Originaltitel: Daleks in Manhattan Episodennummer: 3x04 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 28. April 2007 Erstausstrahlung D: 26. September 2012 Drehbuch: Helen Raynor Regie: James Strong Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Freema Agyeman als Martha Jones Gastdarsteller:
Miranda Raison als Tallulah,
Hugh Quarshie als Solomon,
Ryan Carnes als Laszlo,
Andrew Garfield als Frank,
Eric Loren als Dalek Sec,
Flik Swan als Myrna,
Alexis Caley als Lois,
Earl Perkins als Man #1,
Peter Brooke als Man #2,
Ian Porter als Hybrid,
Nicholas Briggs als Dalek Voice,
Paul Kasey als Hero Pig u.a.
Kurzinhalt:
Der Anführer der Daleks hat sich mit einem Menschen verbunden, woraufhin ein völlig neuartiges Wesen, ein Dalek-Mensch-Hybrid, entstanden ist. Diesen Prozess möchte er nun bei den von ihnen gefangenen Menschen wiederholen. Als der verwandelte Dalek Sec zunehmend Züge von Menschlichkeit zeigt, bietet der Doctor an, ihm bei diesem Plan zu helfen. Die gefangenen Menschen sind ohnehin schon hirntot, ihnen kann er also ohnehin nicht mehr helfen. Und dank der menschlichen Komponente könnten die Daleks ihre Exterminierungstendenzen ein für allemal verlieren. Fieberhaft arbeiten die beiden daran, das Experiment vorzubereiten, welches zu einem bestimmten Zeitpunkt – während einer besonders starken Sonneneruption, deren Gammastrahlung die Daleks mit Hilfe der Antenne des Empire State Buildings einfangen wollen – durchgeführt werden muss. Doch die anderen Daleks verlieren in ihren Anführer zunehmend das Vertrauen, und starten eine Revolte…
Review:
"Evolution der Daleks" hat für mich leider sogar noch eine Spur schlechter funktioniert als der Vorgänger. Der hatte zumindest einen netten, interessanten Einstieg und den einen oder anderen atmosphärisch dichten Moment in den Tunneln zu bieten. Meine Liste der positiven Aspekte an "Evolution der Daleks" ist hingegen ziemlich überschaubar. Am besten hat mir wohl gefallen, dass der Doctor Dalek Sec tatsächlich seine Hilfe angeboten hat. Er war in diesem Moment, nachdem der Dalek Gnade, Mitleid und Menschlichkeit gezeigt hat, dazu bereit, seinen Hass zu vergessen und zusammen mit ihm tatsächlich eine neue Rasse zu schaffen, und diese zu einem Planeten zu bringen, wo sie neu anfangen können. Positiv fand ich auch die kritischen Worte über die gewalttätigen Tendenzen der Menschen gleich zu Beginn. Die Szenen auf der Antenne waren soweit ganz nett gemacht. Und den Exterminierungseffekt fand ich nett umgesetzt (wenn mich dieser auch an "Mars Attacks!" erinnert hat; wobei ich nicht ausschließe, dass dieser Effekt schon in den früheren "Doctor Who"-Serien zu sehen war und sich hier eher Tim Burton vom Doctor inspirieren ließ, als umgekehrt).
Davon abgesehen wusste ich aber leider nicht so recht, was ich von "Evolution der Daleks" halten soll. Besonders enttäuscht war ich von der – vorhersehbaren – Dalek-Revolte. Anstatt das mit den menschlichen Daleks durchzuziehen und mit einer entsprechenden positiv-versöhnlichen Message zu schließen, wandelte sich die Episode danach erst recht wieder in einen typischen Kampf des Doctors gegen die Daleks. Zudem fand ich den ersten Angriff der Daleks auf Hoverville ziemlich unspannend umgesetzt – zumal Solomons Tod für mich ungemein vorhersehbar war und mich daher nicht im Entferntesten berühren konnte. Das war einfach viel zu typisch und klischeehaft. Noch viel schwerer wiegt jedoch die Tatsache, dass auch die spätere Szene rund um den "Völkermord" der Daleks an den neu geschaffenen Hybriden ihre gewünschte Wirkung bei mir völlig verfehlte. Wenn sie weniger wie ferngesteuerte Roboter gewirkt hätten, hätte ich die Wut des Doctors über diese Tat wohl besser nachvollziehen können. So schien es mir eher eine Erlösung für sie zu sein. Seltsam auch, dass es in den Weitwinkelaufnahmen so aussah, als würden Hunderte Menschen in ihren Kammern darauf warten, als Daleks "wiedergeboren" zu werden, und am Ende waren's dann nur zehn Hanseln, oder so. Zudem stellte sich mir die Frage, warum die Daleks die klugen Menschen für diese Verwandlung aussortiert haben, wenn diese dann ohnehin hirntot waren. Hätte man dann nicht jede beliebige Hülle nehmen können? Und auch das Ende rund um Laszlo hat mich nicht wirklich überzeugt. So gelingt es dem Doctor zwar, seinen Tod zu verhindern, wofür er wohl irgendetwas Genetisches oder so machen musste – aber warum schafft er zwar das, nicht aber, ihn wieder zurück zu verwandeln? Hier schien man sich nicht zwischen einem Happy und einem Unhappy End entscheiden zu können, weshalb man irgendwo in der Mitte gelandet ist. Mit einem mutigeren Ende wäre es "Evolution der Daleks" vielleicht noch gelungen, mit der vorangegangenen Episode gleichzuziehen. So blieb ihr in meinen Augen jedoch selbst die Durchschnittlichkeit knapp verwehrt.
Fazit:
"Evolution der Daleks" kam bei mir sogar noch eine Spur schlechter weg als der gerade einmal durchschnittliche Vorgänger. Ich finde die Daleks als Feinde bzw. Bedrohung nach wie vor nicht sonderlich interessant und/oder überzeugend. Zwar versucht man ihnen hier durch die titelspendende Evolution neue Aspekte abzugewinnen, doch statt dieser Richtung zu folgen – was mir gut gefallen hätte – macht man dann erst recht einen Rückzieher, und kehrt zu den "Exterminate!"-rufenden Blechbüchsen zurück. Kritisch sehe ich auch Laszlos – teilweise – Heilung am Ende, den einen oder anderen möglichen Logikfehler, sowie die Tatsache, dass sämtliche emotionale Momente in der Folge ihre gewünschte Wirkung bei mir völlig verfehlten. Einzig die wieder sehr spielfreudige Performance von David Tennant, die soliden Spezialeffekte, die exzellente Musik von Murray Gold, sowie der eine oder andere starke Moment zwischendurch ("Do it!") verhinderten (noch) Schlimmeres.
