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A GEEKs LiFE #31: Better Call Saul Drucken E-Mail
Serienpremiere mit Bob Odenkirk auf der Berlinale Kategorie: Kolumnen - Autor: Michael Spieler - Datum: Donnerstag, 12 Februar 2015
 
Better call Saul - Promo

Am 10. Februar lud Netflix auf eine Veranstaltung anlässlich der Berliner Filmfestspiele – der Berlinale. Zunächst ging es zu einem kleinen Umtrunk in eine nahegelegene Bar und wir konnten uns mit Kollegen und der europäischen PR-Chefin aus Amsterdam über die Serien und Netflix selbst unterhalten. Sozusagen direkter Kontakt für Kundenwünsche! Zum Beispiel wäre doch eine Benachrichtigung über neue Folgen von "Better Call Saul" per Mail oder App-Notification auf Mobilgeräten ne tolle Idee - Anregungen sind schließlich nie verkehrt. Es kam zudem die Frage auf, ob in Deutschland denn der Begriff des "Binge Watching" bekannt sei - für meine Filterblase gilt das ohne Zweifel, wie geht es euch? Nach dem Barbesuch wurden im Haus der Berliner Festspiele die ersten zwei Folgen der neuen AMC-Serie "Better Call Saul" mit Bob Odenkirk in der Hauptrolle gezeigt. Odenkirk stand den Fans am roten Teppich für Fotos und Autogramme zur Verfügung und kümmerte sich anschließend im Saal um die Fragen der Zuschauer. Die "Breaking Bad"-Spin-Off-Serie wird in den USA wöchentlich auf dem Kabelsender AMC ausgestrahlt und ist einen Tag später beim Streaming-Anbieter Netflix zu sehen – auch in Deutschland (jeweils dienstags). Auf AMC hat "Better Call Saul" am Montagabend schon sämtliche Quotenrekorde für einen Serienneustart im amerikanischen Kabelfernsehen (6,9 Mio Zuschauer, Quelle: Variety) gebrochen. Die erste Staffel bekommt 10 Folgen und eine zweite, mit dann 13 Folgen, wurde bereits vom Sender bestellt (Quelle: AMC).

Bob Odenkirk (Saul) auf der Berlinale

"Better Call Saul" beginnt sechs Jahre bevor Saul Goodman Walter Whites Anwalt wird und stellt uns den schnoddrigen Rechtsverdreher in einer anderen Phase seines Lebens vor: Noch als Jimmy McGill bekannt, versucht er einen Namen für sich zu machen und verdingt sich als Pflichtverteidiger beim Gericht von Albuquerque. Es ist ein schlecht bezahlter Job, die Beschuldigten meistens schuldig und das für Delikte, für die die Kanzlei seines Bruders nicht einmal aufstehen würde. Sein moralischer Kompass steht aufgrund der finanziellen Situation schnell mit seinen Ambitionen auf Kriegsfuß und er zieht unfreiwillig die Aufmerksamkeit echter krimineller Elemente auf sich. Sein älterer Bruder, der aufgrund einer noch unklaren, sonderbaren Krankheit sein Haus nicht mehr verlassen und daher kaum aktiv als Partner in der eigenen Kanzlei mitarbeiten kann, stellt die Ideale dar, an die Jimmy versucht sich zu halten. Anstatt sich auszahlen zu lassen und seinem Bruder beim Aufbau einer eigenen echten Kanzlei unter die Arme zu greifen, lebt dieser jedoch sein Einsiedlerleben ohne Elektrizität und einer gehörigen Portion Einbildung. Einige Gesichter aus "Breaking Bad" kehren zurück – speziell auf Seiten der Gangster. Mit wem genau sich Jimmy aka Saul alsbald einlässt, werdet ihr selber sehen.

Bob Odenkirk hat Spaß auf der Bühne

In seine Rolle des Mike kehrt auch Jonathan Banks nach New Mexico zurück und wir erfahren, wie der Ex-Polizist aus Philadelphia den künftigen Saul Goodman kennenlernt. Neben den Gangstern befindet sich Jimmy auch im Konflikt mit der angesprochenen Kanzlei und deren aktivem Partner Howard Hamlin, gespielt von Patrick Fabian. Wohin das alles führen wird, ist freilich noch unklar, aber der Start ist wirklich fantastisch gut gelungen und der sehr reduzierte Ansatz (im Vergleich zu monströsen Produktionen wie "Game of Thrones") was Cast und Ausstattung betrifft - um Bob Odenkirk selbst zu zitieren - ist hier genau richtig. Ebenso der sehr sehr trockene Humor und die - bis jetzt - nicht so extrem düstere, brutale Atmosphäre, wie sie in "Breaking Bad" manchmal schon unerträglich wurde. Die ersten zwei Folgen "Uno" & "Mijo" sind auf Netflix Deutschland zu sehen und damit ihr das auch könnt, gibt es natürlich den kündbaren Gratismonat. Oder ihr nehmt an unserem Gewinnspiel teil, in dem wir zwei 6-Monats-Gutscheine für Netflix verlosen. Die Teilnahme ist bis einschließlich 06. März 2015 möglich.

Odenkirk gibt Autogramme

Mein Fazit: "Better Call Saul" hat einen richtig guten Start hingelegt – sicher nicht zuletzt wegen der hohen Erwartungen und der gewaltigen "Breaking Bad"-Fanbasis. Bob Odenkirk wirkte bei seinem sehr unterhaltsamen Berlinale-Auftritt herzlich bescheiden und ist sich dessen durchaus bewusst und muss es (zusammen mit der gesamten Cast & Crew) natürlich noch schaffen, aus diesem Vertrauensvorschuss eine runde Sache zu machen. Doch ich bin optimistisch. Wenn die erste Staffel komplett durch ist, lässt sich hier eine qualifiziertere Aussage treffen. Leider wird man sie nicht sofort binge-watchen (also am Stück sehen) können. Odenkirk war auch extrem davon angetan und dankbar, dass "Better Call Saul" bei der Premierenveranstaltung zusammen mit großem Kino gezeigt wurde und sah es als Beleg für die Qualität moderner Serien, ihrer Autoren und Darsteller. Dass Serien auf der Berlinale überhaupt eine Rolle spielen, ist nämlich eine Neuerung. So wurde den Zuschauern dort auch "Bloodline" präsentiert, das im März auf Netflix mit allen 13 Episoden komplett online veröffentlicht wird. Insgesamt ist das doch eine erfreuliche Entwicklung: Serien sind in Deutschland endlich auf den großen Festivals angekommen und scheinen hierzulande immer mehr an Bedeutung zu gewinnen. Wir dürfen uns also noch auf viele weitere Produktionen freuen, die bereits kurz nach US-Start über deutsche Bildschirme flimmern werden und hoffentlich genauso gelungen sind wie es "Better Call Saul" bisher verspricht. 

Mein Ticket zu Saul


Weiterführende Links:
Netflix-Gewinnspiel
Netflix Deutschland
Berlinale Homepage
"Better Call Saul" bei Wikipedia
"Better Call Saul" bei IMDB


Bildquelle: (c) Netflix / AMC 2015





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