Homo Sapiens 404 - Band 20: Scheißgroß ist die Welt |
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Was Lanzo und Auckland zwischendurch erlebt haben
Kategorie:
Literatur & Comics -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 13 März 2015
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Titel: |
"Homo Sapiens 404 - Band 20: Scheißgroß ist die Welt" |
Bewertung: |
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Autorin: |
Claudia Kern |
Umfang: |
101 Seiten (epub-Format) |
Verlag: |
Rohde Verlag |
Veröffentlicht: |
05. März 2015 |
ISBN: |
978-3-95662-038-6 |
Kaufen: |
Kindle |
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Kurzinhalt:
Nach dem Absturz ihres Shuttles scheint die Verbindung zwischen Lanzo und Jho'tol – jenem Jockey, der sich mit ihm verbunden hat – getrennt zu sein. Sehr zum Schock und Missfallen des Jockeys, der es gewohnt ist, die Kontrolle über sein "Reittier" zu haben. Nun müssen die beiden lernen, sich irgendwie zu arrangieren, wenn sie überleben wollen – lauern auf der Erde doch mit den Zombie-Horden sowie skrupellosen Gangs zahlreiche gefahren auf sie. Währenddessen in Australien: Der Albaner wird immer unzurechnungsfähiger. Auckland erkennt, dass er bald handeln muss, wenn er lebend aus ihrem Wettstreit hervorkommen will. Als der Albaner ihm für einen Einsatz das Kommando überträgt, sieht er seine Chance gekommen, und verfolgt einen gefährlichen Plan, um seinen Widersacher ein für allemal auszuschalten…
Review:
Nachdem am Ende von "Verdammter Verräter" auf einmal sowohl Lanzo als auch – deutlich überraschender – Auckland aufgetaucht sind, werden ihre Abenteuer die sie bis dahin erlebt haben nun aufgerollt. Das Problem dabei liegt auf der Hand: Wo "Verdammter Verräter" von ihrem unerwarteten Auftreten durchaus profitieren konnte, leidet "Scheißgroß ist die Welt" nun ein wenig darunter, dass wir schon wissen, wo es sie hinverschlagen wird – und dementsprechend auch, dass sowohl Lanzo als auch Auckland die Ereignisse die sich in der Zwischenzeit zugetragen haben überleben werden. Offen bleibt somit nur mehr die Frage nach dem "Wie?" bzw. dem "Was genau?", was die Spannung im Vergleich zu den letzten Bänden der Reihe (wo grundsätzlich alles möglich war und der Tod an jeder Ecke lauerte) ein wenig reduziert. Nicht ganz so begeistert hat mich diesmal auch die Rückblende zum Omega-Ereignis. Ich fand nicht, dass Barbie und/oder der Albaner durch die Geschichte groß aufgewertet wurden. Vor allem aber geschah dies ohnehin quasi 5 vor 12. Insofern stellt sich mir da schon ein bisschen die Sinnfrage. Last but not least fühlt sich der aktuelle Lauf der Serie etwas stark nach "Walking Dead" an. Abseits der Jockeys fehlt momentan das Alleinstellungsmerkmal, dass die Reihe zu Beginn – mit der Vermischung von Zombies und Science Fiction – so ausgezeichnet hat.
Von diesen Mankos abgesehen hat mir aber auch "Scheißgroß ist die Welt" wieder gut gefallen. Vor allem die Fehde zwischen Auckland und den Albaner fand ich gut umgesetzt. Dieser Handlungsstrang konnte in meinen Augen auch mit den meisten bzw. größten Höhepunkten aufwarten (aus Spoilergründen will ich auf diese jedoch nicht genauer eingehen). Jener rund um Lanzo und seinen Jockey war aber durchaus auch ok – wenn ich auch die böse Bubenbande für Zombie- bzw. postapokalyptische Erzählungen etwas typisch fand. Dennoch gab es auch dort den einen oder anderen gelungenen Moment. Zusätzlich aufgewertet wird der Band, so wie die komplette Reihe, durch Claudia Kerns hochwertigen Schreibstil, ihre Fähigkeit spannende Situationen zu beschreiben, sowie Einfälle wie die Einleitungen von Nerdprediger Dan. Letztendlich ist es auch weniger die Story an sich, als vielmehr diese Stärke von "Homo Sapiens 404", die "Scheißgroß ist die Welt" eine überdurchschnittliche Wertung einbringt.
Fazit:
"Scheißgroß ist die Welt" leidet ein wenig darunter, dass der Band vor bzw. parallel zu "Verdammter Verräter" angesiedelt ist, weshalb wir überwiegend schon wissen, wo sich das ganze hinbewegt bzw. auf welchen Punkt die Handlung zusteuert. Eben dies macht das Geschehen teilweise etwas vorhersehbar bzw. reduziert die Spannung bestimmter Momente, da ein Ableben der Protagonisten von vornherein nicht in Frage kommt. Zudem fand ich die Rückblende rund um den Albaner nicht übermäßig aufschlussreich und/oder aufwertend, und aktuell vermittelt die Reihe, da sich das Geschehen ausschließlich auf der Erde abspielt, ein bisschen gar ein "Walking Dead"-Gefühl. Davon abgesehen hat mich aber auch der 20. Band der Reihe wieder gut unterhalten. Es wird zwischendurch immer wieder deutlich, dass wir langsam aber sicher auf ein hochdramatisches Finale zusteuern, es gab einige gelungene dramatische Höhepunkte, und vor allem Claudia Kerns ausgezeichneter Schreibstil wertet die Reihe nach wie vor auf. Insgesamt war "Scheißgroß ist die Welt" zwar einen Hauch schwächer als die letzten Bände der Reihe – aber trotzdem immer noch gut.
Bewertung:
3/5 Punkten
Christian Siegel
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