan an ein Staffelfinale ja doch irgendwie besonders hohe Erwartungen, und auch wenn "Gefahr aus dem 19. Jahrhundert" beileibe keine schlechte Folge ist, und vor allem dank des Fundes von Datas Kopf mit einem wirkungsvollen Haken aufwarten kann, so denke ich doch, dass das Finale der 5. Staffel nicht ganz mit den beiden vorherigen mithalten kann. Das Hauptproblem ist dabei meines Erachtens, dass man sich doch etwas zu sehr auf das Mysterium rund um Datas Kopf – und Guinans rätselhafte Kommentare – verlegt, und dabei die Bedrohung rund um die Aliens irgendwie völlig in den Hintergrund rückt. Wir sehen diese zwar kurz in der Szene mit dem Bettler in menschlicher Gestalt, und dann auch am Ende, wie sie die Lebensenergie oder was auch immer sie gesammelt haben in ihren Speicher bringen, aber echte Spannung kam im ersten Teil leider noch keine auf. Und das zugrundeliegende Mysterium funktioniert halt zudem nur bei der Erstsichtung richtig gut; da man danach natürlich schon genau weiß, wie Datas Kopf in die Höhle gelangt ist. Was kein so großes Problem wäre, hätte man den Weg dorthin packender gestaltet.

Unsicher bin ich mir auch, ob es richtig bzw. gescheit war, die Offenbarung rund um die zeitverschobenen Aliens (im Übrigen fand ich es etwas irritierend, dass so kurz nach "So nah und doch so fern" schon wieder eine Phasenverschiebung eine so große Rolle spielte; und dann noch dazu eine, die mit der Erfahrung von Geordi und Ro scheinbar ja so überhaupt rein gar nichts zu tun hatte – da es keine dimensionale, sondern eine zeitliche Verschiebung war, oder so…?!) bis ganz zum Schluss aufzuheben, und wenn sich Data in der Phase verschiebt bei der restlichen Crew der Enterprise, statt bei ihm zu bleiben. Zwar hatte diese Szene einen gewissen Hörspiel-Charme, und regte seine Schilderung die Fantasie an, allerdings widersprach man damit ziemlich zielsicher dem TV-Leitspruch "zeigen, nicht erzählen". Wirklich packendes, begeisterndes Fernsehen war die entsprechende Szene jedenfalls in meinen Augen nicht. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass es mir schwer fiel, Datas Schilderung mit dem in Einklang zu bringen, dass die restliche Crew der Enterprise nach der Verschiebung sieht. Generell sehe ich das Ende etwas kritisch; es ist weniger ein klassischer Cliffhanger, mit dem man auf einen dramatischen Höhepunkt, eine überraschende Wendung oder auf eine offene Frage hinsteuert, als eher ein ziemlich beliebig wirkender Abbruch der Handlung. Da waren frühere Cliffhanger deutlich geschickter platziert. Und um die Kritik abzuschließen: Nachdem sie zuletzt überwiegend solide Arbeit abgeliefert hat, erinnerte Marina Sirtis "My God, Will, they're human" an schlimmste Deanna Troi-erste Staffel-Zeiten.

Episodenbild (c) CBS Doch kommen wir von den Kritikpunkten zu jenen Aspekten, die gelungen sind. Hier sticht für mich – neben dem bereits angesprochenen, cleveren und sehr effektiven Haken, der es vor allem bei der Erstsichtung schafft, den Zuschauer noch vor dem Intro zu packen – in erster Linie die größere Rolle für Guinan hervor. Bislang hatte Whoopi Goldberg selten mal mehr zu tun, als hinter dem Tresen zu stehen und als zweite, inoffizielle Counselor an Bord des Schiffes zu agieren. Selbst in jenen Episoden, wo ihr ein größerer Part vorkam, war sie fast immer nur dazu da, um Informationen zu vermitteln. In "Gefahr aus dem 19. Jahrhundert" beginnt ihre Rolle ähnlich, mit ihrer mysteriösen Meldung rund um den sich schließenden Kreis, sowie ihrem Hinweis an Picard, dass er sich dem Außenteam unbedingt anschließen muss. Danach kommt ihr jedoch zum vermeintlich ersten Mal eine echte, aktive Rolle im Geschehen zu, als sie von Data in der Zeitung entdeckt und aufgesucht wird. So wie Data denken wir im ersten Moment, sie sei irgendwie in die Vergangenheit gereist. Erst in ihrem gemeinsamen Gespräch wird klar, dass wir sie nicht nur in der, sondern auch in ihrer Vergangenheit besuchen, und sie sich damals halt einfach – einer glücklichen Fügung des Schicksals nach – in San Francisco aufgehalten hat.

Nett finde ich auch die der Episode zugrundeliegende Kausalitätsschleife: Wenn man in der Höhle nicht Datas Kopf nicht gefunden hätte, wäre man nicht zum Planeten geflogen, Data wäre nicht in die Vergangenheit gereist – und sein Kopf wäre erst gar nicht in der Höhle gelandet. Was war zuerst da? Die Henne, oder das Ei? Solche Sachen gefallen mir halt. Nett fand ich auch die Idee, in der Vergangenheit neben Guinan mit Samuel Clemens aka Mark Twain auch noch eine bekannte historische Figur auftreten zu lassen – auch wenn diesem erst im zweiten Teil eine größere Rolle zukommen wird. Zusätzlich aufgewertet wurde die Folge durch den zwischendurch immer wieder eingestreuten Humor, wobei es mir vor allem der selbstironische Kommentar über die Sternenflotten-Uniformen, die vom Pagen mit einem Pyjama verwechselt werden, angetan hat. Die nachfolgenden Szenen mit Data, der in der Vergangenheit hockt und an einem Gerät bastelt, hatte dann irgendwie etwas von Spock in "Griff in die Geschichte". Unbedingt erwähnt werden muss auch der Bettler. Die Figur ist zwar kaum zu sehen, und war mir dennoch sofort sympathisch – weshalb es mir um ihn auch leid getan hat, als er kurz danach als nächstes Opfer der Außerirdischen auserkoren wurde. Die letzte wesentliche Stärke ist dann die wieder einmal hohe Produktionsqualität. Effekttechnisch mögen "In den Händen der Borg" und "Der Kampf um das klingonische Reich" – die insgesamt deutlich spektakulärer waren – zwar mehr geboten haben, dennoch konnte sich auch 2Gefahr aus dem 19. Jahrhundert" wieder sehen lassen, wobei es mir vor allem das Höhlenset angetan hatte. Und auch die Szenen in der verschobenen Phasenwelt waren nett gemacht. Insgesamt war "Gefahr aus dem 19. Jahrhundert" jedenfalls zweifellos eine gute Folge – die sich jedoch zwischendurch vielleicht besser gemacht hätte, denn als Staffelfinale.

Fazit: Episodenbild (c) CBS "Gefahr aus dem 19. Jahrhundert" ist beileibe keine schlechte Folge; aber nach "in den Händen der Borg" und "Der Kampf um das klingonische Reich" hat man gelernt, von den Episoden welche eine Staffel abschließen etwas Besonderes zu erwarten – und eben diesem Anspruch wird zumindest mal der erste Teil dieser Doppelfolge leider nicht wirklich gerecht, weshalb ich insgesamt denke, dass es besser gewesen wäre, wenn sie mit "Wiedervereinigung" die Plätze getauscht hätte. Sieht man von diesem Punkt ab, ist "Gefahr aus dem 19. Jahrhundert" aber eine gute Episode, der es dank des Mysteriums rund um Datas Kopf vor allem gelingt, schnell das Interesse des Zuschauers auf sich zu ziehen. Leider schläft die Handlung danach ein bisschen ein, und rückt die Bedrohung durch die Aliens gegenüber dem Rätsel rund um Datas abgetrennten Schädel fast gänzlich in den Hintergrund. Auch davon abgesehen gab es noch ein paar Aspekte, die mich eher weniger überzeugt haben. Nichtsdestotrotz überwiegend insgesamt gesehen die Stärken. Neben dem interessanten Einstieg sowie der Auseinandersetzung sowohl Datas als auch der restlichen Crew mit seinem vermeintlichen Tod, stach für mich vor allem die größere Rolle von Guinan ins Auge, die hier nun endlich mal Teil der Action wird, und nicht nur die Seelsorgerin spielt. Generell war die Episode durchaus unterhaltsam und kurzweilig, und die Produktionsqualität – wenn "Gefahr aus dem 19. Jahrhundert" auch kein gar so großes Spektakel entbrennt, wie die letzten beiden Staffelfinale – auf dem gewohnt hohen Niveau. Was Spannung und Dramatik betrifft, wäre jedoch noch etwas Luft nach oben gewesen. Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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