Originaltitel: Minute of Silence Episodennummer: 3x09 Bewertung: Erstausstrahlung CAN: 25. Mai 2014 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Simon Barry Regie: Pat Williams Hauptdarsteller:
Rachel Nichols als Kiera Cameron,
Erik Knudsen als Alec Sadler,
Victor Webster als Carlos Fonnegra,
Stephen Lobo als Matthew Kellog,
Roger Cross als Travis Verta,
Lexa Doig als Sonya Valentine,
Omari Newton als Lucas Ingram,
Luvia Petersen als Jasmine Garza.
Gastdarsteller:
Ryan Robbins als John Doe,
Terry Chen als Curtis Chen,
Ian Tracey als Jason Sadler,
Brian Markinson als Inspector Jack Dillon,
Anjali Jay als Jacqueline,
Alex Kyshkovych als Parkour thief,
Curtis Caravaggio als Neelon,
Bob Frazer als Doctor,
June B. Wilde als Nurse,
Yuki Morita als Patient,
Tracy Waterhouse als Dr. Williams,
Thabo Ketshabetswe als Security Guard,
Josh Kalender als Commander u.a.
Kurzinhalt:
Ein unbekannter Mann, der nicht identifiziert werden konnte und daher unter dem Synonym John Doe registriert ist, erwacht nach mehreren Wochen aus dem Koma. Er kann sich an nichts mehr erinnern, bis auf einen Namen: Kiera Cameron. Diese wird deshalb vom Krankenhaus angerufen, doch weder erkennt sie den Mann, noch scheint sie ihm bekannt zu sein. Da er ansonsten gesund ist, wird er aus dem Spital entlassen, und Kiera nimmt ihn auf der Suche nach seiner Identität unter ihre Fittiche. Schon bald vermutet sie, dass er so wie sie aus der Zukunft stammen könnte. Währenddessen ist Alec Sadler zunehmend frustriert, da sein Traumprojekt HALO nicht die gewünschten Ergebnisse liefert. Als wäre dies nicht schon schlimm genug, wird er zudem von Kellog verklagt, der sich auf die Konkurrenzklausel des Arbeitsvertrages beruft, den Alec unterschrieben hat als er bei ihm angestellt war. Und Carlos untersucht eine Serie von Raubüberfällen, bei der experimentelle Technologie gestohlen wurde. Ermittlungen, die ihn schließlich auf die Spur von Bettys Mörder führen…
Review:
"Minute of Silence" schien mir in erster Linie Set-up für den Rest der Staffel zu sein, einerseits mit Alecs neu entdeckter Skepsis gegenüber Keira, seiner "Leichenschändung", Kellogs Erpressung, sowie dem unbekannten John Doe, der wohl aus der Zukunft stammen dürfte – und wo ich mich bei der gemeinsamen Szene mit Chen des Eindrucks nicht erwehren konnte, dass er diesen erkannt hat. Eine Zeit lang zog ich sogar in Betracht, dass es sich um Kieras erwachsenen Sohn handeln könnte, aber das Hologramm seiner Familie am Ende schien mir eher wieder in eine andere Richtung zu deuten. Was mir indes schon die zweite Episode in Folge gefehlt hat, waren die Wächter des Continuums. Wir wissen immer noch nicht, was bzw. wen sie hinter der Tür versteckt haben. Auch die Frage, wie es mit dem Zukunfts-Alec weitergehen wird, ist nach wie vor offen. Und auch alle offenen Fragen rund um Chen wurden nach wie vor nicht beantwortet. Ich hoffe sehr, man lässt uns diesbezüglich jetzt nicht bis zur letzten Folge der dritten Staffel (oder gar noch darüber hinaus) warten, sondern beginnt diese offenen Punkte ab der nächsten Episode graduell aufzulösen.
Was ich offen gestanden nicht ganz nachvollziehen konnte, ist die offenkundige Anziehung, die zwischen Kiera und John Doe herrscht. Zwar gelang es den Darstellern, insbesondere Rachel Nicholls, mir die entsprechenden Gefühle glaubhaft zu vermitteln, dennoch schien mir das irgendwie wie aus dem nichts zu kommen, und war mir nicht ganz verständlich. Und auch, dass Alec jetzt wieder auf Kiera angepisst ist – weil sie ihm nichts davon erzählt hat, dass auch sie aus der Zukunft stammt, so wie der andere Alec – wirkte auf mich ein wenig verkrampft. Seltsam auch, dass Inspektor Dillon, nachdem er letzte Woche die Ermittlungen rund um den Gasangriff noch unbedingt in Richtung Liber8 lenken wollte, nun die Beweise die für die Sicherheitsfirma sprechen recht bald akzeptiert – und auch seitens seiner Untergebenen bezüglich dieses Richtungswechsels kein großes Trara gemacht wird. Und wenn man uns beim Einstieg in der Zukunft weiß machen wollte, Kiera Cameron wäre dort, um sich selbst "entbürgern" zu lassen, so muss ich Simon Barry leider enttäuschen –weil darauf bin ich ihn keine Sekunde lang reingefallen. Gut gefallen haben mir in erster Linie die First Person-Sequenzen, die während des Raubs durch den Tech- und Parcour-Zauberer immer wieder eingestreut wurden. Generell war vor allem auch der Diebstahl des Harry Potter-Gedächtnis-Unsichtbarkeitsumhangs relativ zu Beginn sehr dynamisch und packend umgesetzt. Auch war die Episode insgesamt durchaus unterhaltsam, und hatte den einen oder anderen vereinzelten Höhepunkt zu bieten. Mehr als Durchschnitt war's insgesamt in meinen Augen aber nicht.
Fazit:
"Minute of Silence" – das fasst die Episode ganz gut zusammen, schien die Serie doch tatsächlich eine Schweigeminute einzulegen – vermeintlich, ehe es nun zum Staffelende hin noch einmal drunter und drüber geht. Die Weichen dafür wurden hier zwar nun zweifellos gestellt – die wirklich interessanten Entwicklungen hielten sich hier allerdings noch in Grenzen. Zudem sind nach wie vor einige Fragen offen, allen voran was die Wächter des Continuums und/oder Chen betrifft, wo ich mir doch langsam aber sicher mal klare, definitive Antworten wünschen würde – anstatt ständig weitere Fragen zu stellen und/oder mysteriöse Elemente einzuführen, wie es in diesem Fall mit John Doe passiert. "Continuum" darf nicht "Akte X" werden! Und auch die eine oder andere Entwicklung hat mich nicht 100%ig überzeugt. Gelungen fand ich in erster Linie die POV-Einlagen, bzw. generell den dynamisch und packend inszenierten ersten Raub. Zudem muss ich der Episode zu gute halten, dass es – wohl nicht zuletzt aufgrund der vielen parallel verlaufenden Handlungsstränge – nie langweilig wurde. Dennoch hoffe ich, dass die Serie nach dieser "Minute of Silence" nun wieder "lauter" wird.
