Originaltitel: So Do Our Minutes Hasten Episodennummer: 3x08 Bewertung: Erstausstrahlung CAN: 11. Mai 2014 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Jeff King Regie: Pat Williams Hauptdarsteller:
Rachel Nichols als Kiera Cameron,
Erik Knudsen als Alec Sadler,
Victor Webster als Carlos Fonnegra,
Stephen Lobo als Matthew Kellog,
Roger Cross als Travis Verta,
Lexa Doig als Sonya Valentine,
Omari Newton als Lucas Ingram,
Luvia Petersen als Jasmine Garza.
Gastdarsteller:
Jennifer Spence als Betty Robertson,
Richard Harmon als Julian Randol,
Terry Chen als Curtis Chen,
Ian Tracey als Jason Sadler,
Brian Markinson als Insp. Jack Dillon,
Gabrielle Rose als Samantha,
Michelle Harrison als Diana Bolton,
Peter Bryant als Mr. Towey,
Kaaren de Zilva als Executive Sabre,
Seth Whittaker als Elton Bibby,
Curtis Caravaggio als Mr. Neelon,
Danielle Kremeniuk als Adele Mason,
Kwesi Ameyaw als Squad Leader,
Tee Jee Sto als Elfrom,
Irene Karas als Rita,
Daniel Bacon als Executive u.a.
Kurzinhalt:
In einem Bürogebäude kommt es zu einem verheerenden Giftgasanschlag, bei dem mehrere Mitarbeiter ums Leben kommen. Chefinspektor Dillon ermittelt zusammen mit Kiera – und ist praktisch von Anfang an davon überzeugt, dass nur Liber8 hinter dem Anschlag stecken können. Dementsprechend drängt er die Ermittlungen auch in diese Richtung, und scheint nur nach Beweisen zu suchen, die diese Ansicht zu unterstützen. Doch Kiera hegt zunehmend Zweifel daran, dass Liber8 für den Anschlag verantwortlich ist – und beginnt angesichts Dillons Weigerung, anderslautende Indizien zu akzeptieren, zunehmend Skepsis ihm gegenüber zu empfinden. Carlos ist indes damit beschäftigt, eine Whistleblowerin ausfindig zu machen und zu beschützen. Und Alec Sadler scheint zunehmend in seine Rolle als CEO von PIRON hineinzufinden…
Review:
Nachdem die Handlung in den letzten beiden Episoden zunehmend dramatisch wurde, an Tempo gewann und auf einen neuen, vorläufigen Höhepunkt zuzusteuern schien, scheint man hier jetzt wieder ein bisschen auf die Bremse zu treten. Wobei dieser Eindruck vermutlich nicht einmal richtig und/oder fair ist; denn grundsätzlich entwickelt sich die Handlung schon weiter, nur halt an anderen Fronten als zuletzt. Statt die Story rund um die Freelancer voranzutreiben – die ich halt insgesamt am Spannendsten finde – wird eben diese vorläufig aufs Abstellgleis verbannt, und die Verschwörung innerhalb der VPD bzw. deren zunehmende Kontrolle durch den Privatsektor rückt in den Mittelpunkt des Geschehens. Und eben diesen Handlungsstrang, wenn auch keinesfalls schlecht, finde ich halt längst nicht so spannend wie alles rund um die Wächter des Continuums. Zumal die dort offenen Fragen aus der letzten Woche – wie z.B. warum Chen in dieser Zeitlinie die andere Kira umgebracht hat, oder auch was Kiera am Ende genau gemeint hat als sie zu Catherine sagte, dass ihr die Augen geöffnet wurden – damit ebenfalls vorläufig auf die Warteschleife gestellt wurden.
Sieht man über diesen Knackpunkt hinweg, war "So Do Our Minutes Hasten" aber gar nicht mal so schlecht. Die Entwicklung der letzten Episoden, Liber8 zunehmend aus dem Bösewichts- bzw. Terroristeneck hinauszumanövrieren, und im Gegenzug die VPD bzw. Inspektor Dillon immer zwielichtiger zu machen, wird dabei konsequent fortgesetzt. Das verleiht Dillons Jagd auf sie schon fast den Anstrich einer Hexenverfolgung, bzw. auch von potentieller Korruption – er ermittelt nicht in die Richtung, welche die Beweise vorgeben, sondern die ihm von "oben" diktiert wird. Zweifellos eine bedenkliche Entwicklung die halt nur für mich besser funktionieren würde, wenn man Liber8 in den ersten zwei Staffeln nicht als skrupellose Terrororganisation dargestellt hätte, die nicht davor zurückschrecken, unschuldige Zivilisten zu töten, um auf sich bzw. ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Um die Kritik an "So Do Our Minutes Hasten" fortzuführen: Bei der Produktpräsentation von Alec musste ich unweigerlich an die iWatch denken, und konnte mir ein Lachen nur schwer verkneifen. Generell fand ich die Handlung rund um Alec vorerst noch nicht sonderlich packend. Nicht ganz überzeugend fand ich auch alles rund um die Informantin. Zuerst hatte ich mich noch darüber gewundert, dass man zwar ihr Gesicht verschleiert, jedoch ihre Stimme nicht verzerrt; dass habe ich aus ähnlichen, echten Interviews nämlich anders in Erinnerung. Angesichts der späteren Offenbarung, dass es sich dabei nur um einen Trick gehandelt hat, um Julian Randol zu diskreditieren, ist dieser aber wohl hinfällig. Dennoch fand ich die Art und Weise, wie am Ende dann beide Fälle zusammenhängen, etwas na ja.
Die stärkste Handlung war sicherlich alles rund um Kiera und ihre zunehmenden Bedenken wegen Dillon. Das – und wie sie, Carlos und Betty wegen dieser Entwicklung wieder stärker zusammenwachsen – fand ich sehr gelungen und überzeugend gemacht. Sehr gelungen fand ich auch die Szene, als Garza bei Kiera vorbeischaut. Es sieht fast so aus, als würden sich Liber8 und der Protector früher oder später verbünden. Was das dann wohl für Kieras Chancen bedeutet, wieder in ihre eigene Zeit – so, wie sie sie kennt – zurückzukehren? Nur ihr Gespräch mit Chen fand ich… na ja. Solchen Andeutungen ohne konkrete Informationen bin ich mittlerweile doch etwas überdrüssig, ganz egal, bei welcher Serie mir so etwas unterkommt. Dann sollen sie's halt gleich lassen, wenn sie uns nichts Wesentliches zu vermitteln haben, und nur wieder mysteriöses Kauderwelsch von sich geben. Das Beste an "So Do Our Minutes Hasten" waren dann aber ganz klar die letzten Minuten, insbesondere natürlich der Anschlag auf Betty, dem sie wohl zum Opfer fallen dürfte. Dieses hochdramatische Herzschlagfinale ist dann auch der Hauptgrund, dass die Episode knapp über dem Durchschnitt landet.
Fazit:
In "So Do Our Minutes Hasten" tritt der Handlungsstrang rund um die Wächter des Kontinuums wieder in den Hintergrund, was ich angesichts des zuletzt darin aufgebauten Momentums schon etwas schade fand. Gerade auch die kurzen, völlig nichtssagenden Szenen mit Chen sind mir diesbezüglich sauer aufgestoßen, da sie sehr alibihalber wirkten. Die hier nun in den Mittelpunkt rückende Story rund um die zunehmende Kontrolle der Polizei durch private Unternehmen hatte zwar auch ihre Momente aber ganz so interessant wie die Zeitreise-Storyline finde ich sie halt nicht. Eher dürftig fand ich auch die Nebenhandlung rund um Carlos und die Whistleblowerin. Was die Episode jedoch herausreißt, ist die zunehmende Skepsis, die Kiera gegenüber Dillon verspürt, und wie sie sich diesbezüglich mit Carlos und Betty verbündet. In erster Linie ist es aber der dramatische, tragische Ausgang des Geschehens, der "So Do Our Minutes Hasten" eine knapp überdurchschnittliche Wertung einbringt.