Mit: Colin Firth, Taron Egerton, Samuel L. Jackson, Mark Strong, Sofia Boutella, Jack Davenport, Mark Hamill, Michael Caine u.a.
Kurzinhalt:
Nach dem Tod des Agenten Lancelot muss seine Position als Kingsman neu ausgefüllt werden und Harry Hart, oder Galahad – der sich, wie alle im Secret Service, nach den Rittern der Tafelrunde nennen – präsentiert seinen Kandidaten: Gary "Eggsy" Unwin, den Sohn eines alten Freundes. Eggsy treibt sich auf der Straße rum und fängt sich ständig Ärger ein. Seine Mutter ist mit den falschen Männern zusammen und auch sonst sieht er seine Zukunft eher nicht so rosig. Allerdings ist er recht sportlich und lawiert sich talentiert durch ausweglos erscheinende Situationen. Im intensiven Trainingsprogramm des Secret Service soll sich zeigen, ob seine "Street Smarts" mit den Fähigkeiten der elitären Mitbewerber mithalten können. Unterdessen wird die Gefahr durch den Agentenmörder immer präsenter, als mehr und mehr Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verschwinden und sich langsam ein teuflischer Plan offenbart…
Review:
"Kingsman: The Secret Service" ist die beste Action-Komödie, die ihr 2015 sehen werdet. Let me explain. Matthew Vaughn ist beim Verfilmen von Comicbüchern kein Neuling und jeder, der "Kick-Ass" oder "X-Men: Erste Entscheidung" gesehen hat und mochte, dem kann ich versichern: "Kingsman" schlägt in die selbe Kerbe und ist wirklich richtig, richtig gut. Abgedreht, britisch, witzig und actiongeladen. Dabei wird jedes alte James-Bond-Klischee angenommen und auf die Spitze getrieben, wodurch Kingsman mehr vom alten 007 hat, als Bond je selbst, ohne sich selbst je ganz ernst zu nehmen. Die Action kann locker mit dem neuen Bond oder Bourne mithalten. Kingsman wird so auch schnell zu einer Art Meta-Agentenfilm, in dem diese Klischees auch ausgiebig besprochen werden. Dann ist auch alles dabei: Colin Firth ist der steife Brite in Person & ein fantastischer Gentleman-Agent, Newcomer Taron Egerton als Eggsy (er hat im Film seinen eigenen Namen als Rufnamen, come on :-D) - der Rohdiamant, dem der Schliff fehlt - ein multitalentierter Mark Strong als Pilot/Q-Verschnitt/und Trainingsleiter Merlin und zwei super Bösewichte. Valentine, ein lispelnder Sam Jackson und Gazelle, seine Killer-Freundin sorgen für Lacher und außergewöhnliche Action.
Trotz all des Humors und der Seitenhiebe, gibt es aber auch echt harte Szenen, sowohl leise als auch laute. Die Balance ist hier wirklich gut gelungen. Es macht wirklich Spaß dem Ensemble zuzusehen - Jackson, der endlich mal einen Bösewicht spielen darf, hatte sichtlich Vergnügen. Aber auch Mark Strong auf Seiten der Guten, ist eine willkommene Abwechslung. Tatsächlich darf hier jeder mal etwas aus der Rolle fallen, auf die sie normalerweise gebucht sind, so auch Michael Caine als Chef der Kingsman, Arthur. Aber wie genau, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Kingsman ist sein Geld wirklich wert und liefert einfach echte Unterhaltung. Man fiebert mit, man schluckt in den Momenten, in denen die Agentenfilmmuster gebrochen werden, und man lacht. Ich mochte das sehr und hätte gern mehr vom Selben. Aber bitte nur, wenn Vaughn wieder selbst Regie führt und dann nicht so etwas wie Kick-Ass 2 dabei herauskommt. Der Score von Vaughns Hauskomponisten Henry Jackman & Matthew Margeson ist, würde ich sagen, solide. Er hat ein paar klanglich interessante Ausreißer, aber bleibt hinter denen zu "Kick-Ass" oder "The Return of the First Avanger" zurück. Der Kameramann hat bei "James Bond 007 - Ein Quantum Trost" die Steadicam und A-Kamera geführt und das merkt man dem Film auch an. Die Shots sind immer der Situation angepasst und auch mal gerne extrem - visuell abwechslungsreich ist es auf jeden Fall.
Fazit:
"Kingsman: The Secret Service" ist nicht unbedingt ein Must-See, aber ich würde es empfehlen. Gut angelegtes Geld für unterhaltsame 129 Minuten. Die Spionagesatire macht Laune und die Schauspieler lassen den Zuschauer an ihrem Spaß teilhaben. Außerdem könnt ihr den Durchbruch eines neuen Jungschauspielers sehen – von Taron Egerton wird man noch hören (sehen). Noch dieses Jahr wird er an der Seite von Tom Hardy (in Doppelrolle als Zwillingsbrüder Ronald und Reginald Kray) in Brian Helgelands biografischem Gangsterfilm "Legend" im London der 1950er Jahre zu sehen sein.